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Heineken soll Formel 1 aus Social-Media-Schlaf wecken

Das, was die Formel 1 an Social-Media-Konzept missen lässt, soll in den nächsten Jahren der neue Seriensponsor Heineken wieder aufholen

(Motorsport-Total.com) - Bernie Ecclestone ist superglücklich über den mit Hilfe von Jackie Stewart eingefädelten Heineken-Sponsoringdeal für die Formel 1. 220 Millionen Euro sollen dafür bis 2023 fließen, nur theoretisch könnte die niederländische Brauerei schon Ende 2020 mittels Option aussteigen. Aber die lukrativen finanziellen Rahmenbedingungen sind angeblich nicht der Hauptgrund für die Zufriedenheit des Formel-1-Geschäftsführers.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone und Gianluca di Tondo von Heineken

Bernie Ecclestone stößt mit Gianluca di Tondo von Heineken auf den Deal an Zoom

"Mit Geld hat das nichts zu tun, das ist nicht der Punkt", behauptet der 85-Jährige. "Wir wären selbst dann glücklich, sie an Bord zu haben, wenn sie uns keinen Cent zahlen würden!" Das freilich darf vorsichtig bezweifelt werden, zumal Ecclestone gleichzeitig erwähnt, dass sich auch andere Brauereien um einen vergleichbaren Deal beworben haben. Aber Heineken ist eine große Marke, von der die Formel 1 nicht nur monetär profitieren kann.

Zum Beispiel ist Heineken in den sozialen Netzwerken äußerst erfolgreich - ein Bereich, den die Formel 1 jahrelang völlig verschlafen hat. "Ich habe schon vor Heineken angefangen, mich mehr dafür zu interessieren", räumt Ecclestone ein, "aber sie werden mich da endgültig aufwecken. Ich habe mich nie groß darum gekümmert und habe nie geglaubt, dass die sozialen Netzwerke das tun würden, was sich die Menschen davon erhoffen."

Die Formel-1-Organisation hat ihre konservative Haltung zu diesem Thema zuletzt aufgeweicht, ist inzwischen auf Facebook, Twitter und YouTube mit einem offiziellen Account aktiv. Heinekens Social-Media-Konzepte sollen dabei helfen, die Reichweite dieser Kanäle zu verbessern. So lässt sich zwar nicht sofort ein Haufen Geld verdienen, aber langfristig wird die Reichweite auch bei der Monetisierung des Sports hilfreich sein.

Das zu verstehen, hat Ecclestone Jahre gekostet, die nun in mühsamer Aufbauarbeit nachgeholt werden müssen. Aber seine skeptische Haltung überrascht nicht: Der 85-Jährige hat sich dieses Jahr zum ersten Mal ein Smartphone gekauft und konnte dieses noch im April nicht als iPhone identifizieren. Ecclestone arbeitet immer noch ohne Computer. Dass er mit sozialen Netzwerken wenig anfangen kann, verwundert wenig...


Podiumsdiskussion: Ecclestone zeigt sein erstes Smartphone