• 29.09.2002 18:17

  • von Marcus Kollmann

"All-American-Team" powered by Asiatech?

Nach Bekanntgabe der Pläne herrscht derzeit Rätselraten wie das amerikanische Formel-1-Team schon 2003 an den Start gehen will

(Motorsport-Total.com) - Im Rahmen des Großen Preises der USA wurde am Samstag überraschend von den ehemaligen amerikanischen Formel-1-Piloten Dan Gurney und Phil Hill bekannt gegeben, dass man Pläne verfolgt schon in der Saison 2003 ein "All-American-Team" an den Start zu stellen. Nachdem sich die erste Aufregung um das geplante amerikanische Formel-1-Team nun gelegt hat, fragen sich viele Motorsportfans, wie das wagemutige Vorhaben denn in die Tat umgesetzt werden soll, zumal Gurney und Hill anscheinend von Grund auf ein Team aufbauen und nicht in einen der existierenden Rennställe einsteigen wollen.

Titel-Bild zur News: Steilkurve

Fährt das "All-American-Team" schon bald in Indianapolis seine ersten Runden?

Angesichts der wenigen Zeit die zur Vorbereitung auf die kommende Saison bleibt, machen derzeit eigentlich nur zwei Optionen Sinn: Erstens, man kauft das Equipment und Know-how des kurz vor der offiziellen Bekanntgabe der Liquidation stehenden Arrows-Teams auf und sichert sich somit eine Grundlage auf der man aufbauen kann. Zweitens, man nimmt das Angebot von Asiatech an, die eigenen Auskünften nach Auto und Motor kostengünstig anbieten können und bekanntlich auf der Suche nach mit dem Einstieg in die Formel 1 liebäugelnden Partnern sind.

Die dritte Variante, dass Gurney und Hill komplett bei Null anfangen und trotzdem schon nächstes Jahr beim Saisonauftakt in Australien mit ihrem Team an den Start gehen können, scheint angesichts der enormen Leistungsdichte der Formel 1 und der wenigen verbleibenden Zeit bis zum Frühjahr 2003 eher ausgeschlossen. Selbst wenn es ihnen gelingen würde ein Team bis dahin auf die Beine zu stellen, so würde sich immer noch die Frage nach der Konkurrenzfähigkeit stellen und ob das "All-American-Team" überhaupt die 107-Prozent-Hürde meistern würde müsste sich zeigen.

Am Beispiel von Toyota, die diese Saison in die Königsklasse einstiegen und sich bereits seit 2000 intensiv auf die Formel 1 vorbereiteten, darüber hinaus über langjährige Erfahrung im Motorsport und ein ordentliches Budget verfügen, kann man sehen, dass der Einstieg eine große Herausforderung ist. Diese kann man aber nur dann meistern, wenn man über alle Zutaten verfügt die es heutzutage bedarf, um in der immer konkurrenzfähiger werdenden Serie mithalten zu können. Mangels ausführlicher Informationen und in Anbetracht der davonlaufenden Zeit, erscheinen die Pläne von Dan Gurney und Phil Hill zum jetzigen Zeitpunkt eher unrealistisch.