Imola: Peugeot bei allen Bedingungen vorn

Bourdais/Davidson markieren sowohl im trockenen ersten Freien Training als auch am Nachmittag bei Regen die Bestzeit - Dichter Verkehr bereitet Sorgen

(Motorsport-Total.com) - Tag eins in der Neuauflage des Diesel-Duells Audi gegen Peugeot ging auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola klar an die Löwen. Sebastien Bourdais/Anthony Davidson gaben im 908 mit der Startnummer 7 sowohl im ersten Freien Training bei 28 Grad Lufttemperatur und Sonnenschein als auch im anschließenden zweiten Freien Training auf regennasser Piste das Tempo vor.

Titel-Bild zur News: Anthony Davidson, Sebastien Bourdais

Der Imola-Freitag stand in jeglicher Hinischt im Zeichen von Peugeot

Dabei bot sich in der ersten Session des Tages, die von vier Roten Flaggen gekennzeichnet war, an der Spitze noch ein gemischtes Bild. Hinter Bourdais/Davidson, die mit 1.34,227 Minuten die Bestzeit auf der 4,909 Kilometer langen Rennstrecke markierten, folgte der schnellste Audi R18 TDI von Timo Bernhard/Marcel Fässler mit einer halben Sekunde Rückstand auf Rang zwei.


Fotos: ILMC/LMS in Imola


Die beiden jeweiligen Schwesterautos - der Peugeot mit Franck Montagny/Stephane Sarrazin (3.; +0,875) sowie der Audi mit Tom Kristensen/Alan McNish (4.; +1,916) - folgten auf den Plätzen. In puncto Topspeed kauften die Peugeot mit 10 km/h höheren Werten den Audi allerdings klar den Schneid ab.

Schnellster Verfolger der vier Werkswagen war bei trockenen Bedingungen der Pescarolo-Judd mit Emanuel Collard/Christophe Tinseau/Julien Jousse, der als Fünfter einmal schnellster Benziner war. Auf die Bestzeit des dieselbefeuerten Peugeot 908 fehlten allerdings mehr als dreieinhalb Sekunden.

Aus den Reihen der LMP2-Fahrzeuge etablierte sich der Oreca-Nissan des Boutsen-Teams von Dominik Kraihamer und Nicolas de Crem als Gesamtzehnter als der schnellste Bolide. Beche/Tiriet/Firth landeten im baugleichen Fahrzeug von TDS unmittelbar dahinter.

Die GTE-Pro-Klasse wurde einmal mehr von den AF-Corse-Ferrari angeführt. Fisichella/Bruni waren im 458 Italia gut vier Zehntelsekunden schneller als die Teamkollegen Melo/Vilander im Schwesterauto. Der Krohn-Ferrari 430 von Krohn/Jonsson/Rugolo entschied das erste Freie Training der GTE-Amateur-Klasse für sich.

Peugeot auch bei Regen voran

Das zweite Freie Training musste aufgrund intensiver Regenfälle um eine halbe Stunde auf 18:00 Uhr nach hinten verschoben werden. Nach 60 Minuten auf nasser Piste wurde der Peugeot von Bourdais/Davidson abermals als Schnellster geführt. Mit 0,749 Sekunden Rückstand folgte ihm das Schwesterauto mit Montagny/Sarrazin am Steuer. Von den 49 Fahrzeugen gingen angesichts des Wetters allerdings nur deren 29 auf die Bahn.

Als Dritter konnte sich überraschend der schnellste Vertreter der LMP2-Kategorie, der Oreca-Nissan von TDS mit Beche/Tiriet/Firth, klassieren. Platz zwei unter den LMP2-Fahrzeugen ging mit Gesamtrang fünf an den Lola-Judd des Pecom-Teams mit Pierre Kaffer, Matias Russo und Teamchef Luis Perez Companc am Steuer.

Der einzige auf die Strecke gegangene Audi lief mit Kristensen/McNish im zweiten Freien Training auf Rang vier ein. Für den Dänen ist es wie für so viele Piloten der erste Auftritt überhaupt in Imola. Genau wie Teamkollege Fässler verspricht sich auch Kristensen vom neuen Aerodynamik-Paket des R18 TDI auf diesem Kurs einen Schritt nach vorn. Im Vergleich zu Le Mans weisen die Audi in Imola eine veränderte Karosserieführung im Bereich der vorderen Radkästen auf.

Dichter Verkehr bereitet Sorgen

Mit Blick auf das Rennen am Sonntag gilt die größte Sorge allerdings weniger der einen oder anderen aerodynamisch gewonnenen Hundertstelsekunde als vielmehr dem dichten Verkehr auf der knapp fünf Kilometer langen Rennstrecke. "Es gibt hier mehr Verkehr als in Le Mans und auf dem Nürburgring", stöhnt Fässler.

Pescarolo-Pilot Collard hat vor allem angesichts der zahlreichen Kurven, in denen simultan angebremst und eingelenkt werden muss, Bedenken: "Das macht die Sache im Verkehr für uns nicht einfacher. Für die GTE-Piloten ist es aber mit Sicherheit noch schwieriger."

AF-Corse-Pilot Fisichella, der im Regen auf ein Hinausgehen auf die Strecke verzichtete, stimmt zu. "Wir müssen im Rennen unwahrscheinlich aufpassen und mehr noch als sonst unsere Rückspiegel im Auge behalten müssen", so der Italiener, der gleichzeitig die schnellen Piloten in die Verantwortung nimmt: "Speziell nach den Unfällen in Le Mans ist es sehr wichtig, dass die LMP1-Piloten vorsichtig zu Werke gehen und das Rennen bedacht zu Ende fahren."

Durch den Verzicht diverser GTE-Fahrzeuge auf schnelle Runden im zweiten Freien Training holte sich der Prospeed-Porsche mit Marc Goossens/Marco Holzer die Klassen-Bestzeit. Die Markenkollegen Armindo/Narac steuerten einen weiteren 911 RSR auf Position eins in der GTE-Amateur-Klasse.