• 18.05.2007 19:40

  • von Bianca Leppert

Winkelhock: "Die Umstellung ist brutal"

Markus Winkelhock will morgen angreifen, auch wenn es schwierig wird - Vermittlung zu Audi durch Spyker-Teamchef Colin Kolles

(Motorsport-Total.com) - "Die Umstellung ist natürlich schon brutal", sagte Markus Winkelhock gegenüber 'Motorsport-Total.com' und hat es damit auf den Punkt gebracht. Denn innerhalb von 24 Stunden wechselte Winkelhock vom Formel 1 in einen Audi A4 DTM. Er wurde für Tom Kristensen verpflichtet, der momentan die Folgen seines Unfalls von Hockenheim auskuriert.

Titel-Bild zur News: Markus Winkelhock

Markus Winkelhock: Analyse der Daten soll weitere Fortschritte bringen

"Ich muss mich erstmal vom Formel 1 umstellen, da ich bis gestern Morgen noch Formel 1 in Paul Ricard gefahren bin. Vom Fahrstil her muss man sich auf jeden Fall umstellen. Aber ich habe mich relativ schnell und gut an das Auto gewöhnt." Den Kontakt zu den Ingolstädtern stellte sein Arbeitgeber in der Formel 1, Spyker-Teamchef Colin Kolles, her. Er ist zugleich Besitzer der Audi-DTM-Teams Futurecom TME.#w1#

Nach dem heutigen ersten Testtag, bei dem Winkelhock 19. und 17. wurde, ist der Schwabe sich bewusst, dass er noch Fehler gemacht hat. "Ich bin am Anfang noch ein bisschen zu aggressiv gefahren und habe zuviel gepusht", analysiert er. "Mit dem Auto muss man eigentlich ganz sauber fahren. Das ging am Schluss vom zweiten Training, da konnte ich das immer besser umsetzen. Leider bin ich jetzt in ein Auto gekommen, das das schwerste Auto im Feld ist dieses Wochenende. Das ist für den Einstieg nicht ganz so günstig für mich. Letztendlich war ich aber gar nicht so weit weg von meinen Teamkollegen, von Ekström, Tomczyk und Scheider.

Noch Fortschritte möglich

"Ich verbessere mich noch von Runde zu Runde, ich lerne immer mehr dazu." Markus Winkelhock

Winkelhock sieht dem morgigen Tag optimistische entgegen, schließlich sieht er noch Verbesserungspotential. "Ich verbessere mich noch von Runde zu Runde, ich lerne immer mehr dazu." Besonders das Freie Training morgen Vormittag will Winkelhock nutzen, um sich weiter zu steigern. Den Grundstein dafür legt er bereits heute Abend. "Wir müssen nachher noch mal die ganzen Daten anschauen. Da gibt es schon das ein oder andere wo ich mich auf jeden Fall noch verbessern kann für morgen."

Als Ziel für das Rennen hat sich Winkelhock die Top Ten gesetzt. Deshalb gilt die Devise: "Im Qualifying volle Attacke." Was dabei herauskommt, kann der Audi-Pilot jedoch nicht genau einschätzen. "Wo ich dann stehe, werde ich dann sehen. Ich habe gerade keine Ahnung, wo ich mich im Qualifying befinden werde. Natürlich muss man im Qualifying auch eine gute Runde erwischen, ohne Fehler und ohne gelbe Flaggen und Sonstiges. Da gehört irgendwo noch das Quentchen Glück dazu. Die Reifen und so, das alles hier zu verstehen, das ist nicht so leicht. Einige Fahrern, die gekommen sind, haben sogar mehrere Rennen gebraucht, ums sich daran zu gewöhnen. Ich habe erst vor zwei Tagen Bescheid bekommen, dass ich hier fahre. Das war alles ein bisschen kurzfristig."

Kein Vergleich zur Formel 1

"In der Formel 1 muss man ganz anders fahren." Markus Winkelhock

Wer glaubt, Winkelhock habe aufgrund seiner Formel-1-Erfahrung in der DTM leichtes Spiel, der irrt. "In der Formel 1 muss man ganz anders fahren. Du hast viel mehr Abtrieb, du kannst später bremsen, in schnellen Kurven ist man viel schneller. In der Formel 1 muss man auch sauber fahren, aber mit dem Auto muss man noch sauberer fahren wie mit dem Formel-1-Auto." Und auch seine Erfahrung aus dem Jahr 2004, in dem er eine Saison DTM für Mercedes in einem Gebrauchtwagen fuhr, hilft nur wenig. Denn ein Vergleich zwischen seinem damaligen Auto und dem 2007er Audi A4 DTM ist für Winkelhock nur schwierig zu ziehen.

"Es gab zwar einen Fortschritt, aber es sind drei Jahre dazwischen, deshalb kann ich das nicht vergleichen. Die Leistungsdichte in der DTM ist aber auf jeden Fall enorm. Die Zeiten sind so eng. Wenn ich zwei oder drei Zehntel schneller gefahren wäre, dann wäre ich schon fast in den Top Ten drin gewesen. Das wäre für mich dann schon ok gewesen. Ich habe noch ein bisschen Luft, deshalb bin ich eigentlich ganz positiv gestimmt für morgen."