Kumpen: Ein Belgier will in Belgien den Titel
Anthony Kumpen genießt seine erstmalige Führung in der FIA-GT-Serie - Bei Saisonfinale im heimischen Zolder zum Titelgewinn?
(Motorsport-Total.com) - Zwar gab es 2009 beim Saisonhöhepunkt der FIA-GT-Serie in Spa-Francorchamps nicht mehr die großen Punkte der Vorjahre zu gewinnen, aber dennoch entpuppte sich das 24-Stunden-Rennen als wichtiger Meilenstein der Saison. Weil viele Favoriten in Problemen steckten, konnten sich Hezemans/Kumpen/Menten/Mollekens in der Corvette von Pekaracing den Sieg sichern. Für Anthony Kumpen und Mike Hezemans bedeutete dies gleichzeitig den Sprung an die Tabellenspitze.

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Die Pekaracing-Corvette sicherte sich in Spa-Francorchamps den großen Sieg
"Solch ein Rennen als Belgier zu gewinnen ist ein Traum", sagt Kumpen und erinnert: "Das ist doch Wahnsinn. Da lagen nach 15 Stunden vier Autos innerhalb von nur 20 Sekunden. Ich lege mich sonst immer für zwei oder drei Stunden schlafen. Aber als ich mich gerade hinlegen wollte, bekam ich eine SMS, in der es hieß, dass wir in Führung sind. Da bin ich sofort wieder an die Boxenmauer gerannt und auch dort geblieben. In meinem letzten Stint bin ich schneller gewesen als im Qualifying!"#w1#
Es sei ein unnachgiebiger Kampf auf höchstem Niveau gewesen, so Kumpen weiter: "Die GT1-Autos sind einfach klasse und alle Teams kommen immer bestens vorbereitet. So eng war es noch nie. Einige Konkurrenten hatten am Ende Probleme. Aber das ist ganz normal, wenn man die ganze Zeit voll am Limit fahren muss. Dann geht schon mal was kaputt. So haben wir gewinnen können. Für unser Team ist das fantastisch. Wir hatten in Belgien in den vergangenen 20 Jahren fast alles gewonnen, nur dieses Rennen noch nicht."
"Ich führe nun die Meisterschaft gemeinsam mit Mike an. Ich glaube, wir beiden waren noch nie in Führung. Ich glaube sogar, dass in der FIA-GT-Gesamtwertung noch nie ein Belgier vorne war. Das ändert zwar nichts, aber ist ganz nett. In Belgien wacht man auf, verfolgt die Meisterschaft. Ich hatte Anfragen vom Fernsehen und sogar Post von diversen Ministern gab es. Dass das Saisonfinale ausgerechnet in Zolder stattfinden wird, passt natürlich nun perfekt."

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Quartett: Kurt Mollekens, Jos Menten, Anthony Kumpen, Mike Hezemans Zoom
Allerdings gibt es auf dem Weg zum möglichen Titelgewinn noch viele Hürden. Vor allem in Budapest wird es schwierig für Pekaracing, da man mit 100 Kilogramm Ballast fahren muss. "Es geht dort auf und ab, es gibt enge Kurven, häufiges Beschleunigen", beschreibt Kumpen. "Ich bin sicher, dass wir nicht auf das Podium kommen können, aber der Vitaphone-Maserati hat das gleiche Problem. Die Jungs von SRT, der zweite Maserati und die Sangari-Corvette gehen ohne Zusatzgewicht an den Start. Wir müssen einfach punkten."
Vor allem die Abstimmung mit dem schweren Fahrzeug sei schwierig hinzubekommen, so der Belgier weiter. Allerdings könne man Kompromisse eingehen, weil man nicht auf Sieg fahren müsse: "Vierter oder Fünfter wäre gut, solange wir den ersten Maserati schlagen. Man muss punkten. Ein Nuller - und du bist raus. Wir sind auf den Plätzen fünf und zwei ins Ziel gekommen und haben zwei Siege. Trotzdem liegen wir nur einen Punkt vorne. Das ist doch Wahnsinn. Ich hoffe, dass wir Glück haben und dann in Zolder feiern dürfen!"

