• 15.10.2011 10:07

  • von Stefan Ziegler

Marussia-Virgin: Glock klar vor D'Ambrosio

Timo Glock hatte seinen Teamkollegen Jerome D'Ambrosio beim Qualifying von Südkorea sehr gut im Griff - Abstand zu Lotus beträgt eine Sekunde

(Motorsport-Total.com) - Marussia-Virgin erreichte in der Qualifikation zum Großen Preis von Südkorea das Minimalziel und ließ zumindest HRT hinter sich. Timo Glock fuhr in 1:42.091 Minuten um den Kurs und sicherte sich damit den 21. Startplatz, Jerome D'Ambrosio klassierte sich 1,4 Sekunden hinter seinem Stallgefährten auf dem 22. Rang. Nach vorne und hinten hatte Marussia-Virgin indes reichlich Luft.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock fuhr im Marussia-Virgin-Auto schneller als sein junger Teamkollege

Entsprechend zufrieden zeigt sich Glock. "Bislang war es ein großartiges Wochenende", sagt der deutsche Rennfahrer. "Heute lief alles prima, wenn man es mit den jüngsten Wochenenden vergleicht. Zuletzt wurden wir nämlich immer wieder von Setupproblemen geplagt. Im Nassen war das Fahrzeug am Freitag sehr gut, was mich für den Samstag zuversichtlich stimmte", erläutert der Rennroutinier.


Fotos: Marussia-Virgin, Großer Preis von Südkorea


"Wenn ein Auto auf nasser Strecke sehr gut ist, sollte es schließlich auch im Trockenen gut laufen. Das war heute von Anfang an der Fall. Wir verfeinerten das Setup lediglich noch, denn hier gibt es viel Grip für uns, was zum Auto passt. Meiner Qualifikationsrunde war gut", findet Glock. "Ein kleiner Fehler in Kurve fünf kostete mich etwas Zeit, doch insgesamt liegen wir 0,9 Sekunden hinter Lotus."

D'Ambrosio klagt über fehlendes Tempo

"Das Team leistete großartige Arbeit. In meinen Augen arbeiteten besonders meine Ingenieure sehr gut zusammen, um alles hinzukriegen. Jetzt geht es uns darum, die Reifen über die Distanz zu bringen. Schauen wir einmal, was am Sonntag möglich sein wird", sagt der Deutsche und übergibt das Wort an seinen belgischen Teamkollegen, der sich am Samstag von Yeongam recht einsilbig gibt.

"Es war kein guter Tag für mich." Jerome D'Ambrosio

"Es war kein guter Tag für mich", klagt der Formel-1-Neuling und schildert sein Dilemma: "Mein Tempo ist einfach nicht da und so ist es schon das gesamte Wochenende über. Wir sind uns noch nicht einmal sicher, woher das kommt. Das müssen wir analysieren und dann versuchen, noch vor dem Rennen ein Verständnis dafür aufzubauen", erklärt D'Ambrosio nach seinem 22. Startplatz.

Teamchef John Booth zieht indes ein positives Fazit und merkt an: "Das dritte Freie Training war eine sehr stressige Session, was an den Wetterbedingungen lag, die wir am Freitag erlebt hatten. Beide Fahrer absolvierten eine Reihe von raschen Setupänderungen und kamen zu einem ziemlich zufriedenstellenden Ergebnis." Vollkommen problemlos gestaltete sich der Vormittag aber nicht.¿pbvin|512|4181||0|1pb¿

Teamchef Booth lobt Glock

"Wir hatten etwas Untersteuern und verbrachten daher ein bisschen Zeit damit, die Daten zu analysieren und die Reifen zu untersuchen, um die Fehlerquelle zu finden. Jerome behielt sein Setup für die Qualifikation bei, Timo nahm indes ein paar Anpassungen vor. Beide Piloten erwischten eine gute Auftaktrunde für ihre Drei-Runden-Ausfahrt", berichtet Marussia-Virgin-Teamchef Booth.

"Timo brachte eine gute Runde zustande." John Booth

"Beim zweiten Versuch wollten sie eine beziehungsweise zwei schnelle Runden drehen. Jerome schien aber nicht die große Verbesserung zu finden. Da müssen wir einen Blick in die Daten werfen, um zu erfahren, ob da ein Fehler vorlag oder nicht. Timo brachte indes eine gute Runde zustande, mit der wir zufrieden sein dürfen", meint Booth. Dem Deutschen fehlten 0,999 Sekunden auf Lotus.

In die Gefahr, die 107-Prozent-Hürde nicht zu nehmen, geriet Marussia-Virgin in Südkorea nicht. "Es war natürlich durchaus eine Überraschung für uns, dass einige der Topfahrer schon in Q1 mit der superweichen Mischung fuhren", gesteht Booth. Dies wertet der Brite als Fingerzeig für den Grand Prix: "Es könnte ein erster Hinweis darauf sein, was wir im Rennen mit den Reifen erleben werden."