• 12.05.2012 22:21

Alonso: "Aggressiver Start ja, verrückter Start nein"

Der Ferrari-Pilot wird von Position zwei ins Rennen gehen, befürchtet aber trotz eines im Renntrimm starken Autos, von der Konkurrenz gefährdet zu werden

(Motorsport-Total.com) - Kaum jemand hätte einen hohen Betrag darauf gesetzt, dass ein Ferrari in Barcelona nach dem Qualifying in Startreihe eins parkt. Doch Fernando Alonso belehrte Fans und Fachwelt eines Besseren. Das Podium sieht der spanische Lokalmatador trotzdem nicht in trockenen Tüchern.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Daumen hoch am Samstag: Aber jubelt Fernando Alonso auch am Sonntag?

Frage: "Fernando, viele Updates am Ferrari. Steuert ihr in die richtige Richtung?"
Fernando Alonso: "Ja, ich denke schon. Offensichtlich war es für uns noch vor einigen Rennen unmöglich, von den Top 3 auch nur zu träumen. Wir haben nur auf Q3 geschaut, nicht einmal mit einem Reifensatz in petto. Die Konkurrenz ist so dich beieinander, dass zwei oder drei Zehntelsekunden schon einen riesigen Unterschied bei den Positionen machen: fünf oder sechs Ränge."

"Also war es ein Schritt voran. Ich bin mir noch immer nicht sicher, wie groß er war, vielleicht ist der dritte Rang sogar etwas über unseren Möglichkeiten. Aber ich bin sehr glücklich mit meiner Runde. Sie war perfekt. Ich denke nicht, dass da noch mehr drin war. Ich könnte noch 100 Reifensätze aufziehen und die Zeit nur wiederholen. So ist das. Hoffentlich können wir aus der Startposition das Maximum herausholen."

Frage: "Mich euch hätte niemand gerechnet. Wie zufrieden bist du?"
Alonso: "Wirklich sehr glücklich. Kein Zweifel, dass das ein ganz spezielles Wochenende für mich ist. Und wie schon am Donnerstag gesagt, gibt es immer Extramotivation. Ich muss mich für die Updates bedanken, wir haben definitiv einen Schritt nach vorne gemacht, in die richtige Richtung."


Fotos: Fernando Alonso, Großer Preis von Spanien


"Die Punkte werden morgen verteilt, nicht heute. Wir haben heute so viel wie möglich unternommen und sind glücklich, besser abgeschnitten zu haben als in den vergangenen Grands Prix. Aber wir brauchen morgen die Punkte. Besonders, weil die Startpositionen so bunt gemischt sind und Fahrer aus der Spitze der Weltmeisterschaft von weiter hinten starten. Das müssen wir nutzen und mehr Punkte als sie holen."

Alonso im Rennen noch stärker?

Frage: "Wir erinnern uns an deinen Start im letzten Jahr. Kannst du den wiederholen?"
Alonso: "Das sage ich morgen. Genau wie bei Pastor (Maldonado, Anm. d. Red.) und Williams ist unsere Rennpace besser als unsere Qualifyingpace - normalerweise unser Schwachpunkt. Morgen haben wir das Privileg, aus einer Topposition zu starten. Die erste Kurve wird wichtig sein, wenn wir dort Positionen gewinnen können. Aber es ist auch wichtig, dort keine zu verlieren."

"Das Rennen ist sehr lang, es gibt Reifenabbau und wir müssen aus dieser Position satte Punkte holen. Ein aggressiver Start ja, ein verrückter nicht."

Frage: "Wärst du mit Platz drei zufrieden oder willst du mehr?"
Alonso: "In der Formel 1 weiß man nie. Ich denke an eine Podiumsplatzierung. Hätte man unserem Team vor zwei oder drei Tagen einen Podiumsplatz vorgeschlagen, hätten wir alle freudestrahlend zugestimmt. Heute ist dieses Ziel näher. Aber das Rennen ist lang: In Bahrain ist Kimi (Räikkönen, Anm. d. Red.) als Neunter (Elfter, Anm. d. Red.) gestartet, er war Zehnter oder Elfter in der ersten Runde und hätte fast das Rennen gewonnen."

"Startpositionen sind also nicht so wichtig wie im vergangenen Jahr. Wir müssen auf die Reifen Acht geben: Abbau, DRS, KERS zum Überholen. Die Boxenstrategie. Wir werden sicher viele Stopps sehen. Umso mehr, umso größer Risiko, dass ein Problem auftritt. Es gibt viele Faktoren zu berücksichtigen. Es wird ein schwieriges Rennen. Ein Podium wäre gut und würde uns glücklich machen."

Starke Konkurrenz am Samstag könnte Alonso gefährden

Frage: "Nach dem Freien Training am Vormittag: Hättest du dir vorstellen können, um die Pole-Position zu fahren? Wann hast du gemerkt, dass sich etwas am Auto verändert hat?
Alonso: "Nein, heute Vormittag hätte ich nicht gedacht, dass wir innerhalb der Top 5 oder Top 6 stehen können. Ich dachte er an Platz acht oder zwölf - mehr oder weniger unsere Position nach der Session. Gestern waren wir Schnellste im ersten Freien Training, später dann 14. Irgendwo dazwischen also."
"Ich bin glücklich und überrascht zugleich, vor einem McLaren, zwei Red Bull, beiden Lotus zu stehen. Das ist nicht das, womit wir gerechnet haben. Aber so lief das Qualifying eben. Und heute bedeutet nichts, wenn es um Punkte geht."

Fernando Alonso

Wie gut ist der Ferrari am Sonntag im Rennen? Zoom

Frage: "Befürchtest du, dass die Lotus, die am Freitag sehr stark waren, euch verdrängen könnten?"
Alonso: "Ja, definitiv. Lotus wird eine Herausforderung sein, wenn sie auf den Rängen vier und fünf starten. Sie waren das ganze Wochenende schnell und es wäre keine Überraschung, würden sie um das Podium oder den Rennsieg kämpfen. Sebastian (Vettel, Anm. d. Red.) auf Rang acht ist auch ein Kandidat, um später im Rennen um eine vordere Position zu kämpfen."

"Jenson und Mark (Button und Webber, Anm. d. Red.) können sich die Reifen, auf denen sie starten aussuchen. Sie werden sich etwas überlegen, schließlich haben sie das Tempo im Freien Training gehen können. Ich bin mir sicher, sie sind auch morgen schnell. Es wird schwer, die Position zu halten, weil schnellere Autos hinter uns sind. Auf der anderen Seite: Es ist auf dieser Strecke nicht einfach, zu überholen."