LMS in Ungarn: Spannung in der Meisterschaft spitzt sich zu

Zum ersten Mal fährt die LMS ein Rennen auf dem Hungaroring - Oreca ist mit dem Peugeot 908 der klare Favorit, große Spannung in der GT2-Klasse

(Motorsport-Total.com) - Die Le-Mans-Serie (LMS) geht mit dem 1.000 Kilometer-Rennen auf dem Hungaroring in die entscheidende Phase. Danach steht nur mehr die Veranstaltung in Silverstone auf dem Programm. Fünf Prototypen der LMP1-Klasse sind gemeldet. Favorit auf den Gesamtsieg ist die Oreca-Mannschaft, die mit einem Peugeot 908 HDi antreten wird. Die LMP2-Kategorie weist ein wesentlich größeres Starterfeld auf und verspricht größere Ausgeglichenheit. In den GT-Klassen wird die GT1 nur eine geringe Rolle spielen, da nur zwei Fahrzeuge gemeldet sind. Am härtest umkämpften wird wieder die GT2 sein, bei der sich wieder ein Duell Ferrari gegen Porsche ankündigt.

Titel-Bild zur News: Oreca-Peugeot

Der Oreca-Peugeot ist auch auf dem Hungaroring der Topfavorit auf den Sieg

Der Gesamtsieg wird über den einzigen Diesel-Prototypen entschieden. Frisch vom ersten Saisontriumph an der Algarve reisen Olivier Panis, Nicolas Lapierre und Stephane Sarrazin nach Ungarn. Letztgenannter führt auch die Gesamtwertung an und ist heißer Favorit auf den LMS-Titel. Der enge und langsame Hungaroring hat seine ganz speziellen Eigenheiten, wie David Floury, der technische Direktor von Oreca, erklärt: "Budapest wird eine trickreiche Herausforderung. Bei dieser Streckencharakteristik werden die Benziner eine Bedrohung sein."#w1#

"Es wird viel Verkehr geben und man darf sich keine Fehler erlauben. Wir müssen auf jedem Gebiet perfekte Arbeit leisten. Stephane könnte sich bereits als Meister krönen, wir wollen aber auch die Herstellerführung für Peugeot ausbauen, außerdem wollen wir die Spitze in der Teamwertung übernehmen. Um das zu erreichen müssen wir gewinnen", stellt Floury klar. "Leider sind wir noch nie mit einem LMP1 auf dem Hungaroring gefahren."

Härtester Konkurrent für Oreca wird die Rebellion-Mannschaft sein, die mit zwei Boliden antritt. Die Schweizer haben ebenfalls noch Titelchancen. Neel Jani und Nicolas Prost werden wieder am Steuer des Lola mit der Startnummer 12 sitzen. In Portimão belegte das Duo den zweiten Platz, doch der Rückstand auf den Sieger-Peugeot betrug fünf Runden.

Im zweiten Rebellion-Lola werden Jean-Christophe Boullion und Andrea Belicchi sitzen. Teammanager Bart Hayden ist optimistisch: "Das Team hat seit Portugal sehr konzentriert an Verbesserungen gearbeitet. Ich weiß, dass beide Fahrerpaarungen hoch motiviert sind. Es wird interessant sein zu sehen, wie das Auto auf einer neuen Strecke funktioniert. Wir erwarten ein weiteres gutes Wochenende."

Zum ersten Mal seit Le Mans werden bei beiden Mansell-Brüder Greg und Leo wieder bei einem Langstreckenrennen am Start stehen. Sie vertrauen dabei wieder auf einen Ginetta-Zytek, der beim Langstreckenklassiker von ihrem berühmten Vater Nigel bereits in der Anfangsphase in die Leitplanken geworfen worden war. Der fünfte gemeldete LMP1 ist ein Lola Aston Martin von Signature, der von Pierre Ragues, Franck Mailleux und Vanina Ickx gefahren wird.

Ausgeglichenheit in der LMP2

In der LMP2-Klasse gibt es keinen klaren Favoriten. Am ehesten kann diese Rolle noch das Duo Tommy Erdos und Mike Newton einnehmen, die die Meisterschaft anführen und auch zuletzt in Portugal den Klassensieg gefeiert haben. In Ungarn wird das RML-Lola-Duo von Ben Collins unterstützt. Mit den amtierenden LMP2-Champions Olivier Pla und Miguel Amaral, die für das Quifel-ASM-Team fahren, wird ebenfalls zu rechnen sein.

