1000-PS-Motoren: Fahrer freut's, Hersteller schwitzen

Um die Formel 1 wieder spektakulär zu machen, werden Motoren mit 1000 PS angedacht: Während sich Fahrer freuen, mahnt Christian Horner die Kosten an

(Motorsport-Total.com) - Die Ankündigung, dass die Formel 1 in Zukunft wieder mit 1000-PS-Motoren fahren könnte, hat in den vergangenen Tagen für Begeisterung gesorgt. Vor allem Fans sprechen sich für eine solche Entwicklung aus, weil sie hoffen, dass die Autos dann wieder spektakulärer und schwieriger zu fahren sein werden.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo muss beim Gedanken an 1000-PS-Motoren grinsen Zoom

Und auch die Fahrer könnten sich damit anfreunden, dass die Formel-1-Autos wieder biestiger und kraftvoller werden. "Wir sind alle dafür, dass wir schneller fahren und mehr Power haben", spricht Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo gegenüber 'Autosport' im Namen seiner Kollegen. "Ich denke, jeder Fahrer in jeder Serie würde gerne 50 km/h schneller fahren - selbst die Jungs in der MotoGP, die unglaublich schnell sind."

In den vergangenen Jahren war die Entwicklung in der Formel 1 hingegen konträr. Die Geschwindigkeiten haben sich verringert - und damit auch die Schwierigkeit und das Adrenalin. Der Australier findet schade, dass besonders schnelle Kurven heutzutage kaum noch als Gradmesser dienen. "Es wäre schön, ein paar Kurven im Kalender zu haben, die die wirklich guten Jungs mit Vollgas nehmen, während andere lupfen müssen." Denn das trennt die Spreu vom Weizen.

Doch Ricciardo muss auch zugeben, dass das Racing in jüngster Zeit gut war, auch wenn die Autos physisch nicht mehr so anstrengend zu fahren seien. Und das bringe den Fahrern auch Spaß: "Man könnte uns auch in Karts setzen, so langsam wie sie sind, und wir könnten uns in die Kiste fahren und trotzdem Spaß haben", sagt er.

Eine ganz andere Sicht auf die Motorenentwicklung haben die Verantwortlichen an den Kommandoständen. Sie sehen jede Veränderung in der Formel 1 vor allem aus wirtschaftlicher Sicht und sind daher naturgemäß skeptischer bei neuen Ideen. "Es ist einfach zu sagen, dass wir Motoren mit 1000 PS wollen, aber wir müssen auch bedenken, ob es weitere 20 oder 40 Millionen Pfund für die Hersteller kostet", erklärt Red-Bulls Teamchef Christian Horner laut 'crash.net'.


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"Es ist fantastisch, 1000-PS-Motoren in Erwägung zu ziehen, aber wenn sie eingeführt werden, würden ernsthafte Chassis-Änderungen notwendig werden. Die Kosten sind bereits eine Sorge für die Hersteller, weil diese unter den aktuellen Regeln enorm sind. Alles was wir machen, muss mit den Kosten aufgewogen werden." Der Brite sieht aber auch eine Lösung: Er würde weitere Bereiche in der Formel 1 standardisieren, um mehr Freiheiten bei der Motorenentwicklung zu haben.