Alonso: "Habe ein gutes Gefühl"
Wie schnell sein Ferrari ist, weiß Fernando Alonso noch nicht einzuschätzen, dennoch ist er nach zwei Testtagen und einer Bestzeit in Valencia guter Dinge
(Motorsport-Total.com) - Gestern zweitschnellster, heute sogar schnellster Neuwagen im Feld - und noch dazu rund drei Renndistanzen ohne nennenswerte Probleme absolviert: Sehr viel besser hätten die ersten beiden Testtage dieses Winters für Fernando Alonso und seinen Ferrari F150 nicht laufen können. Bevor er morgen in Valencia an Felipe Massa übergeben muss, nahm sich der Spanier Zeit, um den Journalisten seine ersten Eindrücke zu schildern.

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Fernando Alonso hat nach den ersten zwei Testtagen in Valencia gut lachen
Frage: "Fernando, nach zwei Tagen und sehr guten Rundenzeiten hast du sicher ein gutes Gefühl, aber wie geht es dir mit der Einstellung auf den beweglichen Heckflügel und KERS?"
Fernando Alonso: "Ja, es war ein guter Auftakt für uns. Wir haben an beiden Tagen mehr als 100 Runden geschafft - und im Moment ist das Wichtigste, so viele Kilometer wie möglich zu fahren."
"Der bewegliche Heckflügel ist neu für uns und wir gewöhnen uns an das System. Es ist nicht so einfach, das System richtig zu aktivieren - da muss man erst auf die richtige Taktik kommen. Das Gleiche gilt für KERS. Die zusätzlichen Knöpfe am Lenkrad erfordern ein bisschen Anpassungszeit, aber ich bin ziemlich glücklich, denn ich habe das ja schon im Simulator geübt. Jetzt kann ich wirklich sagen, dass ich mit dem Lenkrad gut zurechtkomme. Es waren sehr produktive zwei Tage für uns."
Frage: "Du hast schon viele neue Autos getestet. Wie fühlte sich der F150 im Vergleich dazu an?"
Alonso: "Heutzutage ist es schwierig, die Konkurrenzfähigkeit eines neuen Autos zu spüren. Früher waren die Fenster für die Benzinmengen kleiner und man konnte die Reifen besser miteinander vergleichen. Außerdem waren zwei Autos auf der Strecke, auch der Teamkollege. Jetzt kann das Benzingewicht zwischen zehn und 150 Kilogramm variieren - und da ist der Unterschied einfach zu groß, um auf die Rundenzeiten schließen zu können."
¿pbvin|512|3418||0|1pb¿"Obendrein haben wir gerade neue Reifen, von denen wir zwei oder drei verschiedene Spezifikationen haben. Der Leistungsunterschied ist sehr groß, aber man weiß nie, welche Reifen die Gegner gerade drauf haben. Was für ein Gefühl ich habe? Ein gutes. Am ersten Tag fuhr ich früher immer erst einen Run zu drei Runden, dann sechs Runden, dann zehn. Man hat dabei die Temperaturen genauestens im Auge behalten. Gestern ging gleich mein erster Run über zwölf Runden, ohne Probleme. An beiden Tagen haben wir mehr als 100 Runden geschafft, daher habe ich ein sehr positives Gefühl. Aber wie konkurrenzfähig wir sind, das kann ich nicht sagen."
Frage: "Einige Fahrer hatten Probleme damit, die Pirelli-Reifen am Leben zu halten. Du auch? Und was für einen Eindruck hast du generell von den Reifen?"
Alonso: "Es war nicht einfach, die Reifen konstant einzusetzen. Wir haben gesehen, dass sie nach der ersten Runde um zwei bis drei Sekunden abbauen. Ab dem Punkt sind sie konstant, aber zu langsam. Wir suchen fieberhaft nach neuen Lösungen, was das Setup angeht, um die Konstanz zu erreichen. Heute Nachmittag waren wir mit den Longruns sehr zufrieden. Dieses Thema ist für alle eine Sorge, aber ich glaube, es gibt mit Setup und Fahrstil noch Spielraum, um etwas sanfter mit den Reifen umzugehen."
Frage: "Deine Rundenzeiten am Nachmittag waren sehr konstant. Woran habt ihr da gearbeitet?"
Alonso: "Wir haben verschiedene Setups ausprobiert, um die Konstanz der Reifen zu halten, denn am Vormittag bauten die Reifen relativ stark ab. Daran haben wir gearbeitet. Außerdem haben wir verschiedene Pirelli-Mischungen getestet - mit positiven Erkenntnissen, die wir heute Nacht analysieren müssen. Morgen müssen wir diesen Weg mit Felipe fortsetzen, denn das ist wichtig für Bahrain."
Frage: "Hast du die anderen Autos beobachtet?"
Alonso: "Nicht wirklich. Da habe ich nicht viele Informationen. Ich bin nur eine Runde hinter dem Red Bull und eine hinter dem Renault gefahren. Der Red Bull hat die gleichen Farben wie im Vorjahr, der Renault nicht mehr. Sonst ist mir nichts aufgefallen."

