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  • 07.06.2012 20:01

  • von Stefan Ziegler

Alonso: Konstanz alleine reicht nicht aus ...

Ferrari-Pilot Fernando Alonso fordert Verbesserungen am F2012, um der Konkurrenz auch im weiteren Saisonverlauf die Stirn bieten zu können

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso wundert sich wohl selbst ein bisschen darüber, dass er vor dem Großen Preis von Kanada an der Spitze der Fahrerwertung steht. Damit hatte der spanische Rennfahrer vor dem Beginn der Saison 2012 nicht unbedingt rechnen können, denn Ferrari schien mit einem kleinen Rückstand in das neue Rennjahr zu starten. Ein kurioser Saisonverlauf spielt Alonso bisher aber in die Karten.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Da muss einfach mehr kommen: Fernando Alonso fordert Verbesserungen bei Rot

Während andere Piloten ihre Höhen und Tiefen haben, ist der Ex-Champion einfach immer da, wenn WM-Punkte ausgeschüttet werden: Alonso punktete 2012 bislang in jedem Rennen, was neben ihm nur noch Lewis Hamilton (McLaren) bewerkstelligte. Trotz dieser soliden Konstanz und der guten Punkteausbeute sieht Alonso seinen Ferrari-Rennstall aber weiterhin etwas im Hintertreffen.

Die WM-Situation täusche nämlich über das wahre Kräfteverhältnis hinweg, meint Alonso in Montreal. "Wir machen uns halt die Erfahrung und das Talent im Team bei den Rennen, den Starts und der Strategie zunutze. Sonntags sind wir daher oft ein bisschen konkurrenzfähiger. Uns ist aber klar: Wir sind nicht schnell genug. Wir müssen das reine Tempo des Autos verbessern", erklärt der Routinier.

Dies werde vor allem samstags deutlich, "wenn wir alle im selben Boot sitzen und mit wenig Sprit und frischen Reifen antreten", wie es Alonso formuliert. "Manchmal haben wir in Q3 gewisse Probleme und kommen der Pole-Position nicht einmal ansatzweise nahe." So sei langfristig kein Erfolg möglich, sagt der Spanier. "Wenn wir nicht schnell genug sind, können wir die WM-Führung sicher nicht behaupten."

"Daran müssen wir arbeiten. Hoffentlich sehen wir schon in Kanada einen weiteren Fortschritt und kommen unserer Konkurrenz etwas näher. Genau wissen wir das aber erst nach der Qualifikation", hält Ferrari-Pilot Alonso am Medientag fest. Dass es dann durchaus wieder Überraschungen geben könnte, missfällt dem zweimaligen Weltmeister nicht. Ganz im Gegenteil: "Die Saison gefällt mir."

"Es ist ziemlich unvorhersehbar, doch gleichzeitig sind die Topteams in der Gesamtwertung vorn. Da sehen wir Red Bull, McLaren, Ferrari, Lotus und Mercedes", meint Alonso und fügt hinzu: "Selbst wenn es ein paar Überraschungen gibt und auch die Teams aus dem Mittelfeld gut abschneiden - unterm Strich zählt einfach die Konstanz und die Erfahrung, um sonntags die Punkte abzugreifen."

"Es ist eine interessante Meisterschaft. Ich denke aber irgendwie, dass es sich früher oder später stabilisieren und deutlich normaler gestalten wird, als das im Augenblick der Fall ist", sagt der Formel-1-Fahrer und merkt an, dass "Punktehamstern" dann wohl nicht mehr alles ist: "Wenn mal jemand von vier Grands Prix zwei gewinnt, dann braucht es etwas mehr als nur Konstanz", erklärt Alonso.


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Kanada