Rückschlag für Melbourne: Vorsitzender Walker tritt zurück

Ron Walker, der die Formel 1 nach Melbourne brachte, wird 2015 als Vorsitzender des Rennens zurücktreten - Davor will er den Vertrag mit Bernie Ecclestone verlängern

(Motorsport-Total.com) - Rückschlag für den Grand Prix von Australien: Ron Walker, Vorsitzender der Veranstaltung, wird sich nach der nächstjährigen 15. Ausgabe des beliebten Rennens im Albert Park von Melbourne zurückziehen. Der Vertrag läuft kommende Saison ebenfalls aus - Walker bemühte sich aber in den vergangenen Wochen intensiv um eine Vertragsverlängerung. Der ehemalige Bürgermeister von Melbourne, dessen gute Kontakte zu Formel-1-Boss Bernie Ecclestone 1996 der Auslöser für den Wechsel des Grand Prix von Australien von Adelaide nach Melbourne waren, ist zudem Boss der seit 2012 existierenden Formula One Promoters Association (FOPA).

Titel-Bild zur News: Ron Walker

2014 überreichte Ron Walker auf dem Podest in Melbourne noch eine Trophäe Zoom

Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss der Rennveranstalter, die politisch im Ecclestone-Lager anzusiedeln ist. Erst in den vergangenen Tagen bewies der 74-Jährige Walker seine Loyalität zum 83-jährigen Briten, als er erneut den leiseren Motorensound der V6-Turbomotoren, die seit 2014 eingesetzt werden, heftig kritisierte. Daraufhin gab Ecclestone bekannt, dass er sich der Sache annehmen werde und noch während der Saison eine Reaktion notwendig sei.

Walker, der im Vorjahr eine Lungenkrebs-Erkrankung überwunden hatte, war auch einer der großen Unterstützer Mark Webbers, als dieser auf dem Sprung in die Formel 1 war. Der "Aussie" stieg 2002 beim von Landsmann Paul Stoddart geführten Minardi-Team ein und schaffte mit Platz fünf bei der Formel-1-Premiere vor eigenem Publikum eine Sensation.

Nach Webbers Rücktritt tritt nun Landsmann Daniel Ricciardo bei Red Bull in die Fußstapfen des Routiniers - eine gute Nachricht für die Zukunft des Grand Prix von Australien, der trotz seiner enormen Beliebtheit im Fahrerlager stets auch Gegner hatte. Vor allem in den Anfangsjahren war das Rennen im Albert Park mit Protesten durch Umweltschützer konfrontiert, auch die Finanzierung der hohen Lizenzgebühr durch Steuergelder war stets ein politisches Thema.