Albers hat endlich richtig Spaß in der Formel 1
Das MF1 Racing-Team machte zuletzt große Fortschritte mit dem M16 und in der Türkei hatte Christijan Albers endlich einmal im Rennen viel Spaß
(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis der Türkei war nach dem Thriller in Budapest ein weiteres aufregendes Formel-1-Rennen gewesen - vor allem die Eröffnungs-Runde hatte es in sich, als es in der ersten Kurve krachte und das Feld dadurch durcheinander gewirbelt wurde. Solche Rennen sind gute Gelegenheiten für Außenseiter, die unter normalen Umständen keine Chance auf Punkte haben.

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Christijan Albers fuhr in Istanbul am Limit - und darüber hinaus...
Christijan Albers ist einer jener Fahrer, der aufgrund fehlender Konkurrenzfähigkeit seines Materials im Normalfall keine Punkte einfahren kann. Doch in Istanbul hatte der Holländer kein Glück, konnte die Gunst der Stunde nicht nutzen, dabei zeigte der M16 einmal mehr Fortschritte.#w1#

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Christijan Albers beim Großen Preis der Türkei in Istanbul Zoom
In seiner schnellsten Rennrunde war Albers nur um 0,06 Sekunden langsamer als Nick Heidfeld im BMW Sauber und lag innerhalb von vier Zehntelsekunden auf die Zeiten von Christian Klien und David Coulthard im Red Bull Racing-Boliden, Toyotas Jarno Trulli und das Williams-Duo von Nico Rosberg und Mark Webber.
Doch schon vor der Qualifikation lief es für den 27-Jährigen nicht rund. Zum dritten Mal (!) in Folge musste an einem Rennwochenende das Toyota-Triebwerk im Heck seines Autos außerplanmäßig gewechselt werden, was ihn um zehn Plätze nach hinten warf.
"Das ist natürlich enttäuschend aber es macht keinen Sinn, darüber allzu viel zu sprechen, denn wir sind ein Team und wir müssen zusammenarbeiten", so der DTM-Vizechampion von 2003 auf der Internetseite des Teams. "Manchmal hat man einfach Pech. Kimi Räikkönen hatte es vor einem Jahr und nun hatten wir es drei Mal in Folge. Für das Qualifying war das schade, denn wir waren flott unterwegs."
Dank seiner schlechten Startposition konnte Albers immerhin dem Durcheinander in der ersten Kurve entkommen, während das Rennen für Tiago Monteiro in der ersten Kurve bereits gelaufen war. "Ich hatte einen ordentlichen Start und konnte neben Tiago ziehen. Als ich in die erste Kurve kam, ging ich auf die Ideallinie und ich konnte mich ohne Probleme hindurchzwängen. Es war etwas seltsam, dass zu Beginn das Safety Car nicht auf die Strecke ging, denn es herrschte ein großes Durcheinander!"
In der Folge konnte Albers mit der Konkurrenz gut mithalten, fuhr hinter Vitantonio Liuzzi als sich der Italiener drehte und sein Auto abstellen musste, was das Safety Car auf die Strecke kommen ließ. Albers ging an die Box, weil er nicht viel zu verlieren hatte, obwohl er noch ordentlich Sprit an Bord hatte.

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Endlich läuft es für MF1 Racing-Pilot Christijan Albers besser Zoom
An der Box musste er die zuvor zurückgefallenen Giancarlo Fisichella und Ralf Schumacher vorbei lassen, die er noch ein paar Runden vor sich hatte, bevor er einige Runden im Heck von Mark Webbers Williams hing. Als Albers in der 38. Runde zum zweiten Mal die Tankstelle aufsuchte, gab es Probleme mit der Tankanlage, was ihn einige Sekunden kostete. Danach folgte ein Dreher, der ihn aus dem Rennen warf.
"Ich denke, dass wir in der Türkei ganz konkurrenzfähig waren. Das Auto war der Spitze ein wenig näher und ich war in der Lage, mein Talent ein wenig zu zeigen und auch zu demonstrieren, wo wir hinkommen können."
"Meiner Meinung nach hat das Team großartige Arbeit geleistet und wir waren wirklich stark. Ich hatte am Ende einen heftigen Abflug als ich etwas zu viel Druck machte. Wir hatten am Ende wegen eines Problems auch zu viel Benzin an Bord, weswegen der letzte Rennabschnitt nicht so gut war."
"Aber der Rest des Rennens war fantastisch. Ich kämpfte mit allen und ich konnte mit Fisichella mithalten, ich konnte an Webber dranbleiben und Heidfeld stand mir sogar im Weg! Wir waren so konkurrenzfähig wie noch nie und es war aus diesem Grund schade, dass ich die Kontrolle über das Auto verlor und in der Streckenbegrenzung landete."
"Wir hatten jedoch eine sehr gute Qualifying-Einheit und zudem im Rennen ein wirklich ordentliches Tempo. Die Performance war vorhanden. Ich fuhr die ganze Zeit über im Verkehr und drehte dennoch 1:30.4er Rundenzeiten. Wäre ich nicht in Verkehr gekommen, so bin ich mir sicher, wäre ich sogar noch schnellere Zeiten gefahren."

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Albers dementiert, dass MF1 Racing die Entwicklung für 2006 schon gestoppt hat Zoom
Die zuletzt gemachten Fortschritte stimmen den Rennfahrer für die Zukunft zuversichtlich: "Wir müssen noch mehr Druck machen, denn nun habe ich einen Vorgeschmack darauf, was es für ein Gefühl ist, wirklich mit den anderen Rivalen Rennen zu fahren. Wir kämpfen um Position und das fühlt sich großartig an! Ich bin glücklich, dass wir gute Arbeit geleistet haben. Wir werden das gleiche in Monza versuchen."
"Das Rennen dort könnte hart für uns werden, denn unser Top-Speed ist nicht so gut wie jener der anderen Autos, aber das wird uns nicht davon abhalten, alles zu geben. Und dann werden wir es in China, Japan und Brasilien erneut versuchen - bis zum Ende. Die Leute denken, dass wir schon den Stöpsel aus der Entwicklungsarbeit gezogen haben, aber wir verbessern uns immer noch ständig. Abwarten!"


