• 18.09.2011 16:51

  • von Stefan Ziegler

Tomczyk: "Ich hatte das Glück auf meiner Seite"

Audi-Fahrer Martin Tomczyk zeigte in Oschersleben ein bärenstarkes Rennen und fuhr ohne Motorhaube auf Platz zwei - Vorsprung klar ausgebaut

(Motorsport-Total.com) - Martin Tomczyk erlebte in der Magdeburger Börde ein regelrechtes Wechselbad der Gefühle. Der Audi-Fahrer musste in der Qualifikation eine heftige Niederlage einstecken, hatte das Handicap eines hinteren Startplatzes im Regen von Oschersleben aber schon auf den ersten Rennrunden wettgemacht. Obwohl zwischendurch seine Motorhaube flöten ging, holte sich Tomczyk Platz zwei.

Titel-Bild zur News: Edoardo Mortara, Mattias Ekström, Martin Tomczyk

Erleichterung: Martin Tomczyk jubelt mit seinen Audi-Markenkollegen über Platz 3

Dabei profitierte der Deutsche allerdings auch vom teamdienlichen Verhalten von Edoardo Mortara, der sich als Markenkollege des DTM-Spitzenreiters sehr zurückhielt und sich mit Rang drei begnügte. Wohl auch deshalb war die Erleichterung groß bei Tomcyzk: "Der Samstag war ganz sicher nicht mein Tag. Ich war sehr enttäuscht. Trotzdem muss man in solchen Fällen weiter Druck machen."

"Genau das tat ich heute", berichtet der Tourenwagen-Routinier. "Wenn man die Bedingungen und meine Startposition bedenkt, muss man auch sehen, dass es etwas Glück braucht, um die beiden ersten Runden zu überstehen. Ich hatte das Glück auf meiner Seite. Ich lag rasch auf Platz sechs und fuhr ab diesem Zeitpunkt einfach mein Rennen. Ich wusste: Mein Auto würde im Nassen gut sein."


Fotos: Martin Tomczyk, DTM in Oschersleben


"Das war trotz der Beschädigungen an der Fahrzeugfront der Fall. Die Rundenzeiten waren okay und das Fahrzeug war gut zu fahren", erläutert Tomczyk. Der Verlust der Motorhaube sei "so schnell" vonstatten gegangen, dass es ihn nicht weiter aus dem Konzept gebracht habe. "Du siehst eigentlich nur, wie das Ding davonfliegt. Aber klar: In den folgenden Kurven bist du natürlich etwas vorsichtig."

"Du versuchst zu spüren, wie sich das Auto anfühlt. Der Abtrieb auf der Vorderachse war anders, aber noch immer okay zu fahren. Zum Glück kam ich auf Rang zwei ins Ziel", meint Tomcyzk, der seinen Vorsprung auf Mercedes-Titelkonkurrenz Bruno Spengler auf neun Punkte ausbauen konnte. Der Kanadier kam nach technischen Schwierigkeiten nicht ins Ziel und liegt nun recht weit zurück.

"Schade für Bruno. Wie ich höre, war es ein technischer Defekt bei ihm. Wir hätten ein gutes Rennen zeigen können. Es kann aber schnell gehen", sagt Tomczyk und fügt erklärend hinzu: "Noch stehen zwei Events aus und darauf freue ich mich schon sehr. Solange du aber nicht mit über zehn Punkten Vorsprung ins letzte Rennen gehst, darfst du dich nicht zu sicher fühlen." Es bleibt also spannend.