Alain Prost: WM-Titel wäre für Rosberg ein Befreiungsschlag

Für Alain Prost hätte Lewis Hamilton seinen vierten WM-Titel verdient, doch der Franzose solidarisiert sich mit Nico Rosberg aus einem bestimmten Grund

(Motorsport-Total.com) - Sollte es Lewis Hamilton beim Saisonfinale der Formel 1 in Abu Dhabi gelingen, seinen Rückstand auf Nico Rosberg doch noch aufzuholen und Weltmeister zu werden, könnte er, was die Anzahl der Titel angeht, mit Alain Prost gleichziehen. Der Franzose gewann vier Mal die Weltmeisterschaft (1985, 1986, 1989, 1993), Hamilton triumphierte bisher drei Mal (2008, 2014, 2015).

Titel-Bild zur News: Alain Prost

Rennlegende Alain Prost kennt Nico Rosbergs Dilemma nur allzu gut Zoom

"Er gehört zur Spitze. Ich würde nie sagen, dass er der Fahrer Nummer eins ist, aber er zählt zu den Besten", lobt Prost den Briten, der mit 52 Siegen bereits einen mehr verbuchen kann als Prost in seiner Formel-1-Karriere mit McLaren, Renault, Ferrari und Williams. Hamilton sei ein außergewöhnlicher Fahrer und verdiene, was er bekommt - auch den vierten Titel. Genauso aber würde Prost Rosberg seinen ersten WM-Titel gönnen.

"Lewis ist ein Ausnahmetalent, das wissen wir alle. Rosberg musste hart arbeiten, um so nah an ihn heranzukommen", weiß Prost. Allein für Rosbergs innere Ruhe und mentale Stärke bewundere die französische Rennlegende ihn sehr und identifiziert sich aus einem bestimmten Grund ganz besonders mit dem Deutschen: "Ich war 1989 in einer ähnlichen Situation, als jeder auf Ayrton (Senna; Anm. d. R.) blickte."


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Wie damals er selbst höre auch Rosberg seit Jahren von der Presse, dass sein Gegner der bessere Fahrer und er ihm unterlegen sei. Die eigene Entschlossenheit und den Glauben an sich selbst dennoch zu bewahren, bezeichnet Prost als außergewöhnlich. "Das ist mental extrem schwer zu bewältigen. Nico hat meine volle Sympathie, denn er wird genau so angesehen und ich weiß, wie sich das anfühlt", sagt der 61-Jährige.

Auch wenn Prost zugibt, Rosbergs fahrerisch leicht hinter Hamilton einzustufen, findet er, dass der aktuell WM-Führende nicht genug Anerkennung erhält. Umso wichtiger sei ein Titelgewinn für den Deutschen. Denn der könnte zu einer Art Befreiungsschlag werden: "Wenn Rosberg gewinnt, wäre die Situation nächstes Jahr vielleicht eine andere", mutmaßt Prost. "Deshalb würde ich ihn gern als Weltmeister sehen."

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