Winkelhock: "Tierischer Spaß" und viel Streß

(Motorsport-Total.com) - Markus Winkelhock ist neben Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug einer der am viel beschäftigtsten Vagabunden des Motorsports. Der Audi-Pilot pendelt zwischen DTM- und Formel-1-Rennstrecken, seit zehn Wochenenden in Folge ist er unterwegs. Formel-1-Ersatzfahrer für das holländische Spyker-Team, DTM-Ersatz für Tom Kristensen, DTM für Futurecom TME, dann das tolle Formel-1-Debüt am Nürburgring. Und jetzt wieder DTM in Zandvoort.

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Markus Winkelhock war auch in Zandvoort ein gefragter Interviewpartner

Und auch in der Ferienhochburg an der Nordsee hatte der Schwabe nicht viel Zeit zum Durchatmen. "Das Wochenende war wieder stressig", berichtete Winkelhock gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Zwar nicht ganz so wie am Nürburgring, aber es war wegen des Nürburgrings logischerweise auch hier ziemlich viel Presse und ziemlich viel los. Aber ich habe es trotzdem genossen, hier zu sein. DTM macht tierisch Spaß und es war eigentlich kein schlechtes Wochenende für mich."#w1#

Bestürmt von holländischen Fans

In Zandvoort erlebte er ein völlig ungewohntes Phänomen: Winkelhock wurde begeistert empfangen von vielen holländischen Fans. Die sind zwar immer noch verschnupft, weil ihr Christijan Albers in der Formel 1 nicht mehr für Spyker fahren darf, bejubelten aber das taktische Kabinettstückchen, dass Winkelhock und das Team am Nürburgring gezeigt hatten. Denn da er als Erster die Regenreifen aufgezogen hatten, legte der Schwabe bei seinem Debüt sensationell ein paar Runden in Führung hin.

"Ja, das hat genau gepasst, für ein holländisches Team zu fahren und die ersten Führungsrunden in der Formel 1 zu machen", sagte uns der Schwabe. "Natürlich sind dann einige Holländer hier auf mich zugekommen und haben mir gratuliert. Ein Fan hat mir so ein Stück Holz geschenkt, in das ein Nagel eingeschlagen war. Ich fragte, wieso da ein Nagel drin wäre. Sie sagte, Spyker heißt Nagel auf Holländisch, und das fand ich ganz lustig."

"Endresultat nicht schlecht"

Doch Winkelhock war nicht in Zandvoort, um sich für seinen Formel-1-Erfolg feiern zu lassen, sondern um als DTM-Pilot seinen Job zu erledigen. Mit seinem 2005er Audi kam er auf Platz 13. "Auch wenn das Endresultat nicht so gut war, war es trotzdem nicht schlecht", analysierte er. "Man muss immer bedenken, ich fahre den 2005er Audi, und da hast du von Vornherein nicht die Möglichkeiten wie mit dem 2007er Auto, ganz klar."

Noch dazu begann das Rennen erst einmal ärgerlich für den Schwaben: "Ich hatte eigentlich Startposition zwölf, aber das Auto ist nicht angesprungen am Start. Sie mussten mich anschieben und ich musste von der letzten Position starten, habe also noch mal acht Plätze verloren. Das war dann nicht perfekt, aber der Start war ganz gut. Ich habe drei Positionen gutgemacht, und in den nächsten Kurven noch ein paar. Der Speed im Rennen war nicht schlecht. Ich bin die sechstschnellste Rennrunde gefahren mit dem Auto. Ich denke, das war ganz okay."

Jetzt steht in der DTM erst einmal die Sommerpause an. Zeit für unseren Motorsport-Vagabunden Winkelhock, endlich einmal durchzuatmen? "Donnerstag fliege ich nach Ungarn". Ach so, ja - Formel 1 am Hungaroring in Budapest am kommenden Wochenende. Und nicht Badespaß am Plattensee.