Strafe gegen Engelhart nach Dreier-Kollision: "Er verteidigt sich grenzwertig"

Christian Engelhart wird für die Dreier-Kollision mit Clemens Schmid und Thierry Vermeulen bestraft - Welche Strafe er bekommt und was die Konkurrenz dazu sagt

(Motorsport-Total.com) - Im zweiten DTM-Rennen auf dem Lausitzring (Rennergebnis!) kam es zu einer Kollision zwischen Christian Engelhart (Grasser-Lamborghini), Clemens Schmid (Dörr-McLaren) und Thierry Vermeulen (Emil-Frey-Ferrari), die auch nach dem Rennen noch die Gemüter erhitzt!

Titel-Bild zur News: Christian Engelhart wurde für die Kollision nachträglich bestraft

Christian Engelhart wurde für die Kollision nachträglich bestraft Zoom

Als sich McLaren-Pilot Schmid auf der Außenseite am Lamborghini von Engelhart vorbeischieben will, sieht auch Vermeulen seine Chance: Der Niederländer sticht in die Lücke, trifft dabei allerdings Engelhart, der wiederum den Dörr-McLaren von der Strecke räumt. Und wer ist schuld?

"Ich bin Meinung, dass sich Christian [Engelhart] teilweise sehr grenzwertig verteidigt", schimpft Schmid im Gespräch mit Motorsport-Total.com über das Verhalten seines Kontrahenten. Der Dörr-Pilot hing schon einige Runden zuvor hinter dem Grasser-Lamborghini fest, bis dieser in Kurven sieben einen Fehler machte.

Schmid kritisiert Engelhart-Verteidigung

"Dann habe ich mich neben ihn gesetzt und wir haben gemeinsam runterbeschleunigt", berichtet Schmid, der nicht gewusst hat, dass auf der Innenseite auch noch der Ferrari-Pilot mitmischt. "Ich glaube, Vermeulen war sehr motiviert, weil es zu Dritt nicht um den Bogen geht. Einer der beiden hätte es verhindern können, aber sie haben durchgezogen."

Schmid schimpft aber vor allem über Engelhart, der sich schon vor dem Unfall hart verteidigte und dabei mehrfach die Linie wechselte. "Es heißt in der Aufmachung eindeutig, dass 'Reaction Move' nicht erlaubt ist, das haben alle Fahrer mit der Rennleitung vereinbart", erinnert der Österreicher.

"Er verteidigt sich immer so, also jedes Mal, wenn man es probiert, dann schaut er in den Spiegel und sofort wenn er sieht, dass das Auto rauszieht, bewegt er sich auch", schimpft der Dörr-Pilot. "Es ist bis jetzt nicht bestraft worden, deshalb finde ich wichtig, dass jetzt einmal durchgegriffen wird."

Hinzu kommt das 'moving under braking', also der Linienwechsel während der Bremsphase. "Heute im Rennen war es ganz extrem", ärgert sich Schmid. "In den paar Runden, wo ich hinter ihm war, hätte ich ihn auf jeden Fall umgedreht, weil er sich immer auf der Bremse bewegt."

Nachträgliche Zeitstrafe für Engelhart

Auch die Sportkommissare entscheiden: Engelhart wird für die Kollision mit Schmid und Vermeulen die Hauptschuld gegeben, was mit einer Penalty-Lap bestraft wird, die in eine nachträgliche Fünf-Sekunden-Strafe umgewandelt wird. Damit fällt der Grasser-Pilot, der im Ziel eigentlich Vorletzter war, sogar noch auf den letzten Platz zurück.

Als Motorsport-Total.com den Lamborghini-Piloten am Abend erreicht, weiß er noch gar nichts davon. "Ich bin sehr überrascht, denn ich wusste das noch nicht", ist Engelhart erstaunt. "Meine Sichtweise ist eine ganz andere!"

Clemens Schmid musste sein Rennen nach der Kollision beenden

Clemens Schmid musste sein Rennen nach der Kollision beenden Zoom

"Wir waren zu zweit nebeneinander, und wenn dann noch ein Auto dahinter meint, als Dritter innen hineinzustechen, in einer Kurve, wo man zu Dritt niemals durchfahren kann, dann sehe ich die Verantwortung bei diesem Auto", stellt Engelhart klar. Eine Ansicht, die auch die Sportkommissare vertreten, weshalb auch Vermeulen für "ein zu optimistisches Manöver und das Verursachen einer Kollision" ebenfalls verwarnt wurde.

"Thierry hat super spät gebremst, und ist dann innen hineingestochen", berichtet der erfahrene GT3-Pilot. "Wir waren schon zu zweit nebeneinander und dann hat er noch die dritte Reihe aufgemacht, dann war es eigentlich unvermeidlich."

Engelhart kritisiert "zu harte Gangart"

"Ich finde, es wurde sehr hart gefahren, es war eine zu harte Gangart", resümiert Engelhart, der meinte, dass man "das ein oder andere nochmal besprechen" müssten. Denn schon vor der Dreier-Kollision war der Lamborghini-Pilot in mehrere Zwischenfälle und Feindberührungen verwickelt.


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"Es hat am Start angefangen, wo ich Seite an Seite war und dann in die Mauer gedrückt auf der Gegengerade wurde, das hat man im Bild nicht so gesehen", berichtet der Deutsche, der "keinen falschen Namen nennen" möchte. "Aber das war auch schon nicht korrekt."

"Dann hat der Lucas [Auer] versucht, den hinter mir zu überholen und ist mir in der ersten Kurve voll in die Seite rein", erinnert der Grasser-Pilot an eine Szene, die auch von den TV-Bildern eingefangen wurde. "Er hat sich auch entschuldigt, insofern alles gut."

"Aber schlussendlich war ich immer am falschen Fleck und hab immer eine mitbekommen und Positionen verloren, das war unglücklich", zieht der Lamborghini-Fahrer ein enttäuschendes Fazit. Zu allem Überfluss kam er nach dem Boxenstopp nicht wegen eines technischen Problems nicht direkt los. Engelhart: "Wir warten noch auf das Glück dieses Jahr."

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