• 04.08.2007 08:44

  • von Inga Stracke

Winkelhock: "Zu Hause ist wie Urlaub"

Markus Winkelhock im Exklusivinterview: Nach zwei rennfreien Wochen gehört seine volle Konzentration der DTM: "Kann vielleicht noch Pünktchen holen"

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Markus, es ist wohl ganz schön stressig, ein Rennwochenende nach dem anderen, Nürburgring, Zandvoort, Budapest ... es geht ganz schön rund?"
Markus Winkelhock: "Ja das stimmt, ich bin jetzt glaube ich seit elf Wochenenden nicht mehr zu Hause gewesen. Ein Wochenende hatte ich frei, da musste ich aber auf eine Hochzeit (lacht; Anm. d. Red.). Seit Ende April oder Anfang Mai bin ich jetzt wirklich jedes Wochenende unterwegs gewesen und ich bin jetzt ehrlich gesagt auch mal froh, wenn ich zwei Wochenenden zu Hause verbringen kann und etwas Freizeit genießen kann."

Titel-Bild zur News: Markus Winkelhock

Markus Winkelhock möchte in dieser Saison noch für sein Team punkten

Frage: "Das heißt, dass du in der DTM-Pause nicht in den Urlaub fahren wirst?"
Winkelhock: "Nein, also ich werde auf jeden Fall zu Hause bleiben. Urlaub ist keiner geplant. Ich werde ein bisschen Fitnesstraining machen und versuche, etwas zu relaxen. Das kann ich auch sehr gut zu Hause machen. Dadurch, dass ich jetzt so viel unterwegs war, ist zu Hause zu sein für mich eigentlich wie Urlaub."#w1#

Frage: "Du kannst ja an den Wochenenden auch nicht entspannt zusehen: In der DTM geht es für dich als Pilot richtig zur Sache und in der Formel 1 kann es ja auch jederzeit sein, dass du zum Einsatz kommst..."
Winkelhock: "Ja, absolut. Auch wenn ich an einem Formel-1-Wochenende, außer am Nürburgring, eigentlich nicht zum Fahren komme, ist es trotzdem irgendwo anstrengend. Man ist auf Reisen, man ist unterwegs und es ja auch nicht wie Urlaub. Ich bin trotzdem bei allem Teammeetings dabei und man hat immer was zu tun. Und in der DTM ist das Wochenende logischerweise auch stressig. Und nach meiner zweiwöchigen Pause, also ab dem Türkei-Grand-Prix, bin ich bis Brasilien wieder jedes Wochenende unterwegs."

Mit dem Erreichten bisher zufrieden

"Wenn man sich die Ergebnisse von anderen ansieht, die mit dem Auto gefahren sind, dann waren meine Resultate mit den wenigen Testkilometern ganz okay." Markus Winkelhock

Frage: "Was sind deine Erwartungen für die nächsten DTM-Rennen? Du musst dich da ja sicher erst noch richtig einleben"
Winkelhock: "Ich hatte jetzt während der Saison natürlich keinerlei Testmöglichkeiten, ich bin jedes Mal ins Auto gesprungen und musste das Freie Training dazu nutzen, mich an das Auto zu gewöhnen. Dazu kam, dass ich mich immer zwischen DTM und Formel 1 umstellen musste. Ich muss aber sagen, dass ich damit ganz gut klargekommen bin und ich denke, dass mit dem 2005er Auto bisher nicht so schlecht lief. Wenn man sich die Ergebnisse von anderen ansieht, die mit dem Auto gefahren sind, dann waren meine Resultate mit den wenigen Testkilometern ganz okay. Deshalb konzentriere ich mich in diesem Jahr noch richtig auf die DTM und versuche in den letzten drei Rennen, vielleicht noch ein Pünktchen für das Team Futurecom TME einzufahren."

Frage: "Bei Spyker wurde bestätigt, dass Sakon Yamamoto den Rest der Formel-1-Saison bestreiten wird. Bist du darüber enttäuscht oder hast du damit gerechnet?"
Winkelhock: "Ich habe damit gerechnet. Natürlich leckt man irgendwo Blut, wenn man am Nürburgring sein Debüt gibt und das dann auch noch relativ gut verläuft, mit Führungsrunden und so. Es ist logisch, dass man dann wieder zurück ins Auto will. Auf der anderen Seite ist es trotzdem schwierig. Wenn ich jetzt hätte in der Formel 1 weiterfahren können, dann wäre ich beides weitergefahren. Und die Umstellung DTM zu Formel 1, Formel 1 zu DTM und so fort - da hätte ich mich auf beides nicht so hundertprozentig konzentrieren können. Ich sage mal, es wäre definitiv leichter, wenn ich zwei verschiedene Formel-Autos fahren würde. Aber vom Tourenwagen auf ein Formel-1-Auto ist die Umstellung schon extrem groß. Ich hätte in beidem nicht meine hundertprozentige Performance zeigen können und so wie es jetzt ist, ist es okay. Ich kann mich auf die DTM konzentrieren, bin bei allem Formel-1-Rennen dabei. Aber man weiß nie, was vielleicht noch passiert (lacht; Anm. d. Red.)."