Peugeot schlägt Audi beim LMS-Auftakt
Marc Gené und Nicolas Minassian feierten in Barcelona einen tollen Sieg - Audi nicht ohne Probleme - Stefan Mücke bester Benziner
(Motorsport-Total.com/sid) - Peugeot legte heute beim Saisonauftakt der Le-Mans-Serie (LMS) in Barcelona einen beeindruckenden Start in das vom Duell gegen Audi geprägte Sportwagenjahr in Europa hin. Der HDi FAP mit der Startnummer acht (Marc Gené und Nicolas Minassian) sicherte sich den Sieg nach einer Gesamtzeit von knapp sechs Stunden hin.

© Peugeot
Marc Gené und Nicolas Minassian feierten einen beeindruckenden Sieg
Gené/Minassian lagen zunächst nur an zweiter Stelle, übernahmen aber die Führung, als ihre Teamkollegen Lamy/Sarrazin mit einem LMP2-Zytek kollidierten und für Reparaturen die Box ansteuern mussten. Probleme hatte auch der favorisierte Audi R10 TDI von Capello/McNish, der daher keine Rolle spielte.#w1#
Starke Leistung von Mücke
Die Überraschung des Rennens war aber zweifellos der Berliner Stefan Mücke, der mit seinem Teamkollegen Jan Charouz eine starke Performance ablieferte und als Dritter bester Benziner war. Mücke/Charouz hatten mit ihrem werksunterstützten Lola-Aston-Martin nur drei Runden Rückstand auf den siegreichen Peugeot, aber nach hinten zwei Runden Luft auf den Pescarolo-Judd von Collard/Boullion.
Für Audi hat die neue europäische Saison immerhin mit einem Podestplatz begonnen. Alexandre Prémat und Mike Rockenfeller belegten beim 1.000-Kilometer-Rennen den zweiten Rang. Das Duo musste sich im R10 TDI nur dem siegreichen Peugeot-Duo geschlagen geben, das heute nicht zu bremsen war. Der zweite Diesel-Audi landete nach technischen Problemen nur auf Platz fünf.
"Platz zwei beim ersten Rennen in einer neuen Rennserie ist im Prinzip kein schlechter Einstand. Leider fehlten uns aber an diesem Wochenende der Speed und auch die notwendige Zuverlässigkeit", sagte Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich selbstkritisch. Man habe gesehen, dass man auch bei einem 1.000-Kilometer-Rennen absolut fehlerfrei bleiben müsse. Ullrich: "Daran werden wir weiter arbeiten."
Ullrich mit seinen Youngsters zufrieden

© Audi
Der zweite Audi (im Bild: Mike Rockenfeller) landete auf dem Podium Zoom
Besonders positiv wertete Ullrich das Ergebnis seiner beiden Youngster Rockenfeller (24) und Premat (26), die alles richtig gemacht hätten. Dass Capello und McNish die Siegchance durch ein technisches Problem verloren haben, sei sehr ärgerlich gewesen, sagte Ullrich. Ein Reifenschaden hinten links und ein gerissener Keilriemen waren kurz hintereinander für zwei außerplanmäßige Boxenstopps bei dem zu diesem Zeitpunkt führenden McNish verantwortlich. Dadurch verlor das Audi-Duo sechs Runden und büßte alle Siegchancen ein.
Die Klassensiege gingen an Van Merksteijn/Verstappen (LMP2/Porsche RS Spyder), Alphand/Moreau/Goueslard (GT1/Corvette C6.R) und Bell/Bruni (GT2/Ferrari F430 GT). Olivier Panis schied mit dem Courage-ORECA-Judd aus.
Das nächste Rennen findet in drei Wochen am 27. April in Monza statt. Nach Monza stehen noch die Langstreckenklassiker in Spa-Francorchamps und Silverstone auf dem Programm und - der Höhepunkt aus deutscher Sicht: das 1.000-Kilometer-Rennen am 17. August auf dem Nürburgring. Der Klassiker wird seit 1953 ausgetragen und ist das einzige Rennen für Sportprototypen auf dem Eifelkurs.
Rennergebnis:
01. LMP1 Gene/Minassian (Peugeot 908 HDi-FAP) - 5:59:30.812 Stunden
02. LMP1 Premat/Rockenfeller (Audi R10 TDI) + 1 Runde
03. LMP1 Mucke/Charouz (Lola-Aston-Martin) + 3 Runden
04. LMP1 Collard/Boullion (Pescarolo-Judd) + 5 Runden
05. LMP1 Capello/McNish (Audi R10 TDI) + 6 Runden
06. LMP2 Van Merksteijn/Verstappen (Porsche RS Spyder) + 7 Runden
07. LMP1 Primat/Tinseau (Pescarolo-Judd) + 7 Runden
08. LMP2 Belicchi/Pompidou/Zacchia (Lola-B08/80-Judd) + 8 Runden
09. LMP2 Elgaard/Nielsen (Porsche RS Spyder) + 11 Runden
10. LMP1 Barbosa/Ickx/Short (Pescarolo-Judd) + 11 Runden
16. GT1 Alphand/Moreau/Goueslard (Corvette C6.R) + 21 Runden
21. GT2 Bell/Bruni (Ferrari F430 GT) + 26 Runden

