• 06.09.2009 22:29

  • von Christian Nimmervoll & Britta Weddige

Safety-Car zerstört Ekströms Strategie

Mattias Ekström verlor in Brands Hatch vier Punkte auf Timo Scheider, gibt den Titel aber noch nicht verloren: "Zusammengezählt wird am Ende"

(Motorsport-Total.com) - Nachdem er die Streithähne Tom Kristensen und Bruno Spengler getrennt hatte, nahm sich Mattias Ekström heute in Brands Hatch Zeit, um sein Rennen in Ruhe Revue passieren zu lassen. Als Fünfter verlor er vier wertvolle Punkte auf seinen schärfsten Titelrivalen Timo Scheider, auf den ihm insgesamt nun schon fünf Zähler fehlen.

Titel-Bild zur News: Mattias Ekström

Mattias Ekström hat heute wertvolle Punkte auf Timo Scheider verloren

Auf die Frage, wer am Ende DTM-Meister 2009 sein wird, hatte Ekström vor dem heutigen Rennen in einem 'ARD'-Beitrag entgegnet: "Der Konstanteste!" Scheiders Antwort war selbstbewusster: "Timo Scheider!" Tatsächlich hat der deutsche Audi-Pilot bei drei noch zu fahrenden Rennen wohl die etwas besseren Karten, aber sein sympathischer Teamkollege aus Schweden hat keineswegs vor, die Flinte vorzeitig ins Korn zu werfen.#w1#

Nach dem ersten Stopp hinter Schumacher

"Zusammengezählt wird am Ende", gab Ekström in seinem gewohnt optimistischen Tonfall zu Protokoll. "Ich weiß, wie schnell sich das ändern kann. Ich weiß das besser als jeder andere, wie es ist, wenn man eineinhalb Runden vor Schluss glaubt, man kriegt zehn Punkte, aber dann kriegt man nur zwei! Bis das letzte Rennen gefahren und man sicher Meister ist, ist keiner sicher." Was ihm in Hockenheim passiert ist, kann theoretisch jedem anderen auch passieren.


Fotos: Mattias Ekström, DTM in Brands Hatch


Heute blieb dem Abt-Audi-Werksfahrer ein ähnliches Schicksal wie beim Saisonauftakt erspart. Allzu aufregend war der Nachmittag aber nicht: "Für mich war es nicht so turbulent - vielleicht die ersten zwei, drei Kurven, aber dann war es ziemlich langweilig. Ich habe einen Platz an Jamie Green verloren und dann bin ich viel alleine gefahren und habe meistens zugeguckt, was alle anderen machen", berichtete er.

"Ich bin zufrieden mit der Performance, denn das Auto war richtig gut, aber wenn man von Startplatz sieben startet, ist es schwierig, etwas Gutes zu erreichen - besonders auch mit den zwei Safety-Car-Phasen am Ende", so Ekström. "Aber P5 sind ein paar wichtige Punkte für die Meisterschaft. Wenn man vom siebenten Platz kommt und nach der ersten Runde schon Achter war, ist das okay. Ich schaue nach vorne."

Pech mit den Safety-Car-Phasen

"Wenn man von hinten kommt, bleibt einem fast nichts anderes übrig." Mattias Ekström

Auf der Ziellinie hatte der 31-Jährige nicht einmal eine halbe Sekunde Rückstand auf Gary Paffett. Den Mercedes-Piloten hätte er unter Umständen noch angreifen können, doch die Safety-Car-Phasen machten ihm dabei einen Strich durch die Rechnung. Denn die Abt-Crew hatte für Ekström einen langen Mittel- und kurzen Schlussstint ausgetüftelt, um am Ende frische Reifen zu haben und voll attackieren zu können.

"Wenn man von hinten kommt, bleibt einem fast nichts anderes übrig", meinte er achselzuckend. "Ohne Safety-Car wäre meine Chance besser gewesen. Meine Strategie mit dem späten zweiten Stopp zielte auf das Ende des Rennens ab, aber mit dem Safety-Car kühlten die Reifen runter, sodass am Ende alle gleiche Voraussetzungen hatten. Da ist das Überholen dann fast unmöglich." Ob er Paffet sonst noch überholt hätte, "weiß keiner, aber zumindest hätte ich ein bisschen Druck gemacht".