• 19.04.2008 16:51

  • von Stefanie Szlapka & Britta Weddige

Spengler: Ein Tick zuviel Attacke

Bruno Spengler analysiert, warum es nur zu Startplatz fünf gereicht hat und hofft nun, im Rennen zumindest aufs Podium fahren zu können

(Motorsport-Total.com) - Nach guten Zeiten in den Tests und in den Trainings sah es so aus, als habe Mercedes den Rückstand zu Audi aufgeholt. Doch in der Qualifikation in Oschersleben sah die Situation wieder etwas anders aus. Die ersten beiden Startreihen sind fest in Hand der Ingolstädter, bester Mercedes-Pilot war einmal mehr Bruno Spengler. Der Kanadier landete mit einem Rückstand von 0,572 Sekunden auf die Bestzeit von Timo Scheider auf Startplatz fünf. Spengler musste sich sogar dem Audi-Rookie im Jahreswagen, Oliver Jarvis geschlagen geben, wenn auch nur um den Hauch von vier Tausendstelsekunden.

Titel-Bild zur News: Bruno Spengler

Für Bruno Spengler war diesmal nicht mehr drin als Startplatz fünf

Platz fünf sei natürlich enttäuschend, räumte die Mercedes-Speerspitze nach der Qualifikation ein. "Ich denke, dass es auf jeden Fall ein schweres Qualifying war", bilanzierte Spengler gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Meine Q2-Zeit war ziemlich gut, in Q3 ist es mir aber leider nicht gelungen, so eine Zeit zu wiederholen."#w1#

In Q3 zuviel gepusht

"Damit habe ich möglicherweise ein bisschen Zeit verloren." Bruno Spengler

Die Strecke habe sich nach dem Unfall von Alexandre Prémat etwas verändert, berichtete der Kanadier: "Ich hatte das Gefühl, dass es weniger Grip gab. Aber das war dasselbe für alle." Sein Fehler sei gewesen, in seinem letzten Versuch vielleicht etwas zuviel gepusht zu haben: "Es war vielleicht ein Tick zuviel Attacke und damit habe ich möglicherweise ein bisschen Zeit verloren. Aber die Zeit von Timo Scheider war schon richtig stark."

Der Abbruch von Q2 und die Verlängerung von Q3 hätten ihn jedenfalls nicht negativ beeinflusst, so Spengler: "Nein ich glaube nicht. Denn ich wäre nicht noch einmal raus gefahren. Ich bin in Q2 nur mit einem Satz neuer Reifen gefahren. Das letzte Qualifying sind wir ganz normal angegangen. Da hat sich nichts geändert."

Jetzt ist das Podium das Ziel

Jetzt gilt die volle Konzentration des Kanadiers dem morgigen Rennen. Als Fünfter steht er zumindest auf der sauberen Seite, was beim Start von Vorteil sein kann. In den ersten Rennsekunden gilt es, nach vorn zu kommen, denn Überholen ist in Oschersleben schwer. Wegen des neuen Boxenstoppfensters lässt sich auch keine "Zauberstrategie" mehr finden, die ihn nach vorn spülen könnte. "Ja, das ist ein bisschen schade, aber so ist das eben", sagte Spengler.

"Die Mercedes-Tage kommen auch noch!" Bruno Spengler

Aber er steckt den Kopf nicht in den Sand: "Ich denke, vom fünften Platz aus ist es morgen mit einem guten Start auf jeden Fall möglich, aufs Podium zu fahren. Mein gestriger Longrun war gut. Deshalb denke ich, dass wir die Chance haben, aufs Podium zu fahren."

Vom Sieg wagt er jedoch nicht zu sprechen. Da scheint gegen die Audis derzeit kein Kraut gewachsen zu sein. Warum die Ingolstädter derzeit konstant schneller sind als die Mercedes, kann sich Spengler auch nicht erklären: "Wenn wir das wüssten, wären wir vorne. Im Moment kann ich dazu nichts sagen." Man muss aber auch bedenken, dass Mercedes seit Hockenheim nur wenige Tage Zeit hatte, aufzuholen. Das wird sich noch ändern, daran glaubt Spengler felsenfest: "Die Mercedes-Tage kommen auch noch!"