Melbourne: Antrittsgebühr wird jährlich teurer

Der Australien-Grand-Prix kostet vertraulichen Dokumenten zufolge jährlich über 30 Millionen US-Dollar an Antrittsgeldern - Ausgaben trotzdem hinter Tennis anzusiedeln

(Motorsport-Total.com) - Der Saisonauftakt im australischen Melbourne soll den Staat in jedem Jahr über 30 Millionen US-Dollar (knapp 23 Millionen Euro) kosten, das berichtet die australische Tageszeitung 'Herald Sun', die Einsicht in geheime Dokumente gehabt haben soll. Dabei beziehen sich die Angaben rein auf die jährlichen Austragungsgebühren - andere Kostenpunkte sind noch nicht mit eingerechnet.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Wie lange möchten sich die Australier ihren Grand Prix noch leisten? Zoom

Zudem soll sich der Beitrag in jeder Saison um fünf Prozent erhöhen. In der Periode von 2011 bis 2015 kostet der Australien-Grand-Prix der Provinz Victoria somit fast 170 Millionen Dollar. Lag die Antrittsgebühr 2011 noch bei 31 Millionen Dollar, so steigt sie bis 2015 auf rund 37 Millionen Dollar. Schon seit Jahren steht der Grand Prix von Australien in Melbourne in der Provinz Victoria politisch unter Beschuss, weil die Australian Grand Prix Corporation (AGPC) wie die meisten Streckenbetreiber keine schwarzen Zahlen schreibt.

Angesprochen auf die Zahlen im Vertrag, wollte der AGPC-Chef Andrew Westacott keine Auskunft geben: "Unser Vertrag ist vertraulich. Ich bin nicht in der Lage, einzelne Details zu kommunizieren." Dennoch gab der Australier an, der Grand Prix würde zum Wohle alles Einwohner in Victoria abgehalten - zum größtmöglichen Wert beim kleinstmöglichen Preis. "Die Melbourner haben realisiert, dass Großevents nicht einfach auf Bäumen wachsen und ein bisschen was kosten." Zudem verwies Westacott auf die gerade stattfindenden Australian Open, die dem Steuerzahler in Form von Investitonen in permanente Infrastruktur ebenfalls auf der Tasche liegen würden.

Allerdings stünde laut der Tageszeitung auch im Vertrag, dass Bernie Ecclestone 2011 den Betrag bereits um fünf Millionen Dollar gesenkt habe, um Melbourne im Kalender zu behalten. Der ehemalige Premierminister Jeff Kennett glaubt sogar, dass Australien weniger Geld bezahlt, als viele andere Austragungsorte. "Verglichen mit den Kosten für Tennis oder unserer Meerwasser-Entsalzungsanlage sind unsere Ausgaben für die Formel 1 noch gering", sagt er.