• 11.06.2018 17:57

  • von Dominik Sharaf & Glenn Freeman

Größtes Update der Teamgeschichte: Haas mit Wunderwaffe?

Obwohl es für Grosjean und besonders für Magnussen in Montreal nicht lief, sieht sich Haas dank neuer Teile als die designierte Nummer 4 unter den Teams

(Motorsport-Total.com) - Ergebnistechnisch war der Kanada-Grand-Prix für die Haas-Mannschaft ein Reinfall: Romain Grosjean und Kevin Magnussen traten die Heimreise nach den Plätzen 12 und 13 mit leeren Händen an. Dennoch herrschte bei den US-Amerikanern am Sonntagabend Zufriedenheit. Grund war das große Updatepaket, das in Montreal erstmals zum Einsatz gekommen war - und perfekt funktionierte.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Bei Haas soll es keine Rauchzeichen, sondern Erfolgsmeldungen geben Zoom

Die Haas-Fahrer sind sich einig: Der schnelle und bremsintensive Circuit Gilles Villeneuve hätte dem Auto nicht gelegen. Er wäre aber ein Sonderfall im Formel-1-Kalender. Die Verbesserungen würden sich andernorts bezahlt machen. Magnussen sieht den VF-18 auf konventionellen Strecken mit mehr schnellen Kurven als designierte Nummer vier - vor Renault, McLaren und Force India.

Grosjean lobt das Update, das einen neuen Frontflügel, einen überarbeiteten Unterboden und umgestaltete Barge-Boards beinhaltete. Er spricht von dem "größten der Teamgeschichte". Auch Boss Günther Steiner ist angetan. "Schon als wir uns die Windkanal-Daten angesehen haben war uns klar, dass es sich um den größten Leistungssprung handelt, den wir jemals gemacht haben", meint er.

Magnussen aber litt in Montreal doppelt, schließlich hatte er mehr Umstellungsprobleme als Grosjean zu verzeichnen. "Es verändert sich alles", erklärt Steiner. "Romain kommt damit etwas besser klar als Kevin, der noch an den kleinen Stellschrauben drehen muss." Dafür bleibt dem Dänen etwas Zeit, schließlich erwartet Haas vor der Sommerpause keine großen Neuerungen mehr.

Romain Grosjean

Romain Grosjean will bei seinem Heimrennen in Frankreich brillieren Zoom

Bis dahin könnte Haas in Frankreich, Großbritannien, Deutschland und Ungarn für Furore sorgen - auf dem schnellen Red-Bull-Ring in Österreich aber Federn lassen. Daher fordert Magnussen auch mit Blick auf die Rennen im Herbst: "Es gibt noch mehr solcher Kurse. Auch da müssen wir punkten. Wir können uns nicht nur auf bestimmten Strecken ausruhen, sondern sollten überall gut sein."

Das würde sicher auch Grosjean begrüßen, der neben Sergei Sirotkin (Williams) der einzige Formel-1-Pilot ist, der in der laufenden Saison nicht gepunktet hat. "Aber jede Serie hat ein Ende", zeigt er sich zuversichtlich. "Der nächste Grand Prix findet bei mir zu Hause in Frankreich statt."

Grosjean scheint überzeugt, dass die Misere nicht an ihm und seinen Fahrkünsten liegt. "Es ist kein Desaster, sondern einfach nur viel Pech", wehrt er sich. "So ist die verdammte Formel 1. Man muss sie lieben, auch wenn es nicht läuft. Wir fahren die besten Autos der Welt auf irren Rennstrecken. Wie könnte man das nicht gerne machen?" Zusätzliche Motivation: Als Grosjean am Samstagabend mit seinen kleinen Söhnen telefonierte, waren die beiden todtraurig über ein Abschneiden. Die Sache mit dem Update hatten der vierjährige Sacha und der dreijährige Simon nicht auf dem Schirm.

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