• 06.09.2009 20:54

  • von Britta Weddige

Tomczyk: "Der Rennspeed war unglaublich"

Martin Tomczyk konnte in Brands Hatch von Platz fünf aufs Podium fahren: Es wäre sogar P2 drin gewesen, aber Timo Scheiders Titelchancen waren ihm wichtiger

(Motorsport-Total.com) - Nicht nur Timo Scheider feiert heute in Brands Hatch "noch eine kleine Party", sondern auch sein Teamkollege Martin Tomczyk. Der Audi-Pilot konnte als Dritter seinen dritten Podiumsplatz in Folge einfahren - und das von Startplatz fünf aus. Der Bayer hätte sogar Platz zwei holen können, doch in der 51. Runde entschied er sich, gegen Scheider keine Gegenwehr zu leisten und ihn passieren zu lassen. Es sei klar für ihn gewesen, so Tomczyk dass er Scheider vorbeilässt, wenn dieser Chancen auf die Meisterschaft hat, er selbst aber weniger.

Titel-Bild zur News: Martin Tomczyk

Martin Tomczyk fuhr in Brands Hatch zum dritten Mal in Folge auf das Podium

Und so ist er auch über Platz drei mehr als glücklich: "Das ganze Wochenende lief eigentlich sehr gut, nicht nur für mich, sondern für uns alle", bilanziert Tomczyk. "Generell war meine Performance heute im Rennen hervorragend." Sein Start sei zwar nicht perfekt, aber okay gewesen. "Mein Rennspeed war dann unglaublich schnell, ich war sehr zufrieden mit meinem Auto. Als ich am Anfang Tom überholt hatte, konnte ich schnell auf die Spitzengruppe aufschließen", berichtet er. Sein Auto sei perfekt abgestimmt und sehr gut zu fahren gewesen.#w1#

Es folgte ein "kleiner Fight" mit Bruno Spengler, "der sehr langsam war. Es ist hier sehr schwer, zu überholen. Er hat dann einen Fehler gemacht, ich habe die Chance genutzt und konnte ihn überholen." Spengler sah das weniger entspannt, für ihn endete der Fight mit einem Reifenschaden, der ihn nach eigener Aussage einen Podiumsplatz kostete. Doch Tomczyk weist den Vorwurf, er habe gerempelt, zurück.

"Ich habe ihn nicht berührt, ich denke eher, dass er mich berührt hat." Martin Tomczyk

"Ich habe ihn nicht berührt, ich denke eher, dass er mich berührt hat", so der Audi-Pilot. "In Kurve eins kam er ein bisschen nach außen in den Kies und er hat dann in der Einfahrt in Kurve zwei blockiert, das ist normal. Aber ich kam sehr gut aus der zweiten Kurve heraus und er hatte immer noch Dreck am Reifen. Eingangs Kurve drei ist er ein bisschen weit nach außen gekommen und fuhr auf dem Kerb aus der Kurve heraus, also konnte er nicht richtig beschleunigen. Ich bin neben ihn gefahren und er hat die Tür zugemacht. Das war ein bisschen zu viel, denn ich war schon mit zwei Rädern im Gras. Ich musste also aufhören, nach links zu lenken und deshalb haben wir uns berührt. Es war ein hartes Manöver, aber ich konnte ihn überholen."

Nur eines kann bei Tomczyk die Freude über den dritten Podiumsplatz in Folge trüben: Die Frage, warum er erst jetzt in Form kommt und nicht schon zu Saisonbeginn vorn mit dabei war. "Das versuche ich ja jedes Mal zu erklären, aber ich glaube, das vergessen immer alle: Ich hatte in den ersten beiden Rennen zwei technische Defekte. Deshalb konnte ich dort nicht punkten", antwortet er. "Das hat mit meiner Performance nichts zu tun. Die Performance war von Anfang an da. Ich werde jetzt so weitermachen und dann muss ich solche Fragen hoffentlich nicht mehr beantworten."