Aerodynamik am Heck war Saubers Achillesferse
Monisha Kaltenborn spricht über die Problemzone des C32 und erklärt, wie das Team trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage das Auto verbesserte
(Motorsport-Total.com) - Mit Platz drei im Qualifying zum Großen Preis von Italien in Monza sorgte Nico Hülkenberg im krisengeplagten Sauber-Team für einen Lichtblick. Nach einer Saison, die bisher von sportlichen Rückschlägen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Rennstalls geprägt war, lieferte der Emmericher mit seiner starken Leistung im Qualifying endlich wieder positive Schlagzeilen und zauberte seiner Teamchefin Monisha Kaltenborn ein Lächeln aufs Gesicht.

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Die Heckpartie war die große Schwachstelle des Sauber C32 Zoom
"Plötzlich die Nummer drei aufleuchten zu sehen und dort zu bleiben, war ein fantastisches Gefühl", sagt die Österreicherin im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. So überraschend der dritte Platz von Hülkenberg für Sauber kam - die generelle Richtung scheint seit dem Ende der Sommerpause zu stimmen: "Man hat schon in Spa gesehen, dass das Auto besser war. Hier haben wir in den Trainings nicht alles zusammenbekommen. Jetzt hat das Auto gepasst und der Fahrer hat das Richtige gemacht", freut sich Kaltenborn. "Man benötigt beides."
Lange Zeit hat jedoch das Auto in dieser Saison nicht gepasst. Der C32, der sich deutlicher als viele andere Autos des Jahrgangs 2013 von seinem Vorgängermodell unterscheidet, war ein Fehlgriff. Doch Sauber kam der Misere auf den Grund. "Wir wissen, wo die Probleme liegen", sagt Kaltenborn, die der wirtschaftlich schwierigen Situation des Teams sogar noch etwas Gutes abgewinnen kann. "Das Gute an unserer Situation ist folgendes: Wenn man sehr sorgfältig mit seinen Ressourcen umgehen und gründlich überprüfen muss, was die Vorteile einer Neuerung sind, lernt man das Auto besser kennen. Das hat uns sicherlich geholfen, denn wir lagen zu Beginn mit dem Auto grundsätzlich falsch."
"Das generelle Problem war die Aerodynamik am Heck", erklärt die Teamchefin. Um die Anströmung der Heckpartie zu optimieren, war ein größerer Umbau von Nöten. Diesen konnte Sauber wegen der knappe Kasse aber nicht mit einem Schlag bewerkstelligen. "Wir haben noch nicht alles verändert sondern arbeiten Schritt für Schritt", so Kaltenborn. So wirkte sich die wirtschaftliche Krise unmittelbar auf die sportliche Entwicklung aus. "Wenn wir in einer anderen Situation wären, hätten wir früher im Jahr viel mehr Neuerungen ans Auto bringen können", so die Teamchefin.
Mittlerweile ist Sauber jedoch ohnehin an dem Punkt angekommen, an dem die Arbeit der Entwicklungsabteilung vollständig auf das Jahr 2014 ausgerichtet ist, in dem sich das technische Reglement der Formel 1 grundlegend verändert. "Auf Seiten der Aerodynamik haben wir die Entwicklung an diesem Auto eingestellt, es kommen jetzt nur noch Kleinigkeiten. Wir konzentrieren uns auf das neue Auto", sagt Kaltenborn.

