• 19.04.2008 18:45

  • von Stefanie Szlapka & Britta Weddige

Schumacher ist "schon ein bisschen happy"

Ralf Schumacher hat seinen Plan umgesetzt und Q2 erreicht, jetzt hofft er, dass er heil durch die erste Kurve kommt: "Popo anziehen und durch"

(Motorsport-Total.com) - Als der erste Qualifikationsabschnitt in Oschersleben beendet war und Ralf Schumacher mitgeteilt bekam, dass er es in Q2 geschafft hatte, ballte der Mercedes-Neuzugang vor Freude die Faust. Das hatte er sich als Ziel gesetzt. Ein Ziel, das Schumacher erreicht hat, wenn auch nur knapp. 48 Tausendstelsekunden Vorsprung hatte er auf seinen Teamkollegen Maro Engel, der als 15. den Einzug ins zweite Qualifying verpasste.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher schaffte in Oschersleben den Sprung in Q2

Beide Autos in Q2 zu bringen, wäre natürlich perfekt gewesen, bilanzierte Schumacher danach. Aber es sei so eng zugegangen, dass er und sein Team schon froh seien, dass er es geschafft hat. Das zweite Saisonrennen, das erste Mal im Qualifying eine Runde weiter - als Meilenstein seiner DTM-Karriere würde Schumacher das aber noch nicht bezeichnen. "Für mich ist einfach wichtig, dass ich mich in meinen Möglichkeiten Stück für Stück steigern kann", sagte er. "Beim letzten Mal habe ich es knapp verpasst, diesmal habe ich es gerade eben so geschafft. Darüber sind wir natürlich schon ein bisschen happy."#w1#

Der Fahrstil passt noch nicht

Er müsse noch daran arbeiten, seinen Fahrstil an das Auto anzupassen, berichtete der Kerpener weiter. In der Formel 1 ist es genau umgekehrt - da wird ein Bolide falls möglich auf die Ansprüche des Piloten abgestimmt. "Hier in der gibt es gewisse Setups, die im vergangenen Jahr von erfahrenen Fahrern erarbeitet wurden. Und in dem Rahmen kann man sich bewegen. Man muss sich ein bisschen nach dem Auto richten und nicht umgekehrt", so Schumacher. "Mir fällt der Fahrstil an sich noch etwas schwer, da muss ich noch etwas dazulernen. Man muss ein bisschen Gefühl dafür entwickeln und auch, dass man ans Limit kommt, ohne das Auto zu überfahren." Dass er in Oschersleben schon mit dem DTM-Auto getestet hat, "war sicherlich nicht von Nachteil". Allerdings waren die eineinhalb Testtage bei wechselhaftem Wetter "natürlich nicht genug, das ist ganz klar".

"Wenn überhaupt, hätte ich theoretisch nur Gary Paffett packen können und danach wäre eh Schluss gewesen." Ralf Schumacher

Ein großes Thema sei in der heutigen Qualifikation gewesen, die Reifen bei dem kühlen Wetter richtig auf Temperatur zu bringen. "Da haben wir wirklich viel Wert darauf gelegt, dass wir irgendwo um den Verkehr herumkommen und die Reifen bestmöglich aufwärmen können. Das ist uns aber ganz gut gelungen", berichtete Schumacher. Aber beim letzten Satz gab Schwierigkeiten mit dem Ventil: "Deshalb konnte ich am Schluss keine neuen Reifen mehr fahren und mich auch nicht mehr verbessern. Aber wenn überhaupt, hätte ich theoretisch nur Gary Paffett packen können und danach wäre eh Schluss gewesen."

Das Ziel für das Rennen

Und was ist das Ziel für das Rennen? "Das Ziel ist, nicht so viele Startplätze zu verlieren wie beim letzten Mal, durch die erste Kurve zu kommen und dann schauen wir mal. Gerade hier ist die erste Kurve sehr, sehr eng. Morgen werden dort auf alle Fälle mehr Autos versuchen durchzukommen, als Platz haben und das wird witzig werden."

Für die erste Kurve hat er sich auch schon eine Taktik zurechtgelegt: "Popo anziehen und durch. Hier ist das natürlich spannend und ich kann nur hoffen, dass ich die erste Kurve einigermaßen erwische ohne jemanden zu treffen und ohne, dass mich jemand trifft. Das wäre natürlich mal die Grundvoraussetzung, dass ich keine Probleme habe und keine Teile am Auto verliere. Aber erst einmal muss ich den Start schaffen, der war ja in Hockenheim nicht ganz so optimal."