Doppel-Pole für Porsche beim Heimrennen
Porsche hat das Qualifying am Nürburgring gut gemeistert und wartet mit Spannung auf den Start zum 1.000-Kilometer-Rennen am morgigen Sonntag
(Motorsport-Total.com) - Die erste Hürde haben die Porsche RS Spyder bei ihrer Deutschland-Premiere mit Bravour genommen. Beim Training zum vierten Lauf der Le-Mans-Series (LMS) auf dem Nürburgring holten sie die Startplätze eins, zwei und sechs in der LMP2-Klasse. Erneut unterstrich dabei der ehemalige Formel-1-Fahrer Jos Verstappen seine Extraklasse. Zum vierten Mal in vier Rennen markierte der Niederländer die Trainingsbestzeit für das Team Van Merksteijn. Die zweitbeste Rundenzeit im 476 PS starken Sportprototypen aus Weissach gelang dem dreimaligen dänischen Tourenwagen-Meister Casper Elgaard (Essex).

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Jos Verstappen begeisterte einmal mehr am Steuer des LMP2-Porsche
Die beiden bestplatzierten RS Spyder nehmen das 1.000-Kilometer-Rennen gemeinsam aus der vierten Startreihe in Angriff. Auch die Porsche-Piloten in der seriennahen GT2-Klasse haben sich eine gute Ausgangsposition für das Rennen auf der 5,148 Kilometer langen Grand-Prix-Strecke geschaffen. Sie eroberten im 911 GT3 RSR die Positionen zwei, drei und vier.#w1#
"Ich bin sehr zufrieden und auch sehr optimistisch für das Rennen", sagte Verstappen. "In den freien Trainingssitzungen haben wir uns ein ausgezeichnetes Setup für das Rennen erarbeitet und sind bereits viel versprechende Longruns gefahren. Ein so gut ausbalanciertes Rennauto wie den RS Spyder auf dem Nürburgring zu fahren, macht außerdem großen Spaß."
Van-Merksteijn-Teamkollege ist Landsmann Jeroen Bleekemolen. Der 26-Jährige, der zur Zeit auch überlegen den Porsche-Supercup anführt, ist am Nürburgring erstmals in dieser LMS-Saison am Start. Den RS Spyder kennt er allerdings gut: Zusammen mit Teameigner Peter van Merksteijn und Verstappen feierte er Mitte Juni den Klassensieg bei den 24 Stunden von Le Mans.
Zuversicht im Porsche-Lager
Auch das Dänen-Duo Casper Elgaard und John Nielsen strahlte nach dem Training Zuversicht aus: "Unsere Reifentests Mitte Juli in Estoril haben sich ausgezahlt, wir sind sehr gut sortiert", bilanzierte Nielsen. "Dass Jos schneller war als Casper, sehen wir als einen besonderen Ansporn an. Das Rennen wird sicher hart."
"Bei der Distanz von 1.000 Kilometern und mit einem Feld von 46 Fahrzeugen auf diesem kurvenreichen Kurs, muss man sechs Stunden lang voll konzentriert sein und darf sich keine Fehler erlauben." Ein klein wenig Enttäuschung herrschte bei Didier Theys, der kurz vor Schluss des Trainings den vierten Startplatz in der LMP2-Klasse verlor.
Der in den USA lebende Belgier fährt den RS Spyder des Schweizer Teams Horag zusammen mit dem ehemaligen Formel-1-Fahrer Jan Lammers und dem Eidgenossen Fredy Lienhard. "Als Rennfahrer ärgert man sich erstmal darüber, nur noch Sechster statt Vierter zu sein," so Theys, "aber im Grunde ist das Entscheidende, dass wir für das Rennen ein sehr gutes Auto haben. Wir haben uns von Session zu Session gesteigert und fühlen uns insofern gut präpariert."
Starke Ausgangslage in der GT2-Kategorie
Von den Positionen zwei, drei und vier gehen drei Porsche-Werksfahrer in der GT2-Klasse für ihre Teams ins Rennen. Der Deutsche Marc Lieb, der zusammen mit dem Australier Alex Davison für das Team Felbermayr-Proton fährt, war dabei der Schnellste im Porsche 911 GT3 RSR. "Uns fehlt nur ein starkes Zehntel auf den schnelleren Ferrari."
"Insofern gehen wir optimistisch ins Rennen, denn die bisherigen Läufe der LMS haben gezeigt, dass Alex und ich über die Distanz zuverlässig und konstant sind. Uns fehlt 2008 noch ein Sieg - und diesen hier beim Heimrennen zu holen, wäre einfach nur schön." Zweitschnellster war der österreichische Werksfahrer Richard Lietz, der sich im 911er des französischen Teams IMSA Performance mit Raymond Narac abwechselt.
Der vierte Startplatz ging an den Briten Richard Westbrook. Der Gewinner des Porsche-Supercups startet zusammen mit dem Australier Allan Simonsen und dem Dänen Lars Erik Nielsen für das deutsche Farnbacher-Team. Die drei waren erstmals mit dem neuen Porsche-Vierliter-Sechszylinder-Motor unterwegs.

