• 11.03.2006 18:18

65. Pole Position: Schumacher schreibt Geschichte

Die Premiere des neuen Qualifyings ist gelungen: Ferrari mit beiden Fahrern in der ersten Startreihe - Kimi Räikkönen mit der nächsten Panne

(Motorsport-Total.com/sid) - Michael Schumacher hat mit der 65. Pole Position seiner Karriere Formel-1-Geschichte geschrieben und sich nach einer längeren Durststrecke in der Wüste Bahrains eindrucksvoll zurückgemeldet. Der Ferrari-Star bejubelte zusammen mit seinen Mechanikern die Bestzeit in der Qualifikation für den Saisonauftakt. Schumacher stellte damit den Rekord des legendären Brasilianers Ayrton Senna ein, der es als bislang einziger Rennfahrer auf 65 Pole Positions gebracht hatte, und widmete sie seinem Manager Willi Weber, der am Samstag 64 Jahre alt wurde.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher und Felipe Massa

Schumacher und Massa erzielten zu Beginn ihrer Partnerschaft ein Topresultat

"Das macht mich natürlich sehr stolz", kommentierte Schumacher die Einstellung der Senna-Bestmarke. "Aber viel wichtiger ist, dass wir die ganze Arbeit, die wir im Winter investiert haben, umsetzen konnten. Da fühlt man sich schon ein bisschen wie Phönix aus der Asche", meinte der 37-Jährige, der erstmals seit dem 31. Juli 2005 in Budapest wieder Trainingsschnellster war: "Es hat lange gedauert, jetzt ist es ein großartiges Gefühl. Das ist der beste Weg, sich beim Team für die ganze harte Arbeit im Winter zu bedanken."#w1#

Schumacher nur 0,039 Sekunden vor Massa

Felipe Massa

Felipe Massa hätte heute ohne Verkehr durchaus auf die Pole fahren können Zoom

In der erstmals in drei Phasen ausgetragenen Qualifikation setzte sich Schumacher, der 2005 nach einer frustrierenden Saison vom Spanier Fernando Alonso als Weltmeister entthront wurden war, in 1:31.431 Minuten um 39 Tausendstelsekunden gegen seinen neuen Teamkollegen Felipe Massa durch, der den Ferrari-Erfolg trotz Verkehrs in der letzten Runde komplettierte. Der hoch eingeschätzte Renault-Pilot Alonso landete hinter dem Briten Jenson Button auf Rang vier.

Während Vizeweltmeister Kimi Räikkönen nach einem Aufhängungs- und Heckflügelbruch 22. und Letzter wurde, fuhr sein McLaren-Mercedes-Teamkollege Juan-Pablo Montoya auf Rang fünf. Der Mönchengladbacher Nick Heidfeld bescherte dem neuen BMW Sauber F1 Team als Zehnter ein gutes Premierenergebnis. Der in Wiesbaden geborene Formel-1-Neuling Nico Rosberg in der zweiten K.O.-Runde aus und wurde Zwölfter, Toyota-Pilot Ralf Schumacher überstand die erste Phase nicht und startet am Sonntag von Rang 17.

Schumacher gefiel der neue Modus: "Es scheint, dass wir nach den vielen Änderungen endlich einen aufregenden Modus gefunden haben, der uns Fahrern mehr Möglichkeiten gibt und auch fairer ist", sagte er. In dieses Lob stimmte auch BMW Motorsport Direktor Mario Theissen ein: "Das ist das beste Format, das wir je hatten. Eine Stunde Action, das war klasse." Mit dem zehnten Startplatz für Heidfeld war er zufriedener als "Quick Nick" selbst, der sich über einen dicken Verbremser ärgerte: "Sonst wäre Platz fünf drin gewesen", sagte Heidfeld.

Na, alles wieder wie 2005, Kimi?

"Bei annähernd 7.000 Testkilometern ist so etwas nie passiert." Norbert Haug

Räikkönen war wieder der Pechvogel: In seiner ersten schnellen Runde brach ohne Vorankündigung die hintere Radaufhängung seines McLaren-Mercedes', danach flog der Heckflügel des Silberpfeils weg. "Das Auto fühlte sich bis dahin eigentlich gut an", sagte der "Iceman", der nun von ganz hinten wieder eine Aufholjagd starten muss. "Der Aufhängungsschaden wird untersucht. Bei annähernd 7.000 Testkilometern ist so etwas nie passiert", meinte Mercedes-Sportchef Norbert Haug. Und: "Unser Speed war aber okay."

Vorzeitig beendet war der Arbeitstag auch für Ralf Schumacher: Als nach Räikkönens Abflug und der folgenden neunminütigen Pause das halbe Feld innerhalb von 4:34 Minuten noch eine gezeitete Runde fahren musste, landete der Toyota-Pilot im dichten Verkehr nur auf dem 17. Platz und schied damit gleich im ersten Durchgang aus. Sein Toyota-Kollege Jarno Trulli, der im zweiten Durchgang rausflog, steht auch nur auf Rang 14.