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  • 10.06.2012 13:55

Alonso führt "das Leben eines Roboters"

Laut Fernando Alonso ermüde das stressige Formel-1-Leben nach einiger Zeit etwas - "muss mich wie ein olympischer Athlet auf meine Arbeit vorbereiten"

(Motorsport-Total.com/SID) - Der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso empfindet nach mehr als zehn Jahren Formel 1 eine gewisse Müdigkeit. "Die Formel 1 ist ein sehr anstrengender Sport", sagte der Spanier im Gespräch mit der Welt am Sonntag: "Ich, wir Fahrer insgesamt, sind keine Roboter. Aber wir führen das Leben eines Roboters."

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso kommt mit dem Stress in der Formel 1 klar

Man erlebe jeden Tag die gleichen Abläufe: "Ich muss mich wie ein olympischer Athlet auf meine Arbeit vorbereiten und mein ganzes Leben komplett danach ausrichten. Es ist wie eine Art Triathlon. Sport, Simulator, Ernährung in sich immer wiederholenden Abläufen." Sein Leben, so Alonso, bestehe "zu 95 Prozent aus der Formel 1. Selbst wenn ich esse, esse ich das, was mein Arzt mir vorschreibt."

Im Prinzip sei das auch okay: "Eine Woche ist das lustig, zwei Wochen lang ist es auch noch okay, sogar ein oder zwei Monate." Nach sechs Monaten am Stück, erst recht nach ein paar Jahren, fühle man sich dann allerdings gestresst. "Das geht Gott sei Dank vorbei, und am nächsten Tag fühlst du dich wieder glücklich", sagte Alonso: "Es ist ein Auf und Ab. Das ist nichts Ungewöhnliches. Jeder Hochleistungssportler in der Welt durchlebt das."

Zuletzt habe er diese Situation stets unter Kontrolle gehabt: "Seit den vergangenen drei Jahren schaffe ich es, bei jedem Rennen vollkommen motiviert zu sein." Ihm sei es gelungen, das Leben mit permanentem Stress und pausenloser Extrembelastung in den Griff zu bekommen: "Seitdem mir das gelungen ist, fühle ich mich weniger müde, glücklicher und so motiviert wie nie zuvor in meiner Karriere." Er habe, so Alonso weiter, gelernt, zwischen wichtigen und unwichtigen Dingen zu unterscheiden: "Ich glaube, ich habe die Formel 1 verstanden."

"Seit den vergangenen drei Jahren schaffe ich es, bei jedem Rennen vollkommen motiviert zu sein." Fernando Alonso

Kürzlich hat Fernando Alonso seinen Wohnsitz von der Schweiz zurück in seine Heimatstadt Oviedo verlegt. "In der Schweiz hat es mir gut gefallen, die Lebensqualität war sehr hoch", sagte er der WamS: "Aber ich habe mich dort ein bisschen einsam gefühlt. Ich habe meine Familie und meine Freunde vermisst und natürlich die spanische Kultur." Er habe sich also die Frage gestellt, wann es Zeit sei, in die Heimat zurückzukehren: "In einem Jahr? In zehn? In 25? Und was spricht dagegen, es jetzt sofort zu tun? Also bin ich sofort nach Hause zurückgekehrt."