• 08.05.2007 11:05

"Abenteuer pur" für fliegenden Mücke

Doppelter Einsatz für Stefan Mücke endet sensationell mit Platz 2 in Valencia - Kein Problem mit gleichzeitigen Rennen in Silverstone und Valencia

(Motorsport-Total.com) - Geschafft, aber total glücklich hat sich Stefan Mücke gestern Abend auf den Heimweg aus Spanien nach Berlin gemacht. Was am Tag davor geschah, konnte der 25-Jährige vom ASL-Team Mücke Motorsport noch gar nicht so richtig fassen: "Abenteuer pur mit einem tollen Ausgang und eine mehr als interessante Erfahrung", kommentierte er seinen doppelten Einsatz am Sonntag (6. Mai).

Titel-Bild zur News: Stefan Mücke

Stefan Mücke in Valencia frisch eingestiegen in den Lola-Judd

Der war am Sonntagabend mit einem sensationellen zweiten Platz beim
1000-Kilometer-Rennen von Valencia zu Ende gegangen. Beim 2. Lauf der Le Mans Series (LMS) in Spanien musste sich der Berliner zusammen mit dem ehemaligen Formel-1-Piloten Alex Yoong (Malaysia) sowie Jan Charouz im Lola B07/17 Judd LMP1 des tschechischen Teams Charouz Racing System nur dem Werks-Peugeot 908 HDi FAP LMP1 von Pedro Lamy (Portugal) und Stephane Sarrazin (Frankreich) beugen.#w1#

Valencia - Silverstone und zurück

Mücke hatte in Valencia das letzte Drittel des Sechs-Stunden-Rennens im Lola Judd bestritten, nachdem er zuvor mit dem Flugzeug vom 2. Lauf der FIA GT Championship aus Silverstone nach Spanien gekommen war. In England fuhr der Berliner mit dem Lamborghini Murciélago R-GT des sächsischen Teams ALL-INKL.COM Reiter Lamborghini den mittleren Stint. Sein Teamkollege Marc Basseng (Leutenbach) absolvierte den ersten und den Schlussabschnitt und erreichte am Ende Platz 9. Der Lamborghini hatte aufgrund des Mücke-Sieges beim FIA-GT-Saisonauftakt Ende März im chinesischen Zhuhai 40 Kilogramm Zusatzgewicht an Bord.

"Es war alles sehr eng, hat aber bestens geklappt." Stefan Mücke

"Es war alles sehr eng, hat aber bestens geklappt", berichtete Mücke, der am Donnerstag (3. Mai) von Berlin nach Valencia geflogen war, bei der LMS am Freitag (4. Mai) das freie Training fuhr und per Flugzeug am Freitagabend nach Silverstone wechselte. Dort standen für den ehemaligen DTM-Piloten am Samstag (5. Mai) das freie Training und das Qualifying auf dem Programm, am Sonntag folgte der mittlere Stint im Zwei-Stunden-Rennen.

"Hätte keine zehn Minuten später ankommen dürfen"

Danach stieg er um 14.15 Uhr MESZ (13.15 Ortszeit)aus dem "Lambo", saß um 14.30 Uhr im Hubschrauber zum Flughafen und um 14.50 Uhr im Flugzeug nach Spanien. 17.00 Uhr landete der Berliner in Valencia und erreichte zehn Minuten später mit dem Leihwagen die Rennstrecke. "Ich hätte keine zehn Minuten später ankommen dürfen, sonst wäre ich nicht pünktlich im Rennwagen gewesen", sagte Mücke. Umziehen, Toilette, Lola Judd waren die nächsten Stationen in Valencia, wo er gegen 17.40 das letzte Drittel des Rennens in dem offenen Sportwagen-Prototypen in Angriff nahm.

"Das war ein Kampf auf Biegen und Brechen, ein Fight, wie es im Profirennsport sein muss." Stefan Mücke

Und das hatte es wahrlich in sich. Als Dritter war Mücke in den Lola Judd gestiegen, hatte sich schon auf Rang 2 vorgearbeitet, war zwischendurch wieder Dritter und am Ende dann doch Zweiter. "Das war ein Kampf auf Biegen und Brechen, ein Fight, wie es im Profirennsport sein muss. Denn ich hatte noch drei Konkurrenten, die mir den zweiten Platz streitig machen wollten. Der letzte Abschnitt entwickelte sich zu einem wahren Sprintrennen - und das bei einem 1000-Kilometer-Rennen", zeigte sich der Berliner begeistert von seinem neuen Metier.

Und über den hoch verdienten Erfolg jubelten alle im Team von Antonin Charouz. "Das ist zugleich für uns eine tolle Motivation für das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Doch das wird wieder ein ganz andere Geschichte", blickt Mücke seiner Premiere bei dem berühmten Rennen Mitte Juni in Frankreich entgegen.