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Überschlag von Kubica, Kopecky behauptet Spitze
Skoda-Pilot Jan Kopecky verteidigt auf den Azoren seine Führung und geht mit einem kleinen Polster auf Craig Breen in den Samstag - Überschlag von Robert Kubica
(Motorsport-Total.com) - Regen, Matsch und Nebel: Das Wetter auf den Azoren stellte die Rallye-Asse der Europameisterschaft vor große Herausforderungen. Am Freitagnachmittag erwischte es Robert Kubica (Citroen). Der ehemalige Formel-1-Pilot überschlug sich auf WP11, konnte aber mit Zeitrückstand ins Ziel fahren. An der Spitze spielte der Pole nach seinem Zeitverlust am Vormittag keine Rolle mehr. Skoda-Fahrer Jan Kopecky rettete seinen Vorsprung auf Craig Breen (Peugeot) über den Nachmittag und geht mit einem Polster von 13,1 Sekunden in den letzten und entscheidenden Tag.

© ERC
Skoda-Pilot Jan Kopecky ist auf Kurs zu seinem dritten Saisonsieg Zoom
Um den letzten Podestplatz tobt ein enger Dreikampf zwischen Bruno Magalhaes (Peugeot), Ricardo Moura (Skoda) und Bernardo Sousa (Ford). Am Freitagabend hatte Lokalmatador Magalhaes knapp die Nase vorne. Pech hatte Mark Wallenwein (Skoda). Der Deutsche überschlug sich in WP10, konnte aber so wie später Kubica weiterfahren. Die zwölfte und letzte WP des Tages musste aufgrund des starken Regens abgesagt werden.
Der Freitagnachmittag begann mit der neunten Wertungsprüfung "Coroa da Mata", die eine Länge von 8,25 Kilometern umfasste. Sousa nutzte bei den matschigen Verhältnissen seine frühe Startposition perfekt und stellte seine zweite Bestzeit bei dieser Rallye auf. Es war aber knapp, denn Breen war lediglich um 0,9 Sekunden langsamer. Kopecky verlor 1,9 Sekunden, wodurch sich die Spitze wieder näher zusammenschob. Nach WP9 hatte Kopecky ein Polster von 15,4 Sekunden auf Breen. Sousa konnte Magalhaes Platz vier abknöpfen. Kubica war wieder im Spitzenfeld dabei, doch an seinem sechsten Gesamtrang änderte sich nichts.
Anschließend schlug der ehemalige Formel-1-Pilot auf WP10 "Batalha Golfe" über 7,86 Kilometer wieder zu und sicherte sich die Bestzeit. Durch die schwierigen Verhältnisse hatten mehrere Fahrer Probleme. An der Spitze änderte sich nichts, denn Kopecky führte weiterhin 15,9 Sekunden vor Breen. Dafür schob sich Magalhaes mit der zweitbesten Prüfungszeit vorbei an Moura auf den dritten Gesamtrang. Sousa verlor dafür Platz vier an Moura. Diese drei Fahrer lang dicht beisammen. Kubica war weiterhin mit einer Minute Rückstand Sechster.
Überschläge von Wallenwein und Kubica
Großes Glück hatte der Deutsche Wallenwein. Er überschlug sich, konnte aber weiterfahren und an der nächsten Prüfung teilnehmen. Dennoch hatte er durch den Zwischenfall zehn Minuten verloren. "Das Lenkrad steht nicht mehr gerade, denn es war ein ordentlicher Überschlag. Das Auto läuft nicht mehr perfekt, aber wir werden den Tag beenden und die Schäden bis morgen reparieren", ist der Deutsche zuversichtlich.

© ERC
Robert Kubica landete nach seinem Überschlag wieder auf allen vier Rädern Zoom
Es ging weiter zu WP11. Zum zweiten Mal wurde die 7,54 Kilometer lange "Feteiras"-Prüfung absolviert. Diesmal erwischte es Kubica: Der Pole flog ab und überschlug sich mit seinem Citroen. Speziell vorne links und die rechte Seite des DS3 waren beschädigt. Kubica und sein Co-Pilot Maciek Baran stiegen unverletzt aus und begutachteten die Schäden. Anschließend fuhren sie weiter und erreichten das Ziel. "Ich hatte Übersteuern und außerdem ein Problem links vorne." Kubicas Zeitverlust betrug vier Minuten.
Die etablierten Rallye-Fahrer hatten keine Probleme. Breen holte seine erste Prüfungsbestzeit bei dieser Rallye. "Man muss einfach sein Bestes geben. Die Straße ist sehr matschig und man muss in der Mitte fahren", berichtet der Ire. Kopecky ging nicht volles Risiko und war um zwei Sekunden langsamer als sein schärfster Rivale. "Mir sind zwei Fehler unterlaufen. Außerdem habe ich zwei Mal den Straßengraben berührt."
Kopecky verteidigt Führung
Der Tscheche war wie alle anderen Fahrer froh, es ins Ziel geschafft zu haben. Die Rennleitung entschied sich schließlich für die Absage der langen WP12 "Sete Cidades", denn der starke Regen hatte die Straße fast unfahrbar gemacht. Zudem stand dichter Nebel. Schon am Vormittag forderten einige Fahrer, die weiter hinten starteten, dass die Prüfung aus Sicherheitsgründen abgebrochen werden solle. Die Rennleitung reagierte für die Nachmittagsschleife.

© ERC
Youngster Craig Breen ist weiterhin in Schlagdistanz zu Jan Kopecky Zoom
Somit endete die Etappe früher als geplant. Kopecky geht mit einem Vorsprung von 13,1 Sekunden auf Breen in den Samstag, der mit einer Prüfungslänge von etwas mehr als 100 Kilometern die längste Etappe der Rallye ist. Magalhaes, der schon zwei IRC-Siege auf den Azoren gefeiert hat, liegt auf Platz drei und hat einen Rückstand von 33,9 Sekunden. 1,6 Sekunden dahinter folgt Moura als Vierter. Sousa fehlen nur 2,2 Sekunden auf Magalhaes und Platz drei.
Alle weiteren Fahrer liegen schon zu weit zurück, um aus eigener Kraft noch auf das Podium fahren zu können. Jeremi Ancian (Peugeot) ist vor Jean-Michel Raoux (Peugeot) Fünfter. Kubica wird trotz Überschlag auf dem achten Platz geführt. Die Top 10 runden Miguel Barbosa (Mitsubishi) und Luis Miguel Rego (Mitsubishi) ab. In der 2WD-Wertung hat der Österreicher Hannes Danzinger (Renault Clio) die Führung übernommen. Sein Landsmann Hermann Neubauer (Suzuki) schied in der achten Wertungsprüfung aus. Am Samstag stehen die letzten sieben Prüfungen auf dem Programm.
Gesamtwertung nach 12 von 19 Prüfungen (Top 10):
01. Jan Kopecky (Skoda Fabia S2000) - 1:05:11,9 Stunden
02. Craig Breen (Peugeot 207 S2000) +13,1 Sekunden
03. Bruno Magalhaes (Peugeot 207 S2000) +33,9
04. Ricardo Moura (Skoda Fabia S2000) +35,5
05. Bernardo Sousa (Ford Fiesta RRC) +36,1
06. Jeremi Ancian (Peugeot 207 S2000) +2:01,0
07. Jean-Michel Raoux (Peugeot 207 S2000) +4:06,2
08. Robert Kubica (Citroen DS3 RRC) +5:10,4
09. Miguel Barbosa (Mitsubishi Lancer Evo IX) +6:01,6
10. Luis Rego (Mitsubishi Lancer Evo IX) +7:07,7