Leo Mansell, Nigel Mansell

Die beiden Söhne von Nigel Mansell wollen die Le-Mans-Enttäuschung vergessen Zoom

Die OAK-Mannschaft rechnet sich nach der Enttäuschung an der Algarve, als beide Pescarolo-Judd mit Differentialschäden ausgefallen waren, wieder einiges aus. Die Fahrerpaarungen Mathieu Lahaye/Jacques Nicolet und Richard Hein/Guillaume Moreau hoffen auf die Stärken des Pescarolo auf der langsamen Strecke. Die Teams Bruichladdich (Karim Ojjeh/Tim Greaves/Thor-Christian Ebbesvik) und Strakka-Racing (Nick Leventis/Danny Watts/Jonny Kane) sind ebenfalls Podiumskandidaten.

Die GT1-Klasse ist wieder einmal am schwächsten vertreten. Zwei alte Saleen S7-R von den Mannschaften Labre (Gabriele Gardel/Patrice Goueslard/Fernando Rees) und Atlas (Stéphane Lemeret/Carlo Van Dam) sind gemeldet. Viel darf man von den beiden Fahrzeugen aber nicht erwarten, denn in Portugal waren sie um einiges langsamer als die schnellsten GT2.

Spannung in der GT2

Die umkämpfteste Klasse wird in Ungarn wieder die GT2 werden. Porsche gegen Ferrari, beziehungsweise Felbermayr-Proton gegen AF Corse lautet hier das Duell. In der Meisterschaft liegen Marc Lieb und Richard Lietz zehn Punkte vor dem Trio Jean Alesi, Giancarlo Fisichella und Toni Vilander. Erstmals setzt Felbermayr einen dritten Porsche 911 GT3 RSR ein, der von Horst Felbermayr Junior und Senior, sowie Marco Seefried pilotiert wird.

Das Felbermayr-Proton-Team will in Ungarn die Gesamtführung ausbauen Zoom

"Felbermayr-Proton ist eine durchaus erfolgreiche Mannschaft, was erst im letzten Jahr durch den Titelgewinn in der LMS 2009 eindrucksvoll unterstrichen wurde", sagt Seefried. "Auch die Strecke von Ungarn liegt mir gut. Die Tatsache, dass das Rennen in den Abendstunden statt finden wird, könnte außerdem für eine ganz besondere Atmosphäre sorgen. In der Le Mans Series war ich zuletzt 2006 unterwegs. Die Serie hat sich natürlich weiter entwickelt und die Konkurrenz ist härter geworden. Vor Allem ist die Le Mans Series aber eine sehr gute und wichtige Plattform, die ich nutzen möchte, um mich international auf hohem Niveau zu beweisen und mich mit den starken Kontrahenten zu messen."

Das Duo Lieb/Lietz will die Führung in der Meisterschaft behaupten. "Auf der mit vielen langsamen Kurven ausgelegten Grand Prix Strecke kommt es vor allem auf die Traktion an. Ich denke aber nicht, dass wir in Sachen Reifenverschleiß Probleme bekommen werden", beschreibt Lietz. "Bis jetzt ist es uns fast immer gelungen, einen guten Kompromiss im Set-up zu finden. Eine entscheidende Rolle wird auch der Benzinverbrauch spielen. Wenn wir uns über geringeren Spritkonsum einen Stopp ersparen können, kann das in Ungarn der Schlüssel zum Erfolg sein."

Neben dem führenden Ferrari setzt AF Corse ebenfalls zwei weitere Fahrzeuge ein. Die Startnummer 94 wird von Luis Perez Companc und Matias Russo gesteuert, Nummer 96 von Alvaro Barba und Alvaro Parente. Ein weiterer Favorit auf den Klassensieg ist die IMSA Performance Matmut Mannschaft von Raymond Narac und Patrick Pilet, die bisher aber eine durchwachsene Saison erlebt hatten. Der Deutsche Marco Holzer geht zusammen mit Richard Westbrook für Prospeed an den Start.

Nur zwei nicht Porsche beziehungsweise Ferrari haben ihre Teilnahme bestätigt. Spyker setzt auf das Duo Peter Dumberck und Tom Coronel. Bei Aston Martin greifen Robert Bell und Darren Turner ins Lenkrad. Die Lichter zum 1.000 Kilometer-Marathon gehen um 16:00 Uhr aus. Gegen 22:00 Uhr sollte die Entscheidung fallen.

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