72 Runden für Alonso: Honda entschuldigt sich bei McLaren

Fernando Alonso konnte am dritten Testtag mehr Kilometer abspulen als noch am Montag - Honda-Motorenchef entschuldigt sich bei McLaren für die Motorpannen

(Motorsport-Total.com) - Am Montag konnte Fernando Alonso beim ersten Testtag in Spanien nach einem Problem am Öl-System des McLaren MCL32 nur 29 Runden abspulen, am Dienstag schaffte sein Teamkollege Stoffel Vandoorne trotz Motorschadens immerhin 40 Umrundungen. Am dritten Tag der Testfahrten in Barcelona lief der McLaren-Honda immerhin 72 Runden lang. Der Doppelweltmeister sicherte sich mit einer Rundenzeit von 1:22.598 Minuten, gefahren auf dem lila Ultrasoft-Gummi, den zehnten Rang. Ihm fehlten rund 2,9 Sekunden auf die Bestzeit von Valtteri Bottas. (Das Ergebnis im Testcenter!)

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso drehte am Mittwoch in Barcelona 72 Runden im MCL32 Zoom

Honda musste nach den Pannen am dritten Tag allerdings eine konservative Motoreinstellung wählen, um nicht noch einen Antriebsschaden zu erleiden, wie 'auto motor und sport' erfahren hat. Insgesamt wechselten die Japaner die Power Unit in diesen drei Tagen bereits zweimal, ein vierter Motor soll eingeflogen werden.

Bedenklich ist, dass man den Grund für den Leistungsverlust am Dienstag bisher nicht gefunden hat. Im Werk in Japan soll der Motor nun gründlich unter die Lupe genommen werden. Honda-Motorenchef Yusuke Hasegawa verspricht, dass man bis zum Saisonauftakt in Melbourne eine Lösung parat haben werde. McLaren-Rennleiter Eric Boullier spricht von keinem "fundamentalen" Problem.

Boullier dementiert Honda-Trennungsgerüchte

Am Montag war von einem Fehldesign des Öltanks berichtet worden. Honda hat bereits begonnen, diesen zu modifizieren. Hasegawa weiß, dass der Fehlstart in die Saison nicht das richtige Signal an McLaren war. "Ich kann mich nur bei den Fahrern entschuldigen", so der Japaner. Die Partnerschaft mit dem Motorbauer war bereits in den vergangenen beiden Jahren angespannt. Spanische Medien wollen nun sogar erfahren haben, dass sich McLaren schon bald von den Japanern trennen wolle. Allerdings scheint diese Meldung eher eine wilde Spekulation zu sein.

Boullier hat bereits im Interview mit 'Sky Sports F1' bekräftigt, dass man eine gute Beziehung mit Honda pflegt. "Wir sind glücklich mit dieser Ehe, aber wir müssen sie zum Funktionieren bringen." McLaren würde "positiven Druck" auf die Japaner ausüben, so der Franzose. Auch in der McLaren-Medienrunde am Mittwochabend dementiert er jegliche Trennungsgerüchte.


Fotos: McLaren, Testfahrten in Barcelona, Mittwoch


Hasegawa berichtet, dass man in der kommenden Testwoche mit jener Version des Motors fahren will, die dann auch beim Saisonstart zum Einsatz kommen soll. Allerdings würde diese Entscheidung davon abhängen, welches Problem man gestern erlitten hat. Auch Boullier wirkte nach dem mehr als holprigen Start unzufrieden. "Wir haben viele Probleme", weiß der Franzose. Zumindest konnte man am dritten Tag ein paar Kilometer mehr fahren. "Wir haben die üblichen Pannen am dritten Tag, die man eigentlich am ersten hat", so Boullier vielsagend.

Alonso: Ein "kostbarer" Testtag

Fernando Alonso ist ebenfalls glücklich mit der gestiegenen Kilometeranzahl. "Das Wichtigste war es heute, dass wir mehr Runden fahren konnten als in den ersten beiden Tagen zusammen." Er beschreibt den Testtag als "kostbar" und berichtet von kleinen Verbesserungen beim Fahrverhalten und dem Setup.

Bisher konnte McLaren 141 Runden absolvieren - die wenigsten aller Teams. Mercedes spulte im Vergleich dazu bereits in den ersten drei Tagen 490 Runden ab. Daraus ergibt sich ein Unterschied von 1.625 Kilometer. Am letzten Testtag der ersten Testwoche wird Stoffel Vandoorne erneut das Steuer übernehmen.