Alonso: Formel 1 in Spanien hat es vor mir nicht gegeben

Warum Fernando Alonso so stolz ist auf seine Karriere, welche Rolle die Formel 1 in Spanien vor seinen Erfolgen hatte und wie seine Eltern die Rennen verfolgten

(Motorsport-Total.com) - Für viele ist die Karriere von Fernando Alonso eine unvollendete. Doch der stolze Spanier ist der Ansicht, dass seine zwei Titel in Anbetracht seiner Herkunft noch schwerer wiegen. "Ich komme aus einem Land, in dem wir kein Wissen und keinen Formel-1-Background haben", holt er gegenüber 'Sky Sports F1' aus. " Ich bin sogar noch stolzer auf meine zwei Titel, weil ich einem Land den Sport nähergebracht habe, den die Leute dort jetzt lieben."

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso sieht sich in seiner Heimat als Formel-1-Missionar Zoom

Tatsächlich war Spanien bis zu Alonsos Formel-1-Erfolgen aus Motorsportsicht eine Motorradnation. Helden wie Angel Nieto oder Ricardo Tormo wurden verehrt, während die Spanier im Grand-Prix-Sport bestenfalls Statisten waren: Bis zu Alonsos Debüt im Jahr 2001 waren es in 51 Jahren überhaupt nur neun, die in der Formel 1 ihr Glück suchten. Der erfolgreichste war bis dahin ein gewisser Paco Godia, der in den 1950er-Jahren bei 13 Starts auf sechs WM-Punkte kam.

"Die Rennen wurden nicht mal im Fernsehen gezeigt, als ich 2001 eingestiegen bin", erinnert sich Alonso an seine Formel-1-Anfänge. "Meine Familie hat die Rennen auf einem deutschen Sender angeschaut." Das war möglich, weil RTL in Spanien über Satelliten-Fernsehen und Kabel empfangbar ist.

Der Grand Prix von Spanien war dieses Jahr allerdings schon zum 50. Mal seit der Entstehung der Formel 1 im Jahr 1950 Teil des Kalenders. Von 2008 bis 2012 wurden im Zuge der von Alonsos ausgelösten Euphorie sogar zwei Rennen in Spanien ausgetragen - eines in Barcelona und eines auf dem von Hermann Tilke gebauten Stadtkurs in Valencia. Das gab es sonst nur in Italien (dank Ferrari) und Deutschland (dank Michael Schumacher).

Auch heute ist die von Alonso ausgelöste Formel-1-Begeisterung in Spanien noch spürbar: Mit Carlos Sainz ist neben dem McLaren-Star auch noch ein zweiter Spanien in der Königsklasse des Motorsports vertreten. Er wird Alonso in der kommenden Saison beim Team aus Woking ersetzen.

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