Albers nimmt Ide in Schutz
Wie sich die Meinungen ändern: Nach dem Rennen war Christijan Albers erzürnt über das Verhalten von Yuji Ide, inzwischen hat er Verständnis für den Japaner
(Motorsport-Total.com) - In der ersten Runde des gestrigen Grand Prix von Imola hatte Yuji Ide Christijan Albers übermotiviert von hinten angeschoben und den MF1-Racing-Piloten damit in einen spektakulären mehrfachen Überschlag gezwungen. Anschließend war der Holländer stinksauer auf Ide, doch inzwischen verteidigt er den Japaner sogar und wünscht sich einen Verbleib Ides, dessen Super-Aguri-Cockpit stark zu wackeln scheint, in der Formel 1.

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Nach dem gestrigen Zorn äußert Christijan Albers inzwischen Verständnis für Yuji Ide
Anstatt sich weiterhin - wie viele Experten - über die Fahrweise des Japaners zu beschweren und sich dafür einzusetzen, dass Ide seinen ohnehin alles andere als gesicherten Platz in der Formel 1 verliert, zeigt Albers Verständnis für die Position des 31-Jährigen: "Ich war sauer, als ich aus dem Auto ausstieg, aber dann musste ich mich beruhigen", wird der Holländer von 'autosport.com' über seinen anfänglichen Zorn wegen dem frühen Ende seines Rennens zitiert.#w1#
Jeder Formel-1-Neuling sollte eine Chance bekommen
Er wolle keine Fahrer ungerechtfertigt angreifen, da dies keinen Sinn mache. Unfälle wie der in der ersten Runde in Imola würden eben passieren und gehörten zur Formel 1: "Die Formel 1 ist die Formel 1, und manchmal passieren solche Dinge, und solche Dinge müssen passieren, denn sonst schalten die Fans ab", erklärt Albers.
Ides Zukunft bei Super Aguri war bereits vor dem Rennen in Imola unklar, nach der von ihm verschuldeten Kollision soll laut Teamchef Aguri Suzuki noch in dieser Woche beraten werden, ob der Japaner auch in zwei Wochen auf dem Nürburgring im Cockpit sitzen wird. "Natürlich gibt es eine Menge Gerüchte rund um Ide, und ich hoffe, dass er bleiben kann, denn ich denke, dass jeder Formel-1-Neuling eine Chance bekommen sollte", spricht sich Albers trotz seiner unangenehmen Begegnung mit dem Japaner für einen Verbleib dessen in der Königsklasse des Motorsports aus.
Albers verteidigte Ide vor den Sportkommissaren
Auch bei der Anhörung vor den Sportkommissaren nach dem Rennen, die Ide für die Kollision eine Verwarnung aussprachen, habe er sich für den Konkurrenten eingesetzt: "Ich habe mit ihnen gesprochen und gesagt, dass es auf den Fernsehbildern ganz offensichtlich ist. Ich sagte, dass es ein Rennunfall war und hoffentlich hat er gelernt, sich auf der ersten Runde zurückzuhalten", erläutert der Holländer.
"Ich verstehe seine Position, denn es war das Gleiche, als ich bei Minardi war. Der Start ist die einzige Chance, die man hat, dann ist es vorbei", fährt Albers fort. "Wir sind zwei Sekunden pro Runde schneller als sie, und wenn sie vor uns liegen, dann gibt es nahezu keine Chance, sie vor den Boxenstopps zu überholen."
Daher finde er es nicht angemessen, wie Ide von allen Seiten kritisiert wird, auch wenn der Japaner bereits in viele Vorfälle involviert gewesen sei. Dennoch ist es laut Albers eine Unsitte in der Formel 1, immer jemand anderes verantwortlich zu machen. Er möge dies nicht, obwohl auch ihm beispielsweise im Qualifying in Australien einer der Top-Fahrer seine schnelle Runde zerstört habe.

