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Skoda-Pilot Kopecky verteidigt Führung

Skoda-Fahrer Jan Kopecky verteidigt zu Beginn der letzten Etappe auf den Azoren seine Führung gegenüber Craig Breen (Peugeot) und baut seinen Vorsprung aus

(Motorsport-Total.com) - Auch zu Beginn der letzten Etappe auf den Azoren spielte das Wetter eine große Rolle, Die Straßen waren von den starken Regenfällen der Vortage matschig und weich. Zudem stand teilweise dichter Nebel in der Landschaft, der die Sicht für die Fahrer der Rallye-Europameisterschaft (ERC) behinderte. Jan Kopecky meisterte mit seinem Skoda Fabia alle Herausforderungen und baute seine Führung auf Craig Breen (Peugeot) auf 20,8 Sekunden aus. Ricardo Moura (Skoda) verbesserte sich auf Rang drei. Ex-Formel-1-Pilot Robert Kubica (Citroen) war nach seinem Überschlag am Vortag wieder mit dabei.

Titel-Bild zur News: Jan Kopecky

Der Tscheche Jan Kopecky hat mit seinem Skoda alles unter Kontrolle Zoom

Die letzte Etappe begann mit der 13. Wertungsprüfung "Graminhais" über 20,82 Kilometer. Dichter Nebel hing über den matschigen Straßen und forderte gleich zwei Opfer. Bernardo Sousa (Ford) und Jean-Michel Raoux (Peugeot) schieden durch Unfall aus. Dadurch gab es statt einem Dreikampf nur noch ein Duell um den dritten Platz. Bruno Magalhaes (Peugeot) ließ viel Zeit liegen und Moura schob sich auf Rang drei. "Auf den ersten zwei Kilometern konnte man kaum etwas sehen. Es war sehr schwierig", sagt Magalhaes über den Nebel. "Dann sah ich zwei verunfallte Autos. Das hat meine Konzentration und meinen Rhythmus beeinträchtigt."

An der Spitze war alles klar. Kopecky stellte die Bestzeit auf und knöpfte Breen weitere 2,6 Sekunden ab, womit er seinen Vorsprung auf 15,7 Sekunden vergrößerte. Breen berichtete von Rauch im Cockpit. Kubica fuhr die sechstbeste Prüfungszeit. "Zunächst muss ich sagen, dass ich froh bin, dass ich nicht pushen muss, weil ich diese Prüfung durch den Nebel in der Recce zum ersten Mal sehe. Es war sehr schwierig und sehr rutschig und ich habe nicht angegriffen. Gestern war ein harter Tag für uns. Wir müssen davon lernen und Erfahrung sammeln", kommentiert der Pole. In der Gesamtwertung lag er mit siebeneinhalb Minuten Rückstand auf Rang sechs.

Die Prüfungen am Samstag waren deutlich länger als am Vortag, denn WP14 "Tronqueira" ging über 21,33 Kilometer. An der Spitze ging es weiterhin spannend zu, denn Breen war um 0,6 Sekunden schneller als Kopecky. "Während dem Großteil der Prüfung zog Rauch in unser Auto. Dadurch haben wir etwas Zeit verloren", berichtet der Peugeot-Pilot. "Aus der Mittelkonsole strömt Rauch in unsere Gesichter. Es ist schwierig."


Fotos: ERC auf den Azoren


Kopecky hatte dagegen mit der Witterung zu kämpfen: "Gegen Prüfungsmitte war extrem viel Nebel. Dadurch verlor ich etwas meinen Rhythmus", so der Skoda-Pilot. Dennoch behauptete er seine Führung vor Breen. Große Probleme hatte Magalhaes, der weitere Zeit verlor. "Das Auto ist unmöglich zu fahren. Ich brauche es etwas weicher. Ich hatte keinen Grip. Die Veranstalter veränderten den Untergrund nach der Recce. Jetzt liegt viel Schotter herum. Ich habe keine Traktion und kann nicht bremsen."

