• 27.08.2002 19:20

  • von Fabian Hust

50 Millionen Dollar sind Villeneuve zu wenig

Jacques Villeneuve hat einen 50-Millionen-Dollar Vertrag abgelehnt, der ein Jahr Auszeit in der CART-Serie vorgesehen hätte

(Motorsport-Total.com) - Auf 16 bis 19 Millionen Euro wird das Gehalt von Jacques Villeneuve geschätzt, das dieser in der kommenden Saison bei BAR-Honda verdienen soll. Für Teamchef David Richards, der den Vertrag als neuer Teamchef "erbte", ist das eindeutig zu viel. Der Brite will stattdessen lieber das Geld in die Entwicklung des Autos stecken, muss jedoch dem Kanadier das Geld zahlen, wenn dieser auf seinen Vertrag pocht ? und danach sieht es im Moment aus.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve (BAR-Honda)

Jacques Villeneuve lässt die CART-Serie im Regen stehen...

Der Plan von David Richards, Jacques Villeneuve für ein Jahr in die CART-Serie zurückzuschicken und ihn dann für die Saisons 2004 und 2005 wieder in die Formel 1 zurückzuholen, ist nach einem Bericht der kanadischen Tageszeitung 'Le Journal de Montreal' gescheitert. Demnach hat Player's-Teamchef Gerald Forsythe Villeneuves Manager Craig Pollock einen 50-Millionen-Dollar-Deal angeboten. Einen Teil hätte Forsythe gezahlt, einen anderen Sponsor Player's und auch das BAR-Team hätte ein paar Millionen draufgelegt, hätte aber unter dem Strich Geld eingespart.

Doch für Jacques Villeneuve, der vor kurzem noch gemeint hatte, es müsse ihm schon ein "goldener Vertrag" vorliegen, damit er für ein Jahr in die USA wechsele, ist das zu wenig Geld: "Wir wären froh gewesen, wenn wir für ein Jahr auf die Dienste eines Jacques Villeneuve hätten setzen können", so Forsythe. "Das wäre für Player's und die CART-Serie gut gewesen. Leider wollte Pollock sogar noch mehr Geld. Ihre Forderungen waren einfach zu hoch. Ich bin mir nicht sicher, ob er das gleiche Angebot von einem Formel-1-Team erhalten wird, wenn sein Vertrag Ende 2003 ausläuft."

Jacques Villeneuve übrigens hat vor kurzem steif und fest behauptet, dass ihm weder ein Angebot aus den USA (behauptet Forsythe) noch ein Angebot für einen Langzeitvertrag von BAR (behauptet Teamchef David Richards) vorliegt. Dass Jacques Villeneuve in den kommenden Jahren - abgesehen von 2003 - mehr verdienen wird als in den letzten beiden Jahren, gilt als sehr unwahrscheinlich, denn damals konnte Manager Craig Pollock als Manager und Teamchef in einer Person beinahe Blanko-Schecks ausstellen.

Vielleicht hatte das Villeneuve-Management aber versucht, das Gehalt nach oben zu treiben, mit dem Argument, dass BAR weiterhin nicht konkurrenzfähig sein könnte. So kann der Weltmeister von 1997 wenigstens darauf spekulieren, vor 2005 in ein anderes Team zu wechseln, das konkurrenzfähig ist. Wenn man sich für einen Fahrer mit solchen Gehaltsvorstellungen bei der Konkurrenz überhaupt interessiert? BAR-Teamchef David Richards jedenfalls ist nicht bereit, länger Villeneuve "Schmerzensgeld" zu zahlen, das dann wiederum in der Entwicklungskasse fehlt.