• 15.06.2022 14:02

  • von Paul Reis

Alfa Romeo: Probleme mit weichen Reifen schuld an Performance-Delle

Warum Alfa Romeo in den vergangenen beiden Rennen hinter den Erwartungen zurückblieb und wieso es in Kanada wieder bergauf gehen soll

(Motorsport-Total.com) - Das Alfa-Romeo-Team feiert in der Formel-1-Saison 2022 nach zwei schwierigen Jahren die Rückkehr ins Mittelfeld der Formel 1. Nach acht gefahrenen Rennen steht die Schweizer Truppe mit 41 Punkten auf Platz 6 in der Konstrukteursmeisterschaft. Doch die Form zeigt nach zwei schwächeren Grands Prix in Monaco und Baku wieder nach unten.

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas im Alfa Romeo C42 in der Formel-1-Saison 2022 in Dschidda

Valtteri Bottas im Alfa Romeo C42 Zoom

Nachdem gerade Valtteri Bottas beim Großen Preis von Spanien auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya mit überragenden Zeiten im langsamen, technischen Sektor 3 auf sich aufmerksam gemacht hatte, reiste Alfa Romeo mit einer hohen Erwartungshaltung nach Monaco.

Doch im Fürstentum erlebte das Team ein mittleres Desaster. Anstatt wieder vorn mitkämpfen zu können, reichte es für Bottas und Guanyu Zhou gerade Mal für die Plätze zwölf und 20 im Qualifying. Dank des chaotischen Regenrennens schaffte man mit Rang neun für Bottas zwar noch ein bisschen Schadensbegrenzung, wirklich zufrieden konnte man damit aber nicht sein.

Alfa auf erster Qualifying-Runde nicht schnell genug

Immerhin, so Alfa, sei die Ursache schnell klar gewesen: Nach einem technischen Problem verpasste Bottas das erste Freie Training, weswegen sich das Team aufgrund der fehlenden Daten beim Set-up verrannt hatte.

Demnach hätte Alfa Romeo in Baku zu seiner alten Form zurückfinden müssen, tat es aber nicht. Im Qualifying belegte das Team wieder nur die Plätze 14 und 15. Doch dass theoretisch mehr möglich gewesen wäre, zeigte Guanyu Zhou mit einer starken Pace im Rennen, das er allerdings aufgrund von Kühlungsproblemen vorzeitig aufgeben musste.

Doch wo liegt das Problem bei Alfa Romeo momentan? Chefingenieur Xevi Pujolar ist sich zumindest sicher, dass Monaco und Baku verschiedene Ursachen hatten. Demnach hatte man in Baku Probleme, den weichsten Pirelli-Reifen, den sogenannten C5, zum Arbeiten zu bringen. Deshalb sei es Bottas und Zhou nicht möglich gewesen, ein "repräsentatives Qualifyingergebnis" einzufahren.

In Kanada soll es wieder nach vorn gehen

"Die Konkurrenz ist in der Lage, mehr Zeit auf einer gezeiteten Runden herauszuholen als wir", erklärte Pujolar. "In der zweiten schnellen Runde ist unsere Performance dann besser. Doch das reicht nicht. Wir kommen da schon hin in Q2, aber wir müssen noch besser werden."

Wenn also das Qualifying das Problem ist, wieso konnte Bottas dann in im Rennen nicht das gleiche Tempo gehen wie der Teamkollege? Laut Pujolar sind die Autos mit unterschiedlichen Konfigurationen unterwegs gewesen. Die Performance von Zhou sei allerdings der Beweis, dass die Probleme von Monaco überwunden worden sind.

Allerdings war ausgerechnet Bottas, der langsamere der beiden Alfas, mit den neuen Teilen unterwegs. Nach dem enttäuschenden Qualifying am Samstag berichtete dieser "von einem grundlegenden Problem", was ihn daran gehindert habe, schneller zu fahren. Was genau das ist, wird momentan in Hinwill untersucht.

Für das Rennen in Kanada möchte man deshalb so viele Teile wie möglich tauschen. Dann will man bei Alfa auch wieder an die Leistung von Spanien anknüpfen können. Dementsprechend kämpferisch zeigt sich Pujolar: "Ich sehe keinen Grund, warum wir nicht vorn mitkämpfen sollten."

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