• 06.09.2009 22:00

  • von Britta Weddige

"Abräumer" Schumacher: Winkelhock und Engel weggefegt

Ralf Schumacher sorgte für eine turbulente Schlussphase: Sein Manöver gegen Maro Engel und Markus Winkelhock ging mächtig schief

(Motorsport-Total.com) - Ralf Schumacher hatte in Brands Hatch alles andere als ein langweiliges Rennen - und diesmal sorgte er selbst für die Action. Nach dem ersten Boxenstopp lag er auf Punktekurs, doch er kassierte eine Durchfahrtsstrafe, weil er in der Boxengasse zu schnell unterwegs war. In der Schlussphase räumte Schumacher dann auch noch Markus Winkelhock und Maro Engel von der Piste - und sorgte für die zweite Safetycarphase des Rennens.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher gab in Brands Hatch zweimal zu intensiv Gas

Nach dem Restart nach dem ersten Safetycareinsatz (wegen des Unfalls von Mathias Lauda) versuchte Schumacher, seinen Mercedes-Markenkollegen Engel zu überholen, der wiederrum am Heck von Audi-Mann Winkelhock hing. Doch das ging mächtig schief. Erst knallte er in Winkelhock, dann drehte er auch noch Engel um.#w1#

"Es war ein normaler Überholversuch, vielleicht war ich dabei zwei Stundenkilometer zu schnell", räumt Schumacher ein. Der Crash mit Winkelhock sei ein "normaler Rennunfall" gewesen, "und beim Querstehen habe ich Maro leider auch noch erwischt."

Die beiden Betroffenen waren allerdings danach entsprechend sauer. Winkelhock hatte zwar schon seit der ersten Runde ein angeschlagenes Auto, weil ihm "jemand hinten links draufgefahren ist, da hat mir ein Flap gefehlt und die Spurstange hinten links war krumm", berichtet er gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Doch sein 2008er-Audi war dennoch so fahrbar, dass er zum Crashzeitpunkt auf Rang acht lag. Aber: "Nach dem Safetycar wurde ich in Turn 2 hart getroffen. Ob es ein optimistisches Manöver war, weiß ich nicht. Es war auf jeden Fall schade, weil ein Punkt drin gewesen wäre. Aber ich muss das abhaken und nach vorn schauen."

"Ob es ein optimistisches Manöver war, weiß ich nicht." Markus Winkelhock

Auch Engel war auf seinen Kollegen nicht besonders gut zu sprechen. Er schildert die Dreierkollision aus seiner Sicht: "Ralf wollte mich überholen, ich war auch nah genug an Winkelhock dran und Winkelhock hat zugemacht. Ralf kam sehr entschlossen auf der Innenseite an, ich habe ihm den Platz gelassen. Er hat dann Winkelhock schön abgeräumt und sich dabei nach innen gedreht. Ich wollte eigentlich nur ausweichen, innen vorbei, aber er ist auf dem Gas geblieben und hat sich dann nach innen komplett gedreht, hat mich getroffen und mich quer geschoben. Und er ist dann weiter auf dem Gas geblieben, bis er an mir vorbei war und ich komplett verkehrt herum da stand. Es war keine schöne Aktion."

In diesem Moment sei es auch für ihn um Platz acht und damit einen Punkt gegangen, ergänzt Engel seufzend. Bis dahin habe er ein gutes Rennen gehabt, "ein sehr unauffälliges Rennen, eine gute Pace und eine gute Strategie. Ich habe das ganze Rennen über mit Winkelhock und Rockenfeller gekämpft. Am Ende ging es um einen Punkt und den haben wir leider durch diese Aktion verloren."

"Am Ende ging es um einen Punkt und den haben wir leider durch diese Aktion verloren." Maro Engel

Schumacher selbst kam noch am besten aus der Nummer heraus. Er beendete das Rennen als Neunter, eine Strafe bekam er für seine Aktion nicht. Engel konnte sich immerhin - nachdem er sich wieder in die richtige Richtung gedreht hatte - als Zehnter ins Ziel retten. Für Winkelhock dagegen war das Rennen vorzeitig beendet.