Akteure machen sich für London-Grand-Prix stark

Die seit heute recht konkret scheinende Idee eines Formel-1-Rennens in London stößt in Fachkreisen auf regen Zuspruch

(Motorsport-Total.com) - Während Londons Bürgermeister Ken Livingstone gestern ein sehr klares Bekenntnis dazu abgegeben hat, dass er die Formel 1 in seine Stadt holen möchte, macht sich auch unter den Protagonisten der Königsklasse eine große Front für diese Idee breit. Es herrscht ein genereller Tenor, dass man in einer Metropole wie London den Fans eine wesentlich spektakulärere Show bieten könnte als auf herkömmlichen Rennstrecken.

Titel-Bild zur News: Nigel Mansell

Nigel Mansell (Mitte) würde einen Grand Prix in London sehr begrüßen

"Einen Grand Prix in London zu haben, wäre ein fantastisches Spektakel", sagte etwa Jenson Button, der mit BAR-Honda am Wochenende sein Heimrennen in Silverstone gewinnen möchte. "Mit den ganzen Bauwerken rund um die Straßen würde die Geräuschkulisse beeindruckend sein." Auch Juan-Pablo Montoya schlug in eine ähnliche Kerbe: "Ich halte das für eine super Idee. Die Kurve am Hyde Park finde ich klasse. All die Kurven hier machen ja sogar in einem normalen Straßenauto schon Spaß!"#w1#

Ein großer Befürworter des London-Konzepts ist auch Teamchef Sir Frank Williams: "Monaco ist das größte Ereignis im Kalender. London könnte genauso sein. Ich stehe voll hinter dieser Idee, sonst hätte ich nicht ein Auto zur Parade geschickt. Ich glaube, London würde für uns als Team funktionieren." Aber: "Sollte sich Bernie (Ecclestone; Anm. d. Red.) entscheiden, ein Rennen in London auszutragen, wäre das natürlich eine ganz neue Dimension für ihn."

Bei aller Euphorie gilt es aber auch zu bedenken, dass im FIA-Kalender keine Plätze mehr frei sind und sich immer mehr Länder um die Formel 1 bewerben. Der 'BRDC'-Vorsitzende Martin Brundle, in seiner Funktion natürlich um Silverstone besorgt, trat daher auf die Bremse: "Es besteht die Möglichkeit, dass wir nächstes Jahr überhaupt keinen britischen Grand Prix mehr haben, geschweige denn zwei. Auf jeden Fall haben wir eine Menge Arbeit."

Ex-Weltmeister Nigel Mansell gilt hingegen als Fan eines London-Rennens, allerdings auch nicht auf Kosten von Silverstone, wie er gestern klarstellte: "Viele Länder haben zwei Grands Prix, also warum sollten wir nicht zusätzlich in London fahren? London ist eine der bedeutendsten Metropolen der Welt und es wäre einfach sensationell, dort ein Rennen zu haben. Ich bin der Meinung, man könnte das innerhalb eines Jahres organisieren, wenn man nur will."