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118 Motorenvergehen: Nur zwei Fahrer kamen straffrei durch!

Fazit der Motorenstrafen 2019: Nur zwei Fahrer konnten sich an das Limit halten, teilweise wurden die Elemente aber um mehr als das Doppelte überschritten

(Motorsport-Total.com) - Ist das aktuelle Motorenreglement in der Formel 1 sinnvoll oder sorgt es für eine unnötige Strafenflut? Seit die FIA entschieden hat, Motorenkomponenten zu begrenzen, hat sich die Anzahl der erlaubten Elemente immer weiter nach unten geschraubt. Waren es noch vor wenigen Jahren fünf Elemente pro Fahrer und Saison, sind wir jetzt teilweise bei zwei.

Titel-Bild zur News: Daniil Kwjat

Daniil Kwjat war 2019 der König unter den Motorenstrafen Zoom

Zwei Energiespeicher, zwei Steuereinheiten und zwei MGU-K dürfen nur verwendet werden, beim Verbrennungsmotor, der MGU-H und dem Turbolader sind es je eins mehr. Doch ist diese Kapazität zu knapp angesichts der zahlreichen Strafen (Zur Übersicht der Motorenstrafen 2019)?

Zählt man alle Strafen 2019 zusammen, kommt man auf 118 Vergehen. Das macht umgerechnet 5,6 strafbare Vergehen pro Grand Prix - somit würde pro Rennen mehr als ein Viertel des Feldes nach hinten versetzt werden. Natürlich nur rechnerisch, wenn man die Strafen gleich verteilen würde. Und wenn ein Fahrer 15 Startplätze angehäuft hat, muss er ohnehin ganz ans Ende des Feldes.

Kwjat als König der Strafen

Trotzdem ist auffällig, dass die Richtwerte im Grunde bei allen Elementen großzügig überschritten werden. Vor allem der Verbrennungsmotor scheint der Schwachpunkt zu sein. Teilweise wurden vier Motoren mehr als erlaubt eingesetzt - insgesamt sind es 30 über alle Fahrer hinweg verteilt. MGU-K, MGU-H und Turbolader schlagen mit je 20 Übertretungen zu Buche.


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"Pechvogel" in dieser Kategorie ist Daniil Kwjat (Toro Rosso), der bei Verbrennungsmotor, MGU-K, MGU-H und Turbolader jeweils vier Elemente über dem Limit liegt und sich auch bei Energiespeicher und Steuereinheit nicht an die Vorgabe halten konnte - macht zusammengerechnet 18 Strafen. Also fast eine pro Grand Prix.

Aber natürlich reizen die Motorenhersteller das Limit auch mit Absicht aus. Immer wieder werden Strafen mit Absicht taktisch gezogen, um zu einem anderen Zeitpunkt mit einem frischeren und besseren Bauteil einen Vorteil zu haben. Und Toro Rosso diente schon 2018 häufig als Testobjekt von Honda.

Zwei Fahrer mit weißer Weste

Und wer das Reglement eben überzieht, der muss bestraft werden. Dass man das Limit einhalten kann, haben 2019 einige Fahrer bewiesen - auch wenn es nur zwei waren. Lediglich Weltmeister Lewis Hamilton (Mercedes) und Romain Grosjean (Haas) kamen bei allen sechs Elementen mit dem erlaubten Kontingent hin.

Romain Grosjean, Lewis Hamilton

Romain Grosjean und Lewis Hamilton kamen straffrei durch Zoom

Ein Sonderlob gibt es für das Material bei Racing Point, das übrigens auch von Mercedes kommt: Lance Stroll kam als einziger Pilot mit dem gleichen Bauteil über die gesamte Saison. Der Kanadier setzte nämlich nur einen Energiespeicher und eine Steuereinheit ein.

Für 2020 gibt es übrigens eine kleine Erleichterung: Weil die Anzahl der Rennen um ein weiteres auf 22 Grands Prix steigt, dürfen die Teams in der kommenden Saison eine zusätzliche MGU-K einsetzen.

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