Westbrook: Mit Geduld auf's Podium
Richard Westbrook und Emanuell Collard hatten beim FIA-GT-Rennen in Bukarest zwar keine gute Ausgangslage, konnten dann aber mit den Ferrari mithalten
(Motorsport-Total.com) - Nur ein Porsche-Duo schaffte es beim FIA-GT-Rennen in Bukarest, in der GT2-Klasse in die Phalanx der übermächtigen Ferrari einzudringen: Richard Westbrook und Emmanuel Collard. Die fuhren als Dritte auf's Podium. Und das, obwohl die Ausgangslage gar nicht so gut war. Das Rennwochenende in Bukarest wurde in einem besonderen Modus gefahren: Das Qualifying ergab die Startaufstellung für das Qualifikationsrennen, dessen Ergebnis wiederum die Startaufstellung für das eigentliche Rennen ergab.

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Allein unter lauter Ferraris: Emmanuel Collard und Richard Westbrook
Collard holte mit dem Prospeed-Porsche im Qualifying nur Startplatz sieben, owbohl mehr drin gewesen wäre. Denn das Duo kam besser zurecht als die anderen Porsche-Piloten, die mit dem Kurs und der Ferrari-Konkurrenz so ihre Probleme hatten. "Alle Porsche-Fahrer kämpften im Freien Training mit den Bodenwellen", berichtete Westbrook. "Wir mussten wirklich hart arbeiten, damit das Auto gut über die Wellen kam und nicht aufschlug."#w1#
Das gelang dem Prospeed-Duo, "aber im Qualifying hat sich ein Ferrari auf seiner schnellen Runde gedreht und die Session wurde dann abgebrochen, als einer unserer Teamkollegen in eine Mauer gefahren war." So konnten sich Westbrook und Collard nicht mehr verbessern und gingen als Siebte ins Qualifikationsrennen.
Überholen weitgehend unmöglich
"Hier zu überholen ist genauso schwierig wie in Monaco, aber ich hatte einen guten Start und verbesserte mich auf Rang fünf hinter einem der Ferrari", erklärte Westbrook. "Es gab keine Chance, an ihm vorbeizukommen, deshalb habe ich meinem Team über Funk gesagt, dass ich einfach geduldig bin und darauf warte, dass er einen Fehler macht. Glücklicherweise hat er einen gemacht und ich kam vorbei. Dann wurde ein anderer Ferrari noch gerammt, das hat uns vorgebracht auf Rang drei."
Somit stand das Porsche-Duo im zweiten Rennen auf Startplatz drei: "Das war gut, denn von dort aus ist einiges möglich", so Westbrook. "In der ersten Kurve konnte ich mich auf Rang zwei verbessern und ging dann neben Toni Vilander in die Schikane. Rob Bell drängte mich ab, deshalb musste ich mir einen anderen Weg durch die Schikane suchen, um nicht gerammt zu werden. Bell hat dann Vilander gerammt und ich übernahm die Führung."
Freiwillig wieder zurück
Das war dem Briten allerdings nicht ganz geheuer: "Als ich auf der Geraden war, habe ich daran gedacht, wie die Offiziellen in diesem Jahr sind. Ich bin in der Schikane zwar außenrum gefahren, um nicht gerammt zu werden, aber ich wollte nicht riskieren, eine Strafe zu bekommen. Deshalb bin ich vom Gas gegangen und habe Vilander wieder die Führung überlassen. Meinen Vorsprung auf Bell konnte ich aber vergrößern."
Am Ende fiel Westbrook noch zurück auf Rang drei: "Vilander war ein oder zwei Zehntel schneller und gegen ihn konnte ich wirklich nichts ausrichten. Den zweiten Platz haben wir dann wegen eines langsamen Boxenstopps an Bell verloren. Aber es war schön, mal wieder vorne mitzukämpfen."
Mit ihrem Ergebnis haben Westbrook und Collard den dritten Platz in der Gesamtwertung gefestigt. Das nächste Rennen steht in gut zwei Wochen im tschechischen Brünn an. "Bukarest war für unser Auto ein sehr schwieriges Wochenende, vor allem, weil wir so viel Erfolgsballast mitnehmen mussten", bilanzierte Westbrook. "Das Auto kam mit den Bodenwellen überhaupt nicht zurecht, deshalb war es fantastisch, zweimal auf's Podium zu fahren. Bei Prospeed geben jetzt alle noch einmal Gas für die letzten Rennen."

