A little Respect: Massa hadert mit 20-Sekunden-Titel
Der scharf kritisierte Ferrari-Pilot Felipe Massa glaubt, dass ihn die Medien respektvoller behandeln würden, wenn er 2008 den WM-Titel gewonnen hätte
(Motorsport-Total.com) - Felipe Massa hat den Beinahe-WM-Titel von 2008, als er nach seiner Zieldurchfahrt in Sao Paulo für rund 20 Sekunden Weltmeister war, ehe er im letzten Moment doch noch von Lewis Hamilton abgefangen wurde, offenbar immer noch nicht verkraftet. Den Eindruck macht der Ferrari-Pilot zumindest auf einen Journalisten des 'Daily Express'.

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Felipe Massa wurmt die bittere WM-Niederlage von 2008 immer noch
Auf dessen kritische Fragen zu seinen aktuellen Leistungen soll Massa nämlich schnippisch reagiert haben: "Wären die letzten 17 Sekunden dieses Rennens in Brasilien 2008 anders verlaufen, dann würden mir die Medien ein bisschen mehr Respekt entgegenbringen", glaubt er. "Sicher würdet ihr mich jetzt auch kritisch behandeln, weil die Ergebnisse nicht da sind, aber ich würde vielleicht ein bisschen mehr Respekt erfahren."
"Ich habe in jenem Jahr eine perfekte Meisterschaft abgeliefert", findet Massa. "Ich stand in all den Rennen am öftesten auf Pole. Aber so etwas kann passieren - auch wenn ich nicht verstehe warum." Den Glauben an sich selbst hat er nicht verloren: "Ich glaube an mich", beteuert der 31-Jährige. "Ich glaube daran, dass ich um Rennsiege und um die Weltmeisterschaft kämpfen kann. Wenn ich das einmal nicht mehr glaube, höre ich auf."
Massa und Ferrari-Chefdesigner Nikolas Tombazis statteten gestern dem Wissenschaftsmuseum in London einen Kurzbesuch ab, um jungen Studenten Karrieren in diesem Bereich schmackhaft zu machen. Ebenfalls anwesend war David Willets, Minister für Universitäten und Wissenschaft der britischen Regierung. Für Massa endete der Tag in der Hauptstadt mit einem Besuch im Ferrari-Store in der Regent Street.
Das war eine gute Ablenkung von den Gerüchten, dass er bald ersetzt werden könnte. Massa nimmt das nicht ernst: "Das ist doch jedes Jahr das Gleiche", winkt er ab. "Es gibt sogar Jahre, in denen kommen angeblich gleich mehrere neue Fahrer zu Ferrari. Ich nehme mir das nicht zu Herzen und denke nicht darüber nach. Im ersten Jahr hat mich das noch beschäftigt, aber jetzt verstehe ich die Situation und mache mir keine Sorgen mehr."

