• 19.05.2010 11:38

Allison: "Renault verbessert sich stetig"

Zwei Podestplätze hat Renault in den bisherigen sechs Rennen erobert - Technikdirektor James Allison über die aktuelle Situation bei den Franzosen

(Motorsport-Total.com) - James Allison, der Technische Direktor von Renault, blickt zurück auf den Großen Preis von Monaco. Der französische Rennstall erreichte im Fürstentum zum zweiten Mal in dieser Saison das Podium und verkürzte in der Konstrukteurs-WM den Rückstand auf Platz vier. Nur 13 Zähler fehlen dem Privatteam auf die stolze Mercedes-Werksmannschaft.

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Renault-Technikdirektor James Allison erwartet weitere Verbesserungen

Frage: "In den bisherigen sechs Saisonläufen stand Renault bereits zweimal auf dem Podium. Vor dem Start der Saison hätte wohl kaum jemand auf eine solche Bilanz gewettet. Umso größer muss Ihre Freude sein?"
James Allison: "Es fühlt sich in der Tat sehr schön an. Besonders freut mich, dass wir uns den Podestplatz von Monaco redlich verdient haben. Der dritte Platz in Australien kam durch eine Kombination außergewöhnlicher Umstände auf der einen und Robert Kubicas grandioser Fahrt auf der anderen Seite zustande. In Monaco hingegen erwies sich unser Renault R30 von Beginn des Wochenendes an als absolut konkurrenzfähig. Im Rennen war Robert zudem schneller als Sebastian Vettel vor ihm. Ein schönes Gefühl."#w1#

Frage: "Zwar funktionierte der R30 auch in Spanien bereits sehr gut, in Monaco aber zählte er sogar zu den absolut schnellsten Autos im Feld. Welche Erklärung gibt es dafür?"
Allison: "Bei Barcelona und Monaco handelt es sich um zwei Strecken mit völlig unterschiedlicher Charakteristik. Vor allem in Monaco kommt es auch sehr auf die Qualitäten des Fahrers an, und Robert zeigte sich am vergangenen Wochenende einmal mehr in herausragender Form. Die aerodynamische Performance spielt immer eine große Rolle, aber in Monaco wirkt sich das mechanische Gesamtpaket stärker aus als auf jeder anderen Strecke im Kalender. Wir sind davon überzeugt, dass der Renault R30 vor allem in dieser Hinsicht Stärken hat."

Frage: "Das Selbstvertrauen des Teams scheint von Rennen zu Rennen zu wachsen."
Allison: "Sechs von 19 Saisonläufen liegen hinter uns und wir haben den R30 kontinuierlich verbessert. Parallel dazu wurden unsere Vorstellungen an den Grand Prix-Wochenenden immer besser. Selbst in Spanien vor einer Woche - als wir eines unserer bisher schlechtesten Saisonergebnisse einfuhren - konnten wir sehen, dass die eigentliche Geschwindigkeit unseres Autos nicht nur schneller war als im Rennen davor, sondern auch im Vergleich zu unseren Konkurrenten. Dies ist eine schöne Belohnung für all die harte Arbeit in unseren Workshops und die Überstunden des Teams an der Rennstrecke."

Frage: "Um wie viel hat sich der Renault R30 seit dem Saisonauftakt in Bahrain verbessert?"
Allison: "Inklusive der jüngsten Komponenten, die in Monaco erstmals zum Einsatz kamen, sind wir pro Runde etwa eine Dreiviertel-Sekunde schneller."


Fotos: Renault, Großer Preis von Monaco


Frage: "Werden Sie dieses Entwicklungstempo in den kommenden Wochenenden und Monaten aufrecht halten können?"
Allison: "Wir haben bislang zu jedem Rennen kleinere Verbesserungen mitgebracht. Das gilt auch für Monaco, obwohl der Grand Prix nur eine Woche nach Barcelona stattfand. Für den Rest des Jahres planen wir, es genau so weiterzumachen. Darüber hinaus befinden sich noch ein oder zwei umfangreichere Projekte in Planung, von denen wir uns größere Schritte nach vorne versprechen."

Frage: "Viele sprechen bereits von einer Wiedergeburt des Renault-Teams. Sehen Sie das ähnlich?"
Allison: "Die vergangene Saison lief schlecht für uns und wir wollen sie so schnell wie möglich vergessen. In dieser Hinsicht befinden wir uns momentan auf einem guten Weg. Wir sind jedoch immer noch ein gutes Stück entfernt davon, wo wir sein wollen. Als Beispiel dafür dient die Lücke, die uns auf einer normalen Strecke nach wie vor von den Red Bull trennt. Aber wir bewegen uns in die richtige Richtung und können hoffentlich schon bald unsere eigenen Erwartungen erfüllen, die allerdings sehr hoch sind."