10 Fragen an Cristiano da Matta
Der Toyota-Fahrer vergleicht CART mit der F1, spricht über Olivier Panis, den TF103, seinen Helm und Freizeitbeschäftigungen
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Du hast im letzten Jahr in den USA die CART-Meisterschaft gewonnen. Warum hast du dich entschieden, zu Toyota in die Formel 1 zu wechseln?"
Cristiano da Matta: "Ich fuhr in der CART-Serie vier Jahre lang Toyota-befeuerte Autos, ich bin in diesem Sinn also kein neuer Toyota-Fahrer. Ich denke, dass der Wechsel in die Formel 1 für mich eine großartige Chance in meiner Karriere darstellt, aber ich musste wohl darüber nachdenken. Ich habe eines meine Ziele mit dem Gewinn der CART-Meisterschaft erreicht und nun ist es Zeit, eine neue Herausforderung anzunehmen. Natürlich ist die Formel 1 die Königsklasse des Motorsports weltweit und ich komme in ein Team, das eine sehr große Chance hat, Fortschritte zu machen und in den kommenden paar Jahren ein Siegerteam zu sein."

© Toyota
Cristiano da Matta kann das Auftaktrennen kaum erwarten
Frage: "Was sind die Hauptunterschiede zwischen einem CART- und einem Formel-1-Renner?"
da Matta: "Nun, es gibt viele Unterschiede zwischen der Formel 1 und der CART-Serie. Auf der technischen Seite denke ich, dass die Formel 1 ein wenig ausgeklügelter ist, das Hauptaugenmerk ein wenig mehr auf der Technologie liegt. Das Formel-1-Auto muss inklusive Fahrer ein Minimalgewicht von 600 Kilogramm haben, es ist also viel leichter zu fahren als ein CART-Auto und auf der Strecke wirken auf den Nacken viel höhere Fliehkräfte. Außerdem variiert die Größe der Teams zwischen den beiden Motorsport-Kategorien, in einem Formel-1-Team sind mehr Leute als in einem CART-Team."
Frage: "Wie denkst du, werden sich die Qualifikations-Regeln der Saison 2003 auf dich auswirken?"
da Matta: "Ich habe ein paar Erfahrungen mit dieser Art von Qualifying aus der CART-Serie vergangene Saison, es ist für mich also nicht komplettes Neuland, aber ich sitze nun in einem neuen Auto bei einem neuen Team. Ich denke, dass es die größte Herausforderung sein wird, die Strecke so schnell wie möglich zu lernen, aber im Moment konzentriere ich mich voll darauf, das Auto kennen zu lernen und mich im Allgemeinen an die Formel 1 zu gewöhnen."
Frage: "Freust du dich auf dein Renndebüt in Melbourne?"
da Matta: "Klar, ich kann es kaum erwarten. Ich bin seit November eine Menge im Formel-1-Auto gefahren aber auch wenn die Tests sehr wichtig sind, um das Auto optimal zu entwickeln, so ist nichts mit dem Rennen an sich vergleichbar."
Frage: "Wie ist deine Beziehung zu deinem neuen Teamkollegen Olivier Panis?"
da Matta: "Olivier ist wirklich ein guter Kerl. Er ist solch ein normaler, netter Mensch der mit den Füßen auf dem Boden geblieben ist. Er ist auch sehr hilfsbereit. Er hat mir vom ersten Tag an, an dem wir zusammengearbeitet haben, gesagt, dass falls ich etwas brauche, ich ihn einfach nur fragen muss. Ich freue mich aus diesem Grund schon sehr auf die Zusammenarbeit mit ihm."
Frage: "Wie liefen bisher die Testfahrten?"
da Matta: "Wir hatten in Paul Ricard in Frankreich und auch in Spanien ein paar Tests. Ich bin mit den gemachten Fortschritten ziemlich zufrieden, auch wenn die einen Tage aus verschiedenen Gründen produktiver waren als die anderen. Ich beginne erst gerade, ein Gefühl für den TF103 zu bekommen und habe noch ein paar andere Tests, bevor wir nach Australien zum ersten Rennen der Saison fliegen, ich bin also gut gestimmt."
Frage: "Was sind deine ersten Eindrücke vom TF103?"
da Matta: "Ich habe noch nicht genügend Runden im TF103 abgespult um das Auto komplett verstehen zu können aber meine ersten Eindrücke sind sehr positiv. Ich kann schon einen großen Unterschied zwischen dem TF103 und dem TF102B spüren. Ich habe nun schon ein ziemlich gutes Gefühl für den RVX-03-Motor, nachdem ich mit ihm viele Kilometer im TF102B gefahren bin. Ich bin zufrieden und von seiner Kraft und Fahrbarkeit beeindruckt. Ich bin in den Staaten in der CART-Serie ein Toyota-befeuertes Auto gefahren, ich weiß also, dass die Toyota-Ingenieure während dem Verlauf der Saison konstante Verbesserungen am Motor vornehmen werden und ich freue mich, das beste aus ihnen zu machen."
Frage: "Wie viele der aktuellen Formel-1-Strecken kennst du und wirst du genügend Zeit haben, um die Strecken kennen zu lernen?"
da Matta: "Ich bin vor ein paar Jahren Formel 3000 gefahren, ich kenne also schon eine Menge der europäischen Strecken. Ich kann neue Strecken ziemlich schnell lernen, ich erwarte mir also keinen allzu großen Nachteil. Die Straßenkurse zu lernen, wird eine Herausforderung sein. Ich bin in Montreal im letzten Jahr in der CART-Serie auf dem Circuit Gilles Villeneuve gefahren, ich verfüge dort also über ein wenig Erfahrung und ich bin gerade nach Monaco umgezogen, ich werde dort also auch ein wenig in einem Lexus üben. Im Verlauf des Jahres werde ich wegen der neuen Regeln weniger Zeit zum Lernen haben als ich dies in den vergangenen Jahren gehabt hätte. Es wird sicherlich auf Strecken wie dem Albert Pak schwieriger sein als auf Strecken, die ich schon kenne, aber wir haben so viele Tests vor der Saison, bei denen ich das Auto kennen lernen kann, dass ich zuversichtlich bin."
Frage: "Welche Bedeutung hat dein Helmdesign?"
da Matta: "Mein Bruder hat des Design für meinen Helm entworfen. Er war an der Universität als Grafischer Designer und einmal musste er etwas in diese Richtung machen. Er entwarf ein Motorcross-Design für meinen Vater und dann machte er dies auch für seine Freunde, weil er das Design mochte. Dann wollten viele Leute ein Design von ihm und er begann, dafür Geld zu verlangen. Er bemalt nun schon seit vier Jahren meine Helme. Das Design ist eine Kopie des Designs vom Helm meines Vaters. Meiner ist blau und der meines Vaters rot. Ich ziehe blau rot vor, die Streifen sind aber dieselben. Seitdem ich 16 bin, verwende ich das gleiche Design. Ich denke, dass es schön ist. Ich mag es sehr. Es ist einfach und man kann es sich leicht merken."
Frage: "Wie verbringst du deine Freizeit?"
da Matta: "Nun, um ehrlich zu sein habe ich nicht viel Freizeit, aber wenn ich etwas tue, dann fahre ich gerne Mountainbike. Ich spiele auch wirklich gerne Gitarre oder entspanne mich einfach einmal. Wenn ich in Brasilien bin, dann verbringe ich gerne Zeit mit meiner Familie ? mit meinen Eltern und meinen Brüdern Felipe und Gustavo."

