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Bleekemolen: "Wie eine alte Frau hinterm Lenkrad"
Jeroen Bleekemolen fährt beim LMS-Test in Paul Ricard zum ersten Mal den Rebellion-Toyota - "LMP1-Autos sind einfach die schönsten Rennwagen"
(Motorsport-Total.com) - Jeroen Bleekemolen hat beim LMS-Test in Paul Ricard ein erfolgreiches Comeback in der Prototypenszene gefeiert. Der Niederländer geht 2011 für Rebellion-Toyota in der Le-Mans-Serie an den Start und durfte am Freitag und Samstag seine erste Runden in dem LMP1-Renner drehen, den er sich mit Neel Jani und Nicolas Prost teilt. Dass Bleekemolen überhaupt an der Testfahrt teilnehmen konnte, verdankte er der Absage des Formel-1-Rennens in Bahrain.

© DPPI
Rebellion-Toyota statt Porsche: Jeroen Bleekemolen (hinten) in Paul Ricard
"Ich hätte diesen Test eigentlich verpassen sollen", erklärt Bleekemolen in seiner Kolumne auf 'autosport.nl'. Doch mit dem Formel-1-Grand-Prix wurde auch der Saisonauftakt des Porsche Supercup gestrichen, der 29-Jährige hatte plötzlich doch Zeit und kam so schneller zu seinem LMP-Comeback als gedacht. "Ich bin schon sehr lange kein LMP-Auto mehr gefahren. Das letzte Mal war 2008 mit dem Porsche RS Spyder LMP2."
Der Porsche-Spezialist ist froh, in dieser Saison in der ersten Liga des Sportwagenrennsports angekommen zu sein. "LMP1-Autos sind einfach die schönsten Autos, um Rennen zu fahren. Viel Downforce, tolle Bremsen und reichlich Leistung. In Paul Ricard liegt die Höchstgeschwindigkeit bei rund 300 Stundenkilometern. In Le Mans wird es wohl noch ein bisschen schneller zugehen."
Am Freitag absolvierte Bleekemolen zehn Runden, um sich mit seinem neuen Arbeitsgerät vertraut zu machen, am Samstag kam etwa die gleiche Anzahl hinzu. Wegen des wechselhaften Wetters konnten die Piloten nicht so viele Trainingskilometer absolvieren wie geplant. "Meistens war es zu trocken für Regenreifen und zu feucht für Slicks. Aber vielleicht war das auch mal ganz gut", findet Bleekemolen.
Während das Trio Jani/Prost/Bleekemolen den Test mit der viertschnellsten Rundenzeit abschloss (1:47.045 Minuten), und damit nur eine halbe Sekunde langsamer war als der zweite Rebellion-Toyota von Andrea Belicchi, Jean-Christophe Bouillon und Guy Smith, hatte der Neuling noch mit gewissen Anpassungsschwierigkeiten zu kämpfen. Prost und Jani sind ein gutes Stück kleiner als Bleekemolen, der Niederländer passte kaum in den Sitz seiner Teamkollegen.
Seine eigene Sitzschale befindet sich bereits in Sebring, wo ab Montag die Trainingssitzungen zum 12-Stunden-Klassiker über die Bühne gehen. "Ich bin wie eine alte Frau ganz dicht hinter dem Lenkrad gesessen und habe mir ein paar blaue Flecken geholt. Vor allem in den schnellen Kurven mit den hohen Fliehkräften war es sehr unkomfortabel. Ganz sicher nicht ideal, aber es ist immer noch besser, mit Schmerzen zu fahren, als zusehen zu müssen", meint Bleekemolen.