"Deshalb bin ich aus dem Kampf um Platz drei komplett raus." Magalhaes lag nach WP13 auf dem vierten Platz, doch sein Rückstand auf Moura, der die Bestzeit aufgestellt hatte, wuchs auf eine Minute an. Moura selbst lag 39,3 Sekunden hinter Kopecky, der wiederum 15,1 Sekunden vor Breen führte. Kubica war weiterhin hinter Jeremi Ancian (Peugeot) Sechster. "An manchen Stellen war es sehr neblig. Es war eine knifflige Strecke, weil sie auch sehr eng war. Wir probierten eine andere Abstimmung, aber es war nicht einfach, weil es sehr schlammig und rutschig war", so Kubica.


Onboard mit Jan Kopecky

Weiter ging es zur 6,14 Kilometer kurzen "Sao Bras"-Prüfung. Kopecky stellte die Bestzeit auf und baute seinen Vorsprung auf Breen um weitere 3,5 Sekunden aus. "Ich versuchte so schnell wie möglich zu fahren, aber am Nachmittag wird noch ein langer Abschnitt absolviert", blickt Kopecky voraus. Wir wollen Erster sein, aber ich muss viel pushen, Zudem musste ich auf die Steine aufpassen, denn man kann sich leicht einen Reifenschaden einfangen."

Craig Breen

Youngster Craig Breen hatte mehrere Schwierigkeiten zu meistern Zoom

Und genau das passierte Breen: "Ich traf einen großen Stein und dachte, dass ich einen Reifenschaden habe. Wir haben Glück, denn ich habe nur einen Ersatzreifen dabei, und dieser ist platt. Es ist härter als gedacht, aber wir haben eine Lösung für den Rauch im Cockpit gefunden." Auf den weiteren Positionen gab es keine Verschiebungen. Ancian stellte die zweitbeste Prüfungszeit auf und auch Kubica war mit Rang drei wieder schnell unterwegs.

Die Vormittagsschleife wurde mit der kurzen Superspecial "Grupo Marques" abgeschlossen. Die Fahrer traten wie am Donnerstag paarweise gegeneinander an. Kubica und Kopecky markierten exakt die gleiche Bestzeit. Dadurch vergrößerte der Tscheche seinen Vorsprung auf Breen auf 20,8 Sekunden. In der 2,2 Kilometer kurzen Special gab es keinerlei Vorkommnisse und demnach auch keine Veränderungen in der Gesamtwertung.

Robert Kubica

Der Pole Robert Kubica sammelte mit jedem Kilometer Erfahrung Zoom

Der Deutsche Mark Wallenwein (Skoda) ist nach seinem Überschlag am Vortag wieder dabei und liegt auf Platz 15 der Gesamtwertung. Die 2WD-Wertung führt weiterhin der Österreicher Hannes Danzinger (Renault Clio) mit seiner deutschen Co-Pilotin Kathi Wüstenhagen an. Am Nachmittag stehen die letzten drei Prüfungen auf dem Programm.

Gesamtwertung nach 16 von 19 Prüfungen (Top 10):
01. Jan Kopecky (Skoda Fabia S2000) - 1:46:43,9 Stunden
02. Craig Breen (Peugeot 207 S2000) +20,8 Sekunden
03. Ricardo Moura (Skoda Fabia S2000) +45,7
04. Bruno Magalhaes (Peugeot 207 S2000) +1:52,9 Minuten
05. Jeremi Ancian (Peugeot 207 S2000) +3:00,5
06. Robert Kubica (Citroen DS3 RRC) +8:20,1
07. Alessandro Bruscheta (Subaru Impreza N15) +11:38,5
08. Luis Miguel Rego (Mitsubishi Lancer Evo IX) +11:50,5
09. Janos Puskadi (Skoda Fabia S2000) +13:08,4
10. Antonin Tlustak (Skoda Fabia S2000) +13:24,8