• 30.03.2004 10:12

Bahrain: Auf was es beim Motor ankommt

Renaults Motorenchef Denis Chevrier erklärt Ihnen, auf was es beim Motor in Bahrain ankommen wird

(Motorsport-Total.com) - "Ein Motorenmann kann eine neue Strecke nur mit Hilfe von Computersimulationen, die auf dem Streckenlayout basieren, kennen lernen. Vor allem muss man im Vorfeld das Profil der Motorennutzung über eine Runde definieren. Dabei kommt es darauf an, wie viel der Runde mit Vollgas gefahren wird - in Bahrain 55 bis 60 Prozent im Durchschnitt - aber auch, wie lange am Stück auf dem Gas gestanden wird. Da erwarten wir eine Dauer von rund 13 Sekunden, was Bahrain in diesem Zusammenhang zur anspruchsvollsten Strecke macht, bis wir nach Montreal kommen."

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Die Ingenieure stellen sich in Bahrain auf neue Herausforderungen ein

"Bis zur Ankunft ist es unsere Aufgabe, die physikalischen Charakteristiken der Strecke herauszuarbeiten und dies wird auf dieser Strecke etwas länger dauern als auf Kursen, die wir sehr gut kennen. Wir werden die Details der verschiedenen Kurven herausarbeiten wie Randsteine, Unebenheiten, Gefälle und Wölbungen, um potenzielle Probleme auszumachen."#w1#

"Unsere ersten Ausfahrten werden aus verschiedenen Gründen wichtig sein. Das Hauptziel der ersten Trainings wird es sein, die passenden Getriebeübersetzungen zu finden und den richtigen aerodynamischen Kompromiss zu finden, die notwendige Menge an Kühlung zu finden und herauszufinden, wie wir diese erzielen können. Die ersten Daten erlauben es uns auch, die Simulationen anzupassen, um sie so genau wie möglich im Hinblick auf die Analysen und Vorhersagen zu machen. Wir werden auch verschiedene Wege ausprobieren, den Motor in den Kurven zu nutzen."

"Eine der größten Sorgen betrifft natürlich das potenzielle Risiko, dass der Motor Sand ansaugt. Intern kann der Motor tatsächlich nicht gegen das Ansaugen von Sand geschützt werden, wir müssen also versuchen, den Eintritt des Sandes so sehr wie möglich zu minimieren. Dies wird erledigt, in dem man Filter im Ansaugbereich hat, aber wie immer muss der richtige Kompromiss gefunden werden. Eine erhöhte Filterung sorgt für einen Leistungsverlust und wir werden diesen Kompromiss für das Qualifying und das Rennen sorgfältig studieren."

"Was die Strategie am Freitag angeht, so erwarten wir nicht, dass wir bedeutend mehr Kilometer abspulen, nur weil es ein neuer Kurs ist. Zunächst einmal sind die Bedingungen für die Motoren hart, wie ich schon erwähnt habe. Zum Zweiten könnten manche Veränderungen am Setup nach dem ersten Herausfahren mehr Zeit brauchen als üblich, sodass unsere Fahrtzeit deutlich eingeschränkt sein könnte. Und schlussendlich wird es ratsam sein, am Freitagmorgen nicht hastig auf die Strecke zu fahren, da die Bedingungen für die Auswahl der Reifen nicht besonders verlässlich sein werden."

"Auf diesem neuen Kurs wird die Ein-Motoren-Regel einen riesigen Vorteil darstellen, wenn man das Basis-Setup schnell findet. Jemand, der nicht in der Lage ist, dies innerhalb seiner Sicherheitsreserven zu finden, kann in Sachen Laufleistung in einen kritischen Bereich kommen, was als Konsequenz zu Problemen mit der Zuverlässigkeit führen kann. Wir wollen ein intelligentes Trainingsprogramm abspulen, bei dem wir mehrere Aufgaben parallel durchführen, um die limitierte Zeit auf der Strecke so gut wie möglich zu nutzen."