• 04.04.2010 18:21

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Boullier baut auf überragenden Kubica

Eric Boullier ist zufrieden mit den bisherigen Leistungen von Renault und möchte um Robert Kubica herum ein Topteam aufbauen

(Motorsport-Total.com) - Wäre Robert Kubica in Bahrain nicht gleich am Start mit Adrian Sutil kollidiert, könnte der Pole nach drei Rennen mit ein bisschen Glück sogar die Weltmeisterschaft anführen, denn nach dem zweiten Platz in Australien wurde er heute in Malaysia Vierter. Damit hält Kubica bei 30 Punkten, nur neun Zähler hinter WM-Spitzenreiter Felipe Massa.

Titel-Bild zur News: Eric Boullier und Robert Kubica

Eric Boullier ist schwer beeindruckt von Robert Kubicas Leistungen

Renault ist die große Überraschung des Saisonbeginns, denn nach dem Teilausstieg des französischen Automobilherstellers und den ernüchternden Wintertestfahrten mit dem R30 hatte das ehemalige Weltmeisterteam kaum jemand auf der Rechnung. Aber Kubica und der erstaunlich schnelle, aber noch unerfahrene Formel-1-Rookie Vitaly Petrov ließen gleich am Freitag in Bahrain erstmals aufhorchen und konnten ihre Performance zuletzt auf hohem Niveau stabilisieren.#w1#

Renault im Rennen besonders stark

Kubicas vierter Platz in Malaysia ist die Bestätigung dafür: "Wir haben von einem sehr guten Start und natürlich auch vom gestrigen Chaos im Qualifying profitiert", gibt Teamchef Eric Boullier zu. "Der R30 ist aber ein gutes Rennauto, denn er ist einfach zu fahren und verschleißt die Reifen nicht besonders stark. Dadurch kann sich der Fahrer gut konzentrieren. Robert ist stark gefahren. Wenn wir diesen Rhythmus halten können, werden sich uns Chancen bieten."


Fotos: Robert Kubica, Großer Preis von Malaysia, Sonntag


Renault ist derzeit hinter den Topteams Red Bull, Ferrari, McLaren und Mercedes die Nummer fünf der Hackordnung, auch wenn der Abstand zu Mercedes abhängig von der Tagesform teilweise nur noch minimal ist. Boullier sieht das genauso: "Wir sind vielleicht ein paar Hundertstel hinter Mercedes, mehr nicht. Im Rennen sind wir sogar ein bisschen schneller als sie. Wir stehen also irgendwo zwischen Platz vier und fünf."

Überrascht dich das, Eric? "Jein, denn ich weiß ja, welche technischen Entscheidungen das Team im Winter getroffen hat. Wir wurden unterschätzt", findet der ehemalige DAMS-GP2-Rennleiter, der von seinem Freund Gerard López auf den Formel-1-Kommandostand befördert wurde. Ein Erfolgsgeheimnis ist seiner Meinung nach die interne Nummer eins im Cockpit: "Robert Kubica ist ein Fahrer, der Großes erreichen will und der sich diesem Team verschrieben hat."

Harte Arbeit abseits der Strecke

Robert Kubica

Robert Kubica lieferte heute in Malaysia wieder eine tolle Vorstellung ab Zoom

"Das ist eine Aktie, die man nur schwer bewerten kann, aber Robert ist ständig bei den Ingenieuren. Er fordert viel, aber wenn ein Fahrer wie er sehr starke Rennen zeigt, dann respektiert ihn das Team und es hört auf ihn - und dadurch steigert sich das Team. Das ist eine befruchtende Kombination", streut Boullier dem Polen Rosen. "Ja, wir sind eine Überraschung, aber irgendwie habe ich damit nach der harten Arbeit im Winter gerechnet."

"Wir werden unser aggressives Entwicklungsprogramm beibehalten, denn das ist der Schlüssel dazu, unserem Fahrer ein noch besseres Auto zu geben. Ich glaube, dass wir noch stärker werden können. Wir planen für jedes Rennen einen großen Schritt. Die anderen Teams stehen auch nicht still, aber ich glaube, dass die Performance, die wir pro Rennen zulegen, sehr hoch ist", erklärt Boullier und kündigt für China und Spanien die nächsten Updates an.