• 29.03.2009 19:29

  • von Ralf Loweg

Kommentar: Formel 1 ohne Gewähr

(Motorsport-Total.com/sid) - Das Geld wird knapp, die Zuschauer bleiben weg, viele Rennstrecken stehen vor dem Ruin. Doch die Formel-1-Macher haben nichts Besseres zu tun als mit einem sinnlosen Machtkampf auch den treuesten Fan zu vergraulen.

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Was sich rund um den Saisonstart 2009 in Melbourne abspielte, war Kreisliga, aber nicht Königsklasse. Jeder protestierte gegen jeden, manche wie Sir Frank Williams wussten noch nicht einmal, warum.

Als die Startaufstellung endlich feststand, war Mitternacht schon lange vorbei und Toyota nicht mehr dabei. Gerade mal fünf Plätze waren letztlich unverändert geblieben, der Rest wurde am grünen Tisch verschoben.

Als die Fans in Melbourne am Sonntag den Albert Park verließen, hatten sie in Jenson Button zwar einen Gewinner gesehen, ob der aber auch der Sieger ist, steht noch nicht fest. Der Auftakt ist ebenso ohne Gewähr wie das nächste Rennen am Sonntag in Kuala Lumpur.

Ein offizielles Ergebnis gibt es erst am 14. April, dann tagt das Berufungsgericht des Automobil-Weltverbandes FIA in Paris. Es geht um die Proteste in der Diffusor-Affäre. Viele Zuschauer wissen gar nicht, was das überhaupt ist, andere nicht, was das alles soll. Am Pranger stehen Toyota, Williams und das Team von Ross Brawn, Down Under nach einem Doppelsieg noch obenauf.

Schlüssige Regeln müssen her, bindend für alle, ohne Grauzonen und Schlupflöcher. Wer nicht mitspielt, fliegt halt raus. In diesen schwierigen Zeiten ist kein Platz für Selbstdarsteller. Zirkus war gestern, heute geht es um den Sport.

Ob FIA-Präsident Max Mosley (68) und Promoter Bernie Ecclestone (78) noch Herr im eigenen Tollhaus sind, darf bezweifelt werden. Im richtigen Leben hätte man sie jedenfalls längst in Rente geschickt.