• 30.03.2004 17:48

  • von Fabian Hust

"A1"-Serie will den Fans die Formel-1-Pause versüßen

Der Scheich von Dubai, Maktoum Hasher Maktoum Al Maktoum, plant eine neue Rennserie unter der Bezeichnung "A1"

(Motorsport-Total.com) - Erinnern Sie sich noch an die 'Premier1-Series'? Den ehrgeizigen Plänen dieser Rennserie zufolge sollten Autos in den Farben europäischer Top-Fußballvereine an den Start gehen. Ein paar Vereine sagten zu, doch nach monatelangem Presserummel wurde es um die Rennserie, die zur Formel-1-Konkurrenz werden sollte, schnell still.

Titel-Bild zur News: Hoheit Scheich Maktoum Hasher Maktoum Al Maktoum

Ein großer Motorsportfan: Hoheit Scheich Maktoum Hasher Maktoum Al Maktoum

Ihre Hoheit Scheich Maktoum Hasher Maktoum Al Maktoum aus Dubai plant bereits seit längerem eine Rennserie namens "A1 Grand Prix", in der Autos nicht von Fußballvereinen sondern von Ländern wie Argentinien, Brasilien, China, Indien, Pakistan oder auch Deutschland betrieben werden sollen.#w1#

Heute wurde die Serie in Dubai offiziell vorgestellt - der Startschuss soll im Winter 2005 erfolgen, wenn die Freigabe durch den Automobilweltverband FIA erteilt wird. Dabei will die "A1 Grand Prix"-Serie als "Winterserie" fungieren und somit ihre Rennen austragen, während die Formel 1 ihren "Winterschlaf" hält.

Der Plan des Königs von Dubai: Jedes Land muss einen Landsmann in das Auto setzen, das wiederum von Sponsoren des jeweiligen Landes finanziert wird. Um den Rest, wie die Beschaffung der Autos, deren Wartung sowie die Organisation, will sich die A1-Serie kümmern.

Die Veranstalter haben nach eigenen Angaben einen der größten Verträge in der Geschichte des Motorsports mit 'Lola International Limited' über den Bau von 30 Rennwagen abgeschlossen. Diese sollen 600 Kilogramm schwer sein und rund 500 PS starke 3,5-Liter V6-Motoren im Heck haben. Die Autos sind bereits entwickelt und haben den notwendigen Crashtest der FIA bestanden. Beim Design der Autos wurde darauf wert gelegt, dass diese gut aussehen.

Per Franchise-System sollen sich Interessenten ein "Landes-Auto" sichern können. Die Kosten hierfür werden je nach Land unterschiedlich ausfallen. Geld soll durch Sponsoren, Fanartikel, TV-Rechte und durch Preisgelder (2 Millionen Dollar Preisgelder pro Rennen) verdient werden. Derzeit laufen angeblich Gespräche mit elf Interessenten, der Scheich erwartet jedoch, insgesamt 24 Autos an den Mann zu bringen.

Ein Rennwochenende soll aus drei Tagen bestehen, wobei an den ersten beiden Tagen das Training und Qualifying stattfinden wird. Am Sonntag soll es zwei Rennen geben, ein Sprintrennen sowie ein einstündiges Rennen, möglicherweise wie in der Formel 1 mit Boxenstopps.

Für spannende Rennen könnte die Tatsache sorgen, dass die Autos nicht trivial zu fahren sind - sie haben keinerlei elektronische Fahrhilfen an Bord. "Ich möchte nicht gegen die Formel 1 antreten", versichert Maktoum. "Bernie Ecclestone hat uns sehr unterstützt. Unsere Serie sorgt für neue Veranstaltungsorte für die Formel 1, deshalb steht er hinter dem Projekt."

Damit auch der Verkauf der TV-Rechte wie gewünscht anläuft - Grundbedingung für den Erfolg der Serie - hat man einen ehemaligen Mitarbeiter von 'IMG' und 'Kirch' verpflichtet. Der Veranstalter hebt das Finanzmodell als größten Pluspunkt der Serie hervor. Angeblich interessieren sich sogar Banken für das Franchisemodell, "weil sie sehen, dass sie etwas für ihre Investition zurückerhalten werden", so Maktoum, der seine Serie als den "Weltcup des Motorsports" bezeichnet.

"Ich kann mir diese Idee leisten", versichert der Scheich. "Ich habe die Unterstützung der Regierung. Das Ganze wird größer, als es jeder erwartet. Ich möchte keine billige Meisterschaft haben, ich möchte eine echte Serie haben." Ob die Serie tatsächlich realisiert wird, bleibt wie so oft trotz aller Versprechen abzuwarten.