• 14.09.2001 14:32

  • von Fabian Hust

1. Tag in Monza: Trauerflor bei Ferrari - BMW-Williams vorne

Gezeichnet von dem Terroranschlag auf die USA ging am Freitag in Monza der erste Trainingstag über die Bühne

(Motorsport-Total.com) - Drei Tage nach dem Terroranschlag auf die USA mussten sich die Formel-1-Piloten in Monza wieder anschnallen - die einen taten dies weniger gerne als die anderen. Das 1. Freie Training wurde vorverlegt, um um Punkt 12 Uhr eine Schweigeminute abhalten zu können, danach blieben noch für weitere zehn Minuten alle Formel-1-Motoren stillt. DaimlerChrysler ließ wissen, dass man 10 Millionen Dollar den Opfern in den USA bereitstellen wird, Ferrari entfernte alle Sponsorenlogos von den Autos, den Overalls bis hin zu den Abdeckungen der Flügel und montierte zudem eine schwarze Nase als Zeichen der Anteilnahme.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher heute in seinem Ferrari mit Trauerflor

Wenig überraschend lagen beide BMW-Williams am Ende des Tages vorne. Ralf Schumacher war dabei mit 43 Runden einer der fleißigsten Piloten und fuhr die Tagesbestzeit von 1:24.667 Minuten. Teamkollege Juan-Pablo Montoya umrundete die italienische Traditionsstrecke 37 Mal und war 0.4 Sekunden langsamer als sein deutscher Teamkollege.

Drittschnellster war Michael Schumacher in seinem ungewöhnlich aussehenden Ferrari. Dem Weltmeister fehlten 0.464 Sekunden auf die Bestzeit. Teamkollege Rubens Barrichello kam nach 39 Runden mit 0.644 Sekunden Rückstand auf Rang 5. Dazwischen schob sich Pedro de la Rosa im Jaguar, der 0.538 Sekunden langsamer war als "Schumi II". Teamkollege Eddie Irvine musste nach einem Verbremser sein Auto im Kiesbett abstellen und wurde mit 2.734 Sekunden Rückstand nach 23 Runden als 19. geführt.

Rang sechs belegte Mika Häkkinen, der am Morgen bekannt gab, eine Auszeit von der Formel 1 zu nehmen und seinem Landsmann Kimi Räikkönen das Cockpit zu überlassen. Der Finne hatte nach 37 Runden 0.676 Sekunden Rückstand und war damit einen Platz besser als Teamkollege David Coulthard, dem 0.877 Sekunden auf die Tagesbestzeit fehlten.

Für Nick Heidfeld reichte es mit 1.073 Sekunden Rückstand auf den achten Platz, obwohl der Mönchengladbacher nach einem Unfall am Morgen nur neun Runden hatte fahren können. Vermutlich wegen Bremsproblemen war er mit seinem Sauber von der Strecke abgekommen und in die Reifenstapel gekracht. Teamkollege Kimi Räikkönen verlor bei über 300 km/h die Kontrolle über sein Auto und beschädigte sein Auto dabei ebenfalls so stark, dass beide Piloten im 2. Freien Training nicht mehr fahren konnten. Der 21-Jährige wurde mit 2.034 Sekunden Rückstand nach nur vier gefahrenen Runden als 16. geführt.

Bei Jordan-Honda war es Teamneuling Jean Alesi, der nach 37 Runden mit 1.182 Sekunden Rückstand auf den neunten Platz kam und damit schneller war als Teamkollege Jarno Trulli, dem als Zwölften 1.320 Sekunden fehlten. Direkt hinter Alesi platzierte sich Heinz-Harald Frentzen, der 1.193 Sekunden Rückstand hatte und bei einem Ausritt über die Randsteine einen Einschlag in die Reifenstapel gerade noch verhindern konnte. Formel-1-Neuling und Burti-Ersatzfahrer Tomas Enge leistete sich nur einen folgenlosen Pistenausritt und kam mit 2.995 Sekunden Rückstand auf Platz 20.

Giancarlo Fisichella wurde im Benetton-Renault mit 1.244 Sekunden Rückstand als 11. geführt, Teamkollege Jenson Button hatte 1.530 Sekunden Rückstand, was ihn auf den 13. Platz brachte. Auf die Plätze 14 und 15 kamen mit Olivier Panis und Jacques Villeneuve beide BAR-Honda-Piloten, die 1.530 beziehungsweise 1.687 Sekunden Rückstand auf die Spitze hatten.

European-Minardi-Pilot Fernando Alonso war auf der Powerstrecke starker 17. mit 2.305 Sekunden Rückstand. Sein neuer Teamkollege Alex Yoong, konnte am Morgen wegen technischer Probleme nur neun Runden fahren, insgesamt konnte er am Freitag 31 Runden drehen und wurde mit 3.583 Sekunden Rückstand als 22. und damit Letzter geführt. Der erste Malaysier in der Formel 1 schien seinen ersten Tag sehr gemächlich anzugehen, um ja keinen Fahrfehler zu begehen.

Das Feld komplettierten die beiden Arrows-Piloten Enrique Bernoldi auf Rang 18 mit 2.550 Sekunden Rückstand und Jos Verstappen, der mit 3.233 Sekunden Rückstand als 21. geführt wurde. Der Holländer fuhr nur 18 Runden, nachdem er im 1. Freien Training heftig abgeflogen war, zum Glück aber vor dem Einschlag in die Reifenstapel genügend Geschwindigkeit abgebaut hatte, so dass das Auto kaum beschädigt wurde.